Chronisches Sodbrennen: Diagnostik
Jeder dritte Erwachsene leidet nach der Aufnahme von fettigen Mahlzeiten, Kaffee oder Alkohol an Sodbrennen. Es kommt zum Rückfluss unverdauter Speisereste vom Magen in die Speiseröhre. Diese wird gereizt und es entstehen ein Brennen in der Brust, Reizhusten oder Luftaufstoßen. Diese Symptome sind meist harmlos und können leicht therapiert werden [1][2]. Worauf man bei sich selbst achten sollte und wie der Arzt die Diagnose stellt, wird in folgendem Text geschildert.
Diagnosemöglichkeiten
Gespräch mit dem Patienten (Anamnese)
Am Anfang einer jeden Diagnose steht das Gespräch mit dem Patienten. Schildert dieser nach der Aufnahme von großen Mahlzeiten oder bestimmten Lebensmittel ständig an einem brennenden Gefühl hinter der Brust zu leiden, ist die Diagnose Sodbrennen leicht gestellt. Durch Änderung der Ernährungs –und Lebensgewohnheiten kann Sodbrennen einfach reduziert werden. Diese Änderungen sind aber oft schwer umsetzbar, sodass es zum Einsatz von Medikamenten kommt. Diese Diagnosemethode ist sehr einfach, wird sie aber nicht genau durchgeführt, kann leicht etwas vergessen und gefährliche Verläufe übersehen werden [3].
Säureblocker (Protonenpumpeninhibitoren)
Um die Bildung von Magensäure und somit das Sodbrennen zu reduzieren, werden vom Arzt meist Säureblocker verordnet. Diese werden zunächst über 4 Wochen gegeben und führen oft zu einer Linderung des Sodbrennens. Schlägt diese Therapie gut an, gilt sie auch als Sicherung der Diagnose. Vorteil dieser Art der Diagnose ist die schnelle Symptombesserung. Nachteil allerdings ist, dass Säureblocker nicht dauerhaft eingenommen werden sollten, da sie Kopfschmerzen oder Knochenschwund (Osteoporose) verursachen können [3][4].
Ösophagogastroduodenoskopie
Diese weiterführende Diagnostik ist bei dauerhaftem Sodbrennen oder gefährlichen Symptomen wie Blutarmut oder Gewichtsverlust sinnvoll. Dabei werden Speiseröhre und Magen mittels einer Sonde mit Kamera (Endoskop) untersucht. Der Vorteil ist, dass Schleimhautveränderungen und Blutungen in dieser schnellen Untersuchung erkannt werden. Außerdem können Proben entnommen und untersucht werden. Diese Methode ist sicher. Allerdings kann sich auch eine unauffällige Schleimhaut zeigen (nicht erosive Refluxösophagitis = NERD), obwohl es Beschwerden gibt. Ein Nachteil dieser Untersuchung ist die Verletzungsgefahr von Nerven und Organen während der Untersuchung [3].
24-Stunden-pH-Messung
Die Messung des Säuregehaltes in der Speiseröhre ist ebenfalls eine sehr sichere Methode, um Sodbrennen zu erkennen. Auch bei unauffälligen Schleimhautbefunden ist so eine Diagnose möglich. Dabei muss über 24 Stunden eine Nasensonde getragen werden, die bis in die Speiseröhre reicht und dort den pH-Wert misst. Dieser ist neutral bei einem Wert von sieben. Liegt der Wert in der Speiseröhre unter vier, weist dies auf Sodbrennen hin. Vorteil dieser Untersuchung ist, dass kaum eine Verletzungsgefahr besteht. Allerdings dauert diese Untersuchung 24 Stunden und macht das Tragen einer Nasensonde notwendig, was viele Patienten als unangenehm empfinden [3].
Quellenangaben
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1. C. Pehl, W. Schepp: „Wie entsteht Sodbrennen? Pathomechanismen und Einflussfaktoren“, http://www.aerzteblatt.de/archiv/34209/Wie-entsteht-Sodbrennen-Pathomechanismen-und-Einflussfaktoren, 20.05.2016
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2. W. Rösch, D. Armstrong, A. L. Blum: „Volkskrankheit Sodbrennen“, http://www.aerzteblatt.de/archiv/90284/Volkskrankheit-Sodbrennen-Vom-pathologischen-Reflux-zur-Refluxoesophagitis, 20.05.2016
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3. „Gastroösophageale Refluxkrankkheit", http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-013l_S2k_Refluxkrankheit_2014-05.pdf, 20.05.2016
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4. G. Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2010, S. 416–421.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 01.06.2016 |
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