Symptome

Ständiges Sodbrennen und Rückenschmerzen

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Sodbrennen und Rückenschmerzen sind zwei häufige Beschwerdebilder, die zwar gleichzeitig auftreten können, meistens allerdings nicht direkt miteinander zusammenhängen. Tatsächlich kann ständiges Sodbrennen auch eine mögliche Ursache für Rückenschmerzen sein. Es gibt aber auch viele andere, deutlich häufigere Arten von Rückenschmerzen. Einige davon sind mit ernsthaften gesundheitlichen Risiken verknüpft, weswegen normalerweise eine ärztliche Abklärung anzuraten ist. Die Zuordnung der Rückenschmerzen zu häufigem Sodbrennen erfolgt daher meistens nach dem Ausschlussprinzip. Im Folgenden wird vor allem darauf eingegangen, durch welchen Mechanismus häufiges Sodbrennen zu Rückenschmerzen führen kann. Dazu ist einerseits die Übertragung von Eingeweideschmerzen auf bestimmte Hautabschnitte zu nennen [1]. Zum anderen können chronische Rückenschmerzen indirekt durch Stress und psychische Belastung entstehen, die ebenfalls häufig bei langanhaltendem Sodbrennen vorliegen [2].


Sodbrennen und Rückenschmerzen: Wie hängt das zusammen?

Die Ursachen von Rückenschmerzen sind sehr verschieden; oft liegen auch mehrere Faktoren gleichzeitig vor. Häufiges Sodbrennen wird dabei zu den seltenen gezählt. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass Schmerzen der Eingeweide, also beispielsweise der Speiseröhre, des Magens oder der Gallenblase, zusätzlich als Haut-, Muskel- oder Gelenkschmerzen empfunden werden. In der Regel leiten spezielle Nervenfasern den typischen dumpfen, krampf- oder kolikartigen Schmerz aus den Eingeweiden an das Gehirn weiter [3]. Bei Sodbrennen äußert sich diese Schmerzübertragung häufig als Druckgefühl oder Brennen im Bereich des Brustbeins. Zusätzlich kann sich der Schmerz auch beispielsweise auf die Haut projizieren. Betroffene haben tatsächlich das Gefühl, dass bestimmte Körperteile schmerzen, etwa der Rücken, die Schulter oder einzelne Hautpartien. Ursächlich für diesen übertragenen Schmerz ist die Verschaltung der Nerven im Rückenmark der Wirbelsäule. Das Gehirn erhält dann Signale, die so ähnlich auch bei einer wirklichen Verletzung oder Erkrankung des entsprechenden Körperteils entstehen würden. Über diesen Mechanismus kann bestehendes Sodbrennen tatsächlich Schmerzen verursachen, die sich ähnlich wie orthopädische Rückenschmerzen anfühlen. Allerdings ist für auf den Rücken übertragene Schmerzen am häufigsten eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse verantwortlich [1]. Das Neuauftreten oder eine Verschlechterung von bestehenden Rückenschmerzen sollte also auch bei bestehendem Sodbrennen ärztlich abgeklärt werden und nicht direkt dem Sodbrennen zugeordnet werden.

Ein weiterer möglicher Grund für die Verschlimmerung oder das Auftreten von Rückenschmerzen bei langanhaltendem Sodbrennen ist der daraus entstehende Stress [2]. Durch Schmerzen, Schlafmangel und Unwohlsein kann eine große psychische Belastung entstehen. Diese Faktoren können das Empfinden sowohl von Sodbrennen als auch von Rückenschmerzen steigern oder überhaupt erst bewusst machen [2][4][5]. Insgesamt stellen psychosoziale Faktoren, wie die hier genannten, einen häufigen Risikofaktor für Rückenschmerzen dar.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Grundsätzlich sollten bestehende Rückenschmerzen ärztlich abgeklärt werden, da sie häufig ein eigenes Beschwerdebild darstellen. Sollten die Beschwerden durch Sodbrennen entstehen, kann die Behandlung mit allgemeine Maßnahmen zu einer Besserung führen. Die folgenden exemplarisch genannten Möglichkeiten sind besonders bei der hier beschriebenen Kombination ratsam.

Sowohl Sodbrennen als auch Rückenschmerzen können verkrampften Fehlhaltungen bedingen, die sich dann wiederum negativ auf beide Erkrankungen auswirken. Zusätzliche Faktoren, die den Druck auf den Magen erhöhen oder zu einer gekrümmten Halten führen, sollten also vermieden werden. Hierzu zählen etwa zu enge Kleidung oder Gürtel, langes unbequemes Sitzen oder sehr ausgedehnte Mahlzeiten [6].

Stressabbau und Entspannungsverfahren sind hilfreich, wenn es Hinweise gibt, dass psychische Belastungen das Empfinden des Sodbrennens verstärken [7]. Gerade bei dem kombinierten Vorliegen von Rückenschmerzen und Sodbrennen können sich diese Verfahren, häufig auch in Kombination mit Physiotherapie oder medizinisch betreutem Sport, positiv auswirken. Es empfiehlt sich eine ganzheitliche Betrachtungsweise des psychosozialen Umfeldes; es sollten also auch Belastungen aus dem privaten oder beruflichen Bereich hinterfragt werden. In diesem Bereich gibt es speziell ausgebildete Ärzte, die Betroffene dabei unterstützen können.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Rückenschmerzen können ein breites Spektrum von relativ harmlosen bis sehr ernsthaften Ursachen haben. In jedem Fall sollten neu aufgetretene oder länger anhaltende Schmerzen im Bereich des Rückens mit einem Arzt besprochen werden. Da Rückenschmerzen bedingt durch Sodbrennen zwar möglich, aber als alleinige Ursache nicht besonders häufig sind, sollten andere Möglichkeiten ausgeschlossen werden. Bei Schmerzen im Bereich des Rückens gelten beispielsweise ein junges Alter, das Auftreten von Lähmungen oder Fieber als Warnhinweise [5]. Diese sogenannten „red flags“ sollten auf keinen Fall ignoriert werden.

Ebenso sollte bei chronischen Rückenschmerzen eine gute medizinische Anbindung eingerichtet werden. Gerade die typischerweise bei Rückenschmerzen verordneten entzündungshemmenden Medikamente (NSAR) können Sodbrennen begünstigen. Bei bestehendem Sodbrennen kann ein Arzt in der Regel das Medikamentenkonzept entsprechend umstellen.



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