Symptome

Aufstoßen ohne Magensäure (nicht sauer): was tun?

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Es gibt viele verschiedene Formen des Aufstoßens. Wenn umgangssprachlich von einem Rülpser die Rede ist, ist damit das Aufstoßen von Luft oder Gasen gemeint (Eruktation). Saures Aufstoßen oder das Aufstoßen von Speisebrei wird dagegen Regurgitation genannt. Es ist völlig natürlich und für den Körper sogar lebensnotwendig, verschluckte Luft als Rülpser oder Flatulenz entweichen zu lassen. Nicht saures Aufstoßen weist deshalb in der Regel nicht auf eine ernste Grunderkrankung hin [1][2]. Wenn unverdauter, nicht saurer Speisebrei zurück in den Mund fließt, die aufgestoßenen Gase faulig riechen oder es zu häufig zu Rülpsern kommt, sollte ein Arzt aufgesucht werden [3][4].


Aufstoßen ohne Magensäure: Woran kann das liegen?

Eine Eruktation, also ein Rülpser, entsteht häufig durch das Schlucken von Luft, das als Aerophagie bezeichnet wird. Bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme gerät Luft in den Verdauungstrakt, die auf diesem Wege wieder ausgeschieden wird. Wird das Aufstoßen unterdrückt, kann es stattdessen zu Blähungen kommen [1]. Einige Lebensmittel, wie Hülsenfrüchte zum Beispiel, produzieren im Magen Gase, die dann ebenfalls aufgestoßen werden [2]. Wird dagegen nicht saurer, unverdauter Nahrungsbrei hochgewürgt, ist dieser häufig nicht einmal bis in den Magen vorgedrungen. Eine Speiseröhrenverengung (Ösophagusstenose), wie sie häufig als Folgeerscheinung einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) auftritt, kann hier der Auslöser sein. Das zerkaute Essen bleibt in diesem Fall buchstäblich in der Speiseröhre stecken [3]. Aber auch eine Ausstülpung der Speiseröhrenwand (Divertikel), in welcher der Nahrungsbrei hängenbleibt, kommt hier als Ursache in Frage [4]. Divertikel und Stenosen verursachen oft Schluckstörungen (Dysphagie) oder ein Fremdkörpergefühl im Hals [3][4].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Das Aufstoßen ohne Magensäure von Luft oder anderen Gasen tritt häufig bei Patienten auf, die ihre Mahlzeiten sehr hastig zu sich nehmen. Wer zu Rülpsern neigt, sollte versuchen, sich zum Essen eine ruhige, entspannte Atmosphäre zu schaffen und gründlich zu kauen. So wird das Schlucken von Luft auf ein Minimum reduziert. Kohlensäurehaltige Getränke wie Cola oder Mineralwasser sollten vermieden werden. Hülsenfrüchte, Nüsse, Steinobst, Kohl, Hefe, Honig und einige Beerensorten produzieren Luft während des Verdauungsprozesses und verursachen deshalb Blähungen und Eruktationen. Welche Lebensmittel besonders häufiges Aufstoßen verursachen, ist allerdings individuell verschieden. Mithilfe eines Ernährungstagebuches kann der Patient herausfinden, welche Nahrungsmittel insbesondere für seine Beschwerden verantwortlich sind [1][2].

Wann bestehen ernsthafte, gesundheitliche Risiken?

Nicht saures Aufstoßen ist in der Regel harmlos. Treten allerdings folgende Warnzeichen auf, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden: Wenn die aufgestoßene Luft zwar nicht säuerlich, aber deutlich faulig riecht, kann eine bösartige Magenerkrankung vorliegen. Das Aufstoßen von nicht saurem Speisebrei ist ebenfalls ein solches Warnzeichen. Stenosen und Divertikel können auf schwere Folgeerscheinungen einer Refluxkrankheit und im schlimmsten Fall sogar auf einen Tumor hindeuten. Mithilfe einer Röntgenuntersuchung oder einer Spiegelung der Speiseröhre oder des Magens können ernsthafte Grunderkrankungen ausgeschlossen werden. Auch wer zu häufig aufstößt, sollte sich an einen Facharzt wenden. Zwar deutet dieses Phänomen nicht unbedingt auf eine schwere Erkrankung hin; das unangenehme und schambehaftete Symptom ist aber je nach Ursache behandelbar [2][3][4].



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