Sodbrennen und Erbrechen: Symptome (Diagnose)

210 Kopf Hals Magen 01

Wenn Sodbrennen und Erbrechen gemeinsam auftreten, kann dies gegebenenfalls auf dieselbe Ursache zurückgeführt werden. Ebenso kann Erbrechen Sodbrennen auslösen, da häufiges Erbrechen die Schleimhaut der Speiseröhre reizt. Da die Symptomatik vieler Erkrankungen des Verdauungstrakts sehr unspezifisch ist, muss der Arzt meist eine weiterführende Diagnostik durchführen, um die Grunderkrankung festzustellen. Außerdem müssen bei lang anhaltenden Beschwerden durch geeignete Untersuchungen schwerwiegendere Erkrankungen ausgeschlossen werden.


Sodbrennen und Erbrechen
Ursache 1: Gastritis
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Völlegefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Bei starken oder lang anhaltenden Beschwerden (3–4 Wochen), Blut im Stuhl/Erbrochenem oder Gewichtsverlust
Symptome

Die Symptome einer Gastritis sind unspezifisch und umfassen Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Verdauungsstörungen. Ebenso können Appetitlosigkeit, Blähungen und Aufstoßen auftreten. Eine akute Gastritis macht sich plötzlich bemerkbar und tritt vermehrt nach den Mahlzeiten auf [1]. Die chronische Gastritis kann lange Zeit symptomlos verlaufen und erst im Verlauf zu Beschwerden führen.

Diagnose

Wichtig ist die Beobachtung, wann Symptome auftreten: Nach dem Essen? Nach bestimmten Speisen? usw. Der Arzt wird sich außerdem durch eine körperliche Untersuchung weitere Informationen einholen. Oftmals wird bei Beschwerden im Bauchraum eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt; eine schmerzfreie und einfache Untersuchung, mit der sich der Arzt einen Überblick über die Bauchorgane verschafft. Die Diagnose einer Gastritis kann jedoch nur mittels einer Magenspiegelung (Gastroskopie) gesichert werden [2]. Hierbei wird über den Mund eine kleine Kamera eingeführt, um die Schleimhaut des Magens zu beurteilen. Dies ist jedoch erst bei schweren oder länger bestehenden Beschwerden nötig. Eine chronische Gastritis kann nur mittels Probenentnahmen, die während der Gastroskopie entnommen werden, festgestellt und klassifiziert werden [3].

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Sodbrennen und Erbrechen
Ursache 2: Gastroösophageale Refluxkrankheit
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Sodbrennen, Luftaufstoßen, saurer Mundgeschmack
Selbstdiagnose möglich?
Eingeschränkt
Ab wann zum Arzt?
Bei stark ausgeprägter oder lang bestehender Symptomatik, blutigem Erbrechen/Husten, Schluckbeschwerden oder Gewichtsverlust
Symptome

Leitsymptom des gastroösophagealen Refluxes ist Sodbrennen [3]. Es tritt vor allem nach dem Essen und im Liegen auf. Bücken, Pressen und Anstrengung verstärken die Symptomatik. Oftmals kommen Übelkeit und Erbrechen hinzu [3]. Weitere Anzeichen sind ein saurer Mundgeschmack und Luftaufstoßen.

Diagnose

Bei leichten und typischen gastroösophagealen Refluxbeschwerden genügt zur Diagnosebestätigung oftmals ein Therapieversuch mit Säureblockern (Protonenpumpeninhibitoren= PPI) [1]. Eine Besserung der Symptomatik unter Therapie spricht für die Diagnose Reflux. Refluxbedingte Entzündungen der Speiseröhrenschleimhaut (Ösophagitis) können nur mithilfe einer Spiegelung (Ösophagoskopie) ermittelt werden [3]. Hierbei wird im Normalfall ebenso der Magen und erste Teil des Dünndarms untersucht, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Des Weiteren können im selben Vorgang kleine Gewebeproben entnommen werden, um diese mikroskopisch auf Zellveränderungen zu untersuchen [3].

Sodbrennen und Erbrechen
Ursache 3: Reizmagen (funktionelle Dyspepsie)
Wie erkenne ich, ob das auf mich zutrifft?
Hauptsymptome
Schmerzen oder Druckgefühl im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen
Selbstdiagnose möglich?
Nein
Ab wann zum Arzt?
Siehe oben (Ursache 1)
Symptome

Häufige Symptome sind Schmerzen oder Druckgefühl im Oberbauch [4]. Luftaufstoßen, Erbrechen und Übelkeit sind weitere mögliche Beschwerden. Psychische Belastungen wie Stress oder Angst sind typische Auslöser.

Diagnose

Die Beschwerden eines Reizmagens sind nicht auf eine organische Ursache zurückzuführen. Der Patient selbst kann gegebenenfalls durch das Erkennen des Zusammenhangs zwischen Stress und Beschwerden den Verdacht auf eine funktionelle Dyspepsie äußern. Der Arzt wird in den meisten Fällen mit ausgewählten Bluttests beginnen, die Diagnose weiter einzugrenzen [5]. Um die Diagnose einer funktionellen Dyspepsie zu stellen, ist jedoch der sichere Ausschluss einer strukturellen Erkrankung wie beispielsweise eine Gastritis (siehe oben) nötig. Dies ist nur mittels einer Spiegelung möglich (siehe oben) [5].

Diagnose der sonstigen Ursachen

Weitere mögliche Auslöser sind eine bestehende Schwangerschaft oder Medikamente (v. a. Chemotherapeutika). Eine Schwangerschaft kann mithilfe eines Tests festgestellt werden. Bei Medikamenten sollte sich der Patient über mögliche Nebenwirkungen im Vorfeld aufklären lassen.



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