Saures Aufstoßen und Übelkeit: was tun?

Saures Aufstoßen und Übelkeit: Wie hängt das zusammen?

Saures Aufstoßen haben bereits viele Menschen am eigenen Leib erlebt. Besonders fettige Mahlzeiten, ein hoher Genussmittelkonsum oder Stress führen schnell zu Überlastung des Magens. Als Folge treten nicht nur Refluxattacken auf, sondern auch Übelkeit. Im Magen, wie auch im ganzen Verdauungstrakt, befinden sich vegetative Nerven. Das vegetative Nervensystem agiert weitestgehend unabhängig vom Bewusstsein und reguliert unter anderem die Verdauung. Entsteht nun ein Ungleichgewicht im Magen, beispielsweise durch eine falsche Ernährung oder einen übermäßigen Genussmittelkonsum, wird dies von den vegetativen Nerven registriert [1]. Diese Informationen werden an das Brechzentrum im Hirnstamm weitergeleitet, wodurch neben dem sauren Aufstoßen auch Übelkeit verspürt wird.

Das Brechzentrum kann aber noch auf anderen Wegen aktiviert werden. Zum grundlegenden Verständnis sollte sich in Erinnerung gerufen werden, dass Brechen und Übelkeit nicht nur unangenehme Erscheinungen, sondern evolutionär lebenswichtige Schutzmechanismen sind. Beispielsweise entfaltet Alkohol ab einer gewissen Blutkonzentration giftige Wirkungen auf den Körper. Das Gehirn registriert die Gefahr, reagiert als Warnung mit Übelkeit und zur Entgiftung mit Erbrechen. Nervenbahnen vom Hirnstamm zum Verdauungstrakt werden aktiviert, sodass der Betroffene durch die Übelkeit als Vorstufe zum Erbrechen sauer aufstoßen muss. Zu guter Letzt kann Übelkeit bereits durch widerstrebende Sinneseindrücke ausgelöst werden. Ein ekliger Geschmack, Geruch oder Gedanke können hierfür bereits ausreichend sein. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Übelkeit und saures Aufstoßen durch eine Überlastung des Magens, aufgenommene Nahrungs- oder Genussmittel und bestimmte Sinneseindrücke ausgelöst werden können.

Kommt es regelmäßig zu einem sauren Reflux mit Übelkeit, sollte an das Vorliegen einer Refluxkrankheit gedacht werden [2]. Ständige krankhafte Erschlaffungen des Speiseröhrenschließmuskels sind nicht nur Ursache für das saure Aufstoßen, sondern führen über ein Ungleichgewicht im Magen zu Übelkeit. Auch die aufgestoßenen Gase können sehr unangenehm schmecken oder riechen und Auslöser des Unwohlseins sein. Wenn eine Refluxkrankheit ärztlicherseits ausgeschlossen wurde, besteht die Möglichkeit, dass die Beschwerden auf eine funktionelle Verdauungsstörung, das Reizmagen-Syndrom, zurückzuführen sind [2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Zur sofortigen schonenden Beschwerdelinderung können Hausmittel eingesetzt werden. Da jeder Mensch unterschiedlich auf Hausmittel anspricht, muss immer erst das bestwirksame gefunden werden. Beispielsweise können Haferflocken, Mandeln oder Natron bei Auftreten der Symptome ausprobiert werden.

Gezielte Allgemeinmaßnahmen können das saure Aufstoßen und die Übelkeit bekämpfen. Alkohol, Tabak, Kaffee und fettige Mahlzeiten sind häufige Auslöser der Beschwerden und sollten daher nur nach individueller Verträglichkeit konsumiert werden. Einem hohen Stresslevel sollte durch gezielte Auszeiten im Tagesablauf entgegengewirkt werden.

Im Falle einer Refluxkrankheit kann es helfen, viele kleine Portionen über den Tag verteilt zu verzehren. Nächtliches Essen ist für den Verdauungstrakt sehr belastend und ist daher zu vermeiden. Bestehen die Beschwerden dennoch, werden vom Arzt Protonenpumpenhemmer verschrieben. Die Säureproduktion im Magen wird dadurch gehemmt und die Symptome verschwinden. Alternativmedizinisch sprechen einige Betroffene gut auf Akupunktur,Akupressur oder Yoga an [2].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Das gelegentliche Auftreten von saurem Aufstoßen und Übelkeit ist gesundheitlich nicht bedenklich. Treten die Beschwerden hingegen regelmäßig auf, müssen die Ursachen gesucht werden. Im Falle einer Refluxkrankheit drohen durch die aufsteigende Magensäure Entzündungen in der Speiseröhre sowie im Mund- und Rachenraum. Auf Grundlage dieser Entzündung können Verengungen, Geschwüre, Blutungen und sogar bösartige Tumoren entstehen. Das Reizmagen-Syndrom ist für die Betroffenen sehr belastend und kann durch die vielfältigen Symptome zu Schlafproblemen oder Essstörungen führen [2].