Symptome
Sodbrennen + Magenschmerzen nach dem essen: was tun?
Magenschmerzen, die nach dem Essen auftreten, sind ein typisches Symptom, das oft als Begleiterscheinung mit dem Krankheitsbild Sodbrennen in Verbindung zusammen aufritt (s. u.) [1].
Sodbrennen (Reflux) kann durch viele verschiedene Auslöser hervorgerufen werden und ist der Ausdruck einer Überproduktion von Magensäure. Es kommt sehr häufig vor und ist mit einfachen Maßnahmen gut zu therapieren. Normalerweise stellt dieses Krankheitsbild keine ernsthafte Bedrohung dar, jedoch ist es wichtig zu bedenken, dass sich auf der Grundlage eines Refluxes einige weiterführende Krankheiten entwickeln können [3].
Sodbrennen und Magenschmerzen nach dem Essen: Wie hängt das zusammen?
Bei Sodbrennen liegt eine Überproduktion von Magensäure vor, die eine Reizung der Schleimhäute bedingt. Dadurch kommt es zu Magenschmerzen, die häufig im Anschluss an die Mahlzeiten auftreten. Es gibt viele verschiedene Auslöser für diese Erkrankung, wobei ein Fehlverhalten beim Essen einer der häufigsten Gründe ist.
Aufgrund von gesellschaftlichen Umständen werden heutzutage ungesund fettige und zu große Mahlzeiten oftmals zu spät vor dem Zubettgehen eingenommen. Hinzu kommt, dass der Konsum von Genussmitteln weit verbreitet ist, wie zum Beispiel von Alkohol oder Nikotin. Auch der Verzehr von Kaffee hat einen verstärkenden Einfluss auf die Symptome, ebenso wie säurehaltige Mahlzeiten oder Süßigkeiten wie Schokolade [2].
Die Schmerzen, die im Anschluss an das Essen auftreten, entstehen dadurch, dass der Schließmuskel, der sich am Ende der Speiseröhre am Übergang zum Magen befindet, den Magensaft nicht im Magen halten kann. Dadurch läuft dieser in die Speiseröhre zurück, wo er die Schleimhaut reizt. Zu einem gewissen Grad kann der Körper dies kompensieren. Kommt es aber nun zu einem übermäßigen Verzehr der oben genannten Nahrungsmittel und zur Einnahme fülliger Mahlzeiten, wird die Überproduktion von Magensäure zusätzlich stimuliert, was dann Beschwerden hervorruft. Häufig ist es so, dass bei den Patienten, die spät vor dem Zubettgehen essen, sich die Symptomatik im Liegen verschlimmert. [2]
Wie können Beschwerden gelindert werden?
Generell lässt sich sagen, dass Sodbrennen als Volkskrankheit anzusehen und mit allgemeinen Hausmitteln gut zu therapieren ist. Um die Magenschmerzen nach dem Essen zu verhindern, sollte auf Folgendes geachtet werden:
Die Portionen sollten angemessen groß und zu regelmäßigen Uhrzeiten eingenommen werden. Außerdem ist es wichtig für den Patienten darauf zu achten, dass die Mahlzeiten nicht zu fettig und zu säurehaltig sind. Ein Verzicht auf Genussmittel, also auf Schokolade, Alkohol, Nikotin und Kaffee, ist ratsam.
Zusätzlich zur Nahrungsumstellung kann eine Stressreduktion empfohlen werden, da dies die Regeneration der Magen- und Speiseröhrenschleimhaut verbessert. Ebenso ist eine Gewichtsnormalisierung zu empfehlen [2].
Sollten diese selbsttherapeutischen Maßnahmen nicht ausreichen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dieser empfiehlt in den meisten Fällen eine Therapie mit Medikamenten, sogenannten Protonenpumpenhemmers. Das sind Medikamente, welche die Säureproduktion des Magens hemmen, um so eine Beschwerdelinderung über einen langen Zeitraum herbeizuführen. Beispiele für diese Form von Medikamenten sind Lansoprazol, Omeprazol und Pantoprazol. Ein Arztbesuch ist jedoch nicht nur deshalb zu empfehlen, da dieser Medikamente verschreiben kann, sondern ebenfalls, um mögliche andere ursächliche Erkrankungen mit etwaigen bedrohlichen Risiken auszuschließen(s. u.) [2].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Wenn Magenschmerzen typischerweise durch Sodbrennen entstanden sind, ist es möglich, dass es bei länger andauernden Beschwerden unter Umständen zu einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder zur sogenannten Refluxösophagitis kommen kann. Unter Refluxösophagitis versteht man eine Entzündung der Speiseröhre. Durch diese kommt es zu einer dauerhaften Reizung der Speiseröhrenschleimhaut. Auf der Basis einer solchen Reizung kann es zu Geschwülsten im Magen oder im oberen Abschnitt des Darms kommen. Dies ist vor allem deshalb gefährlich, da solche Geschwülste (Ulcera) spontan zu bluten beginnen können, jedoch bis zum Zeitpunkt des Einsetzens einer Blutung meist unbemerkt bleiben [4]. Ebenso ist es möglich, dass sich ein Barett-Ösophagus entwickelt. Darunter versteht man eine Speiseröhre mit veränderter Schleimhaut. Die Schleimhautveränderungen bergen das Risiko, dass sie Jahre später bösartig entarten und zu Speiseröhrenkrebs werden [3].
Quellenangaben
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Frank H. Netter: Allgemeinmedizin. Thieme Verlag, 2006, S. 254.
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Gerd Herold et al.: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2014, S. 432–435.
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Herbert Renz-Polster, Steffen Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. Elsevier, 2013, S. 487, S. 500–501, S. 484.
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Hendrik Lehnert und Karl Werdan: Innere Medizin essentials. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 159–163, S. 908–920.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 25.01.2017 |
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