Sodbrennen und Magenschmerzen: Alternativmedizin

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Das gemeinsame Auftreten von Sodbrennen und Schmerzen im Magen spricht meist für eine Reizung der dortigen Schleimhäute. Häufig ist die aggressive Magensäure dafür verantwortlich. In der Schulmedizin werden daher in der Regel sogenannte Säureblocker angewendet, um die Beschwerden zu lindern. Wenn der Wunsch besteht, die Beschwerden auf natürliche Weise zu heilen, bietet die Alternativmedizin zahlreiche Möglichkeiten. Hierbei muss jedoch darauf geachtet werden, ob die Therapieverfahren ausreichend gute Erfolge zeigen oder ob doch auf die Schulmedizin zurückgegriffen werden muss. Starke oder langanhaltende Beschwerden sollten immer durch einen Arzt abgeklärt werden. Dieser Artikel stellt gängige Therapien der Alternativmedizin vor und erläutert, was dabei beachtet werden muss.


Sodbrennen und Magenschmerzen
Ursache 1: Gastroösophageale Refluxkrankheit
Behandlung mit Alternativmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine alternativmedizinische Behandlung ausreichend?
Je nach Ausmaß der Beschwerden
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Alkohol, Zigaretten, Kaffee, Stress, fettige Speisen, hastiges Essen, kohlensäurehaltige Getränke

Behandlung mit Homöopathie

Bei Bauchschmerzen und Sodbrennen kommen in der Homöopathie zahlreiche unterschiedliche Mittel infrage. Es werden daher körperliche und psychische Begleiterscheinungen herangezogen, um das passende Mittel zu finden. Bei akutem Sodbrennen sollten jede Stunde 5 Globuli des passenden Mittels eingenommen werden, bis sich die Beschwerden bessern; ab dann genügen 5 Globuli dreimal täglich [1].

Nux vomica D6 (Brechnuss)

Dieses Mittel wird vor allem empfohlen, wenn die Beschwerden nach dem Essen auftreten. Es passt zu gestressten und nervösen Menschen und Beschwerden, die sich in Ruhe und durch Wärme bessern [2].

Acidum sulfuricum D6 (Schwefelsäure)

Bei brennenden Magenschmerzen, Sodbrennen und saurem Aufstoßen kann Acidum sulfuricum angewendet werden; vor allem bei Menschen die immer in Eile sind und eine Tendenz zu Hitzewallungen und Schwäche zeigen [2].

Iris D6 (Schwertlilie)

Wenn sich die Beschwerden in Ruhe verschlechtern und bei leichter Bewegung bessern, kann Iris das passende Mittel darstellen [2].

Behandlung mit Schüßlersalzen

Schüßlersalze sind Mineralsalze, die den Körper in seiner Funktion unterstützen. Bei Magenschmerzen, die durch eine Übersäuerung oder nach dem Essen auftreten, wird vor allem das Salz Nr. 9 empfohlen [3]. Generell können bei chronischen Symptomen täglich 4 bis 6 Tabletten des geeigneten Salzes gelutscht werden. Bei akuten Beschwerden ist es ratsam, 10 Tabletten in Wasser aufgelöst zu trinken [3]. Für eine genauere Beratung sollte ein Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker aufgesucht werden.

Nr. 9 – Natrium phosphoricum

Dieses Salz ist für seine säureneutralisierende Wirkung bekannt [4]. Da zu Beginn der Einnahme überschüssige Säure im Körper über den Magen abtransportiert wird, können sich die Beschwerden zunächst verschlimmern; nach einigen Tagen lässt dies jedoch nach [4].

Sonstige alternativmedizinische Verfahren

Bachblüten werden gemäß der Grundidee von Dr. Bach nach dem jeweiligen Gemütszustand des Patienten ausgewählt [5]. Sie können prinzipiell bei jeglichen körperlichen Beschwerden eingesetzt werden, müssen jedoch individuell ausgewählt werden.

Die Osteopathie bietet eine mechanische Therapieform für zahlreiche Beschwerden an. So kann beispielsweise eine Behandlung des Zwerchfellmuskels eine unterstützende Maßnahme bei Refluxbeschwerden darstellen [6].

In der TCM wird mittels Puls-, Zungen- und Gesichtsdiagnostik ein individueller Therapieplan erstellt. Er besteht zumeist aus Akupunktur, Heilkräutern und Körperübungen. Bei Reflux wird zusätzlich eine sogenannte Tui-Na-Massage empfohlen, um den Fluss des Qi und somit die Balance der Organe zu fördern [7].

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Sodbrennen und Magenschmerzen
Ursache 2: Magenulkus
Behandlung mit Alternativmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine alternativmedizinische Behandlung ausreichend?
Nein
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Alkohol, Zigaretten, Kaffee, Stress, fettige Speisen, hastiges Essen, kohlensäurehaltige Getränke

Ist bekannt, dass die Beschwerden durch ein Magengeschwür verursacht werden, sollte immer eine ärztliche Behandlung erfolgen. Komplikationen, z. B. Blutungen oder einem Magendurchbruch, sollte mittels einer effektiven Behandlung schnellstmöglich vorgebeugt werden. Oben genannte Mittel können nach ärztlicher Absprache unterstützend eingesetzt werden.

Sodbrennen und Magenschmerzen
Ursache 3: Gastritis
Behandlung mit Alternativmedizin: Das sollte man wissen!
Ist eine alternativmedizinische Behandlung ausreichend?
Je nach Art und Schwere des Beschwerdebilds
Was sollte man während des Behandlungszeitraums vermeiden?
Alkohol, Zigaretten, Kaffee, Stress, fettige Speisen, hastiges Essen, kohlensäurehaltige Getränke

Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann akut oder chronisch auftreten. Eine akute Gastritis kann in manchen Fällen mithilfe der Alternativmedizin gut behandelt werden. Chronische Gastritiden benötigen meist eine schulmedizinsche Therapie.

Behandlung mit Homöopathie

Da in der Homöopathie nicht eine Gastritis als solche, sondern eher deren Symptome behandelt werden, können die bei der Ursache "Gastroösophagealer Reflux" genannten Mittel auch hier eingesetzt werden, sofern sie zum Beschwerdebild passen. 

Behandlung mit Schüßlersalzen

Bei einer Gastritis werden grundsätzlich folgende Salze empfohlen:

Nr. 3 (Ferrum phosphoricum)
Nr. 4 (Kalium chloratum)
Nr. 8 (Natrium chloratum) [3]

Die ersten beiden Salze werden generell bei Entzündungsprozessen im Körper empfohlen. Nr. 8 hilft dem Körper, die Schleimhäute aufzubauen [4]. Tipps zur Dosierung sind bei der Ursache „Gastroösophagealer Reflux“ zu finden.

Sonstige alternativmedizinische Verfahren

Wie oben beschrieben, können auch bei einer Gastritis Verfahren der TCM, der Bachblütentherapie oder der Osteopathie angewendet werden. Eine individuelle Auswahl der passenden Verfahren durch einen Fachmann ist hier jedoch unumgänglich.

Behandlung der sonstigen Ursachen

Seltenere Ursachen für die Beschwerden sind ein Tumor, der die Magensäureproduktion steigert (Gastrinom, Zollinger-Ellison-Syndrom), oder eine Nebenschilddrüsenüberfunktion (Hyperparathyreoidismus). Bei beiden Krankheitsbildern wird in erster Linie eine operative Therapie angestrebt. Alternativmedizin kann nach Absprache mit dem Arzt unterstützend eingesetzt werden.



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