Symptome

Starkes Sodbrennen trotz Pantoprazol

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Die Refluxkrankheit stellt die häufigste Erkrankung des oberen Magen-Darm-Trakts dar. Die Symptome sind mannigfaltig und können neben Sodbrennen auch in unangenehmem Aufstoßen oder einem Druckgefühl hinter dem Brustbein resultieren. Schluckstörungen können bereits die Folge einer fortgeschrittenen Refluxkrankheit sei. Auch chronischer Husten kann durch den Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre bedingt sein. In Deutschland sind circa 25 Prozent der Menschen betroffen. Dadurch wird die Lebensqualität der Betroffenen zum Teil massiv beeinträchtigt. Holt der Betroffene ärztlichen Rat ein, wird meist ein Protonenpumpeninhibitor (PPI) verschrieben, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Pantoprazol. Dieser Artikel beschäftigt sich mit den Ursachen und der Behandlung, wenn trotz der Einnahme von Pantoprazol Beschwerden vorhanden sind.


Sodbrennen trotz Pantoprazol: Woran kann das liegen?

Protonenpumpeninhibitoren wie Pantoprazol sind die effektivsten Wirkstoffe in der Behandlung von Sodbrennen. Es handelt sich um sogenannte Vorstufen, da sie nach Aufnahme im Dünndarm über das Blut im Magen wirken und die Protonenpumpen, die für den Säurefluss verantwortlich sind, blockieren. Nach einer Standarddosis setzt die Wirkung nach 4 bis 6 Stunden ein; der Maximaleffekt wird bereits nach 5 bis 7 Einzeldosen erreicht. Pantoprazol ist wie jeder andere PPI eine Vorstufe. Daher hat jede Tablette eine Schutzschicht, die dafür sorgt, dass der Wirkstoff erst im Dünndarm aufgenommen und nicht bereits durch die Säure im Magen zersetzt wird. Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass die Tabletten unzerkaut geschluckt werden. Wird die Tablette zerkleinert, ist die Wirksamkeit nicht mehr vorhanden. Pantoprazol sollte 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen werden. Wird dies alles berücksichtigt und die Beschwerden bestehen nach einer 4- bis 8-wöchigen Behandlung immer noch weiter, könnte eine Dosissteigerung erforderlich sein. Dies muss mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Zumeist werden dann zwei Standarddosen morgens und abends verabreicht. Eine weitere Dosissteigerung führt zu keiner Symptomverbesserung [1].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Um einen maximalen Therapieerfolg zu erzielen, sollte der behandelte Arzt konsultiert und mit ihm über eine geeignete Dosis mit Pantoprazol gesprochen werden.

Sprechen die Beschwerden auch auf eine intensivierte Therapie mit den Tabletten nicht an, empfiehlt sich eine genaue Abklärung. Es muss sichergestellt werden, dass das Sodbrennen wirklich säurebedingt ist und keine anderen Ursachen hat. Es gibt viele Medikamente, mitunter Tabletten für die Psyche, das Herz oder die Knochen, die Sodbrennen verursachen können [1].

Im Gegensatz zur medikamentösen Therapie stellt eine Operation (die sogenannte laparoskopische Fundoplicatio) eine wirksame Ursachenbekämpfung dar. Die Barriere, also der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen, wird wiederhergestellt. Diese Operation wird heute als Knopflochoperation durchgeführt, erfordert also nur wenige kleine Schnitte. Unter Vollnarkose wird der Speiseröhrenschließmuskel verstärkt und wieder eine wirksame Barriere gegen das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre geschaffen. Sind Teile des Magens durch das Zwerchfell hindurch nach oben ausgelagert und ist infolgedessen das Sodbrennen entstanden, wird der Zwerchfellbruch verschlossen, bei großen Brüchen gegebenenfalls mit Netzen. Die Dauer einer solchen Operation beträgt circa eine Stunde. Das Wiederauftreten von Refluxbeschwerden wie Sodbrennen ist nicht ausgeschlossen, aber sehr selten. Dieses kann dann medikamentös mittels PPI wie zum Beispiel Pantoprazol erfolgreich therapiert werden, wobei allerdings wesentlich geringere Dosierungen notwendig sind als bei Patienten ohne vorherige Operation [2].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Gelingt es nicht, die Beschwerden mittels Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren wie Pantoprazol zu minimieren, sollten mit dem behandelnden Arzt Behandlungsalternativen besprochen werden. Sodbrennen ist oft das erste Symptom der Refluxkrankheit. Besteht es schon länger, können Komplikationen wie Blutungen, narbige Verengungen, ein refluxbedingter trockener Reizhusten, Schmerzen und Heiserkeit die Folge sein. Durch die direkte Säureschädigung können selbst die Zähne Schaden nehmen. Durch die ständigen Entzündungen kann sich die Schleimhaut verändern; es kann zu einer Umwandlung des Gewebes im unteren Ende der Speiseröhre kommen. Diese Umwandlung wird als Barrett-Ösophagus bezeichnet, ist eine Krebsvorstufe und bedeutet ein höheres Risiko für das Auftreten eines Speiseröhrenkrebses. Dies passiert dadurch, dass durch die chronisch-entzündlichen Vorgänge die Zellen immer wieder erneuert werden müssen. Es entsteht aber nicht mehr normales Gewebe, das die Speiseröhre normalerweise auskleidet. Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass Sodbrennen adäquat therapiert wird, um die Folgen und Komplikationen zu minimieren.



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