Ständiges Sodbrennen (Schwangerschaft): Ursachen

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Ständiges Sodbrennen in der Schwangerschaft ist nichts Ungewöhnliches. Im letzten Schwangerschaftsabschnitt leiden 30 bis 50 Prozent der Schwangeren unter regelmäßigem Brennen hinter dem Brustbein. Hauptursache ist der zunehmende Platzmangel im Bauchraum, wodurch der Druck auf den Magen erhöht wird. Ab der 20. Schwangerschaftswoche kann die werdende Mutter die Kindsbewegungen spüren, die auch den Magen treffen können. Darüber hinaus lockert das Schwangerschaftshormon Progesteron den Muskel- und Bandapparat. Jede Ursache einzeln, aber besonders die Kombination aus allen, löst Sodbrennen aus. Aus dem ständigen Sodbrennen entsteht bei 1 bis 2 Prozent der Schwangeren eine Speiseröhrenentzündung [1].


Ständiges Sodbrennen bei Schwangeren
Ursache 1: Sodbrennen durch Platzmangel im Bauchraum
Was muss ich dazu wissen?
Häufigkeit des Auftretens
Häufig
Selbstbehandlung möglich?
Nicht möglich
Das sollten Sie vermeiden
Große Mahlzeiten, späte Mahlzeiten, starke Gewürze, fettige Speisen, Kaffee, unverträgliche Lebensmittel, kohlensäurehaltige Getränke, mit flachen Oberkörper schlafen, keine enge Kleidung, Stress und Rauchen

Mit fortschreitender Schwangerschaft wachsen sowohl der Fötus als auch die Gebärmutter, Mutterkuchen und Fruchtblase. Spätestens zum Ende der Schwangerschaft werden so bei jeder Schwangeren die Organe im Bauchraum verdrängt oder eingeengt. Der Druck im Bauchraum steigt an, wovon auch der Magen betroffen ist. Durch die Nahrungsaufnahme kann der Magen überlastet werden, worauf der saure Mageninhalt zur Entlastung in die Speiseröhre zurückfließt (Reflux). Aufgrund der hohen Konzentration des Schwangerschaftshormons Progesteron wird der Reflux durch eine Schwäche des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre begünstigt. Die Schleimhaut in der Speiseröhre wird durch die Magensäure gereizt und die Betroffene verspürt Sodbrennen. Gegen Ende der Schwangerschaft kann nicht die genaue Häufigkeit der drei genannten Ursachen angegeben werden. Fakt ist aber, dass 30 bis 50 Prozent der Frauen durch die Kombination aus Platzmangel, Progesteron und Kindsbewegungen unter ständigem Sodbrennen leiden. Bei 1 bis 2 Prozent der Schwangeren entsteht eine Speiseröhrenentzündung. Nach der Geburt verschwindet meistens das ständige Sodbrennen [1][4].

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Ständiges Sodbrennen bei Schwangeren
Ursache 2: Sodbrennen durch Schwangerschaftshormon Progesteron
Was muss ich dazu wissen?
Häufigkeit des Auftretens
Häufig
Selbstbehandlung möglich?
Nicht möglich
Das sollten Sie vermeiden
Es gelten auch hier die bereits genannten Hinweise aus dem Abschnitt „Sodbrennen durch Platzmangel im Bauchraum“

In der Frühschwangerschaft herrscht noch kein Platzmangel im Bauchraum. Dennoch leiden einige Frauen unter ständigem Sodbrennen. Das Schwangerschaftshormon Progesteron dient nicht nur zum Erhalt der Schwangerschaft, sondern bereitet den Körper auch auf die bevorstehende Geburt vor. Der Band- und Muskelapparat wird gelockert, wodurch die Kraft des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre sinkt. Dies ermöglicht der Magensäure, den unnatürlichen Weg in die Speiseröhre regelmäßig einzuschlagen und Sodbrennen auszulösen. Die Konzentration von Progesteron steigt mit zunehmender Schwangerschaft an. Die Schließmuskelschwäche spielt eine entscheidende Rolle bei der Entstehung von ständigem Sodbrennen in der gesamten Schwangerschaft. Da aber auch der Fötus wächst und Kindsbewegungen auftreten, fällt gegen Ende der Schwangerschaft das Abgrenzen der Ursachen schwer. Spätfolgen durch den ständigen Reflux sind selten [2].

Ständiges Sodbrennen bei Schwangeren
Ursache 3: Sodbrennen durch Kindsbewegungen
Was muss ich dazu wissen?
Häufigkeit des Auftretens
Häufig
Selbstbehandlung möglich?
Nicht nötig
Das sollten Sie vermeiden
Es gelten auch hier die bereits genannten Hinweise aus dem Abschnitt „Sodbrennen durch Platzmangel im Bauchraum“

Ab der 8. Schwangerschaftswoche bewegt sich der Embryo im Bauch der Mutter. Zu diesem Zeitpunkt ist er aber viel zu klein, um spürbare Bewegungen zu verursachen. Die ersten merklichen Kindsbewegungen setzen ungefähr mit der 20. Schwangerschaftswoche ein. Je größer der Fötus wird, desto stärker werden die Tritte. Ein Tritt in die Magengegend führt zu Druckerhöhung und Eröffnung des Schließmuskels. Der Schließmuskel ist wiederum durch das Schwangerschaftshormon Progesteron geschwächt. Regelmäßige Kindsbewegungen lösen unter anderem das ständige Sodbrennen aus [3].

Sonstige Ursachen

Schwangere sind nicht gefeit von anderen Erkrankungen. Eine vorbestehende gastroösophageale Refluxkrankheit kann sich während der Schwangerschaft verschlimmern und ständiges Sodbrennen verursachen.Auslöser der Refluxkrankheit ist eine krankhafte Schwäche des Schließmuskels zwischen dem Magen und der Speiseröhre. Eine unnatürliche Verschiebung von Anteilen des Magens durch einen Schlitz im Zwerchfell, auch Zwerchfellhernie genannt, ist ebenfalls eine beobachtete Ursache. Nach einer überstandenen Operation an der Speiseröhre kann auch regelmäßig Sodbrennen entstehen. Starkes Übergewicht erhöht auch bei Schwangeren die Wahrscheinlichkeit, dass im Laufe der Schwangerschaft Sodbrennattacken auftreten. Die seltene autoimmune Bindegewebserkrankung systemische Sklerose kann zur Einschränkung der Beweglichkeit der Speiseröhre und des Magens führen. Die Veränderungen der natürlichen Bewegungsabläufe führen zu ständigen Sodbrennen [4].



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