Ursachen

Zu viel Magensäure durch Alkohol

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Reiner Alkohol, der in alkoholischen Getränken enthalten ist, sorgt selbst nur geringfügig für eine vermehrte Produktion von Magensäure. Allerdings befindet sich in Getränken wie Bier oder Wein weitere Inhaltsstoffe, die sich zusätzlich stimulierend auf die Säurebildung im Magen auswirken können [1]. Auf Grund der schädlichen Wirkung des Alkohols auf den Magen und die Speiseröhre gilt er in hohen Dosen als gefährlich. Wie es zu einer erhöhten Magensäureproduktion kommt und wie sie zu behandeln ist, erläutert der folgende Artikel.


Zu viel Magensäure und Alkohol: Wie hängt das zusammen?

Um die Eiweiße, die mit der Nahrung aufgenommen werden, verdauen zu können, müssen sie im Magen zerkleinert werden. Dazu benötigt der Magen Salzsäure. Diese bildet er mithilfe sogenannter Belegzellen in den Magendrüsen. Ein Schleimteppich, gebildet von sogenannten Nebenzellen, fungiert als Schutzschicht für die empfindliche Magenschleimhaut vor der Magensäure [2]. Ohne diese Schleimschicht wäre die Magensäure in der Lage, den Magen anzugreifen und zu schädigen.

Niedrigprozentiger Alkohol steigert die Produktion von Magensäure aus den Belegzellen [1]. Er spielt bei gesteigerter Säurebildung jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Von größerer Bedeutung in diesem Zusammenhang sind Inhaltsstoffe wie Maleinsäure oder Bernsteinsäure, die vielfach in Getränken wie Bier, Martini oder Wein enthalten sind. Sie entstehen während der alkoholischen Gärung [1]. Durch direkte Einwirkung auf die Belegzellen oder durch einen noch unbekannten indirekten Mechanismus werden die Zellen dazu angeregt, vermehrt Magensäure zu produzieren.

Wenn alkoholische Getränke nur selten und in Maßen genossen werden, ist es dem Magen möglich, die vermehrte Produktion an Magensäure auszugleichen, indem die Nebenzellen stärker aktiv sind. In ihrem Schleim ist eine chemische Verbindung enthalten, die fähig ist, die Säure zu puffern. Sie heißt Bikarbonat[2]. Bei häufigem oder dauerhaftem Überschuss an Magensäure geraten Säure und Bikarbonat jedoch aus dem Gleichgewicht. Die Säurebildung überwiegt und die Magenschleimhaut kann geschädigt werden [2]. Mögliche Konsequenzen sind eine Magenentzündung oder Magenblutungen [1]. Zudem kann der Alkohol in Form von Ethanol selbst konzentrationsabhängig eine Schädigung der Magenschleimhaut bewirken und die Bildung des Schleimteppichs vermindern [1].

Des Weiteren sorgt Ethanol dafür, dass der untere Schließmuskel der Speiseröhre in seiner Aktivität nachlässt und dadurch durchlässiger für Magensäure wird. Die vermehrt gebildete Magensäure kann so in die Speiseröhre zurückfließen. Dieser Vorgang wird gastroösophagealer Reflux genannt. Viele Patienten spüren den Reflux in Form von Sodbrennen, das mit Schmerzen hinter dem Brustbein und saurem Aufstoßen einhergeht [1].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Um die Beschwerden des Sodbrennens zu lindern, wird empfohlen, auf Alkoholkonsum zu verzichten. Besonders exzessiver und häufiger Konsum alkoholischer Getränke schädigt die Magenschleimhaut und regt die Säurebildung an [3]. Darüberhinaus können Medikamente eingesetzt werden, die die Magensäureproduktion verringern, jedoch ärztlicher Betreuung bedürfen. Zu diesen Medikamenten zählen die sogenannten Protonenpumpenhemmer.

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Treten Magenschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen mit Blutbeimengungen auf, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden [3]. Diese Symptome könnten auf eine Entzündung des Magens oder ein Magengeschwür hindeuten. Auch chronisches Sodbrennen sollte von einem Arzt behandelt werden, da dieses zu Entzündungen und Zellentartungen in der Speiseröhre führen kann [1].