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Ernährung bei zu viel Magensäure: Worauf sollte man achten?

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Zu viel Magensäure kann eine Refluxkrankheit (GERD: Gastro-Esophageal Reflux Disease) fördern. Dabei fließt der saure Magensaft, über einen nicht vollständig abdichtenden unteren Speiseröhrenschließmuskel in die Speiseröhre zurück. Bei einem Reflux treten typische Beschwerden wie Sodbrennen, Oberbauchschmerzen und Aufstoßen auf. Auch bei Gesunden tritt gelegentlich Sodbrennen auf, meist nach dem Genuss von bestimmten Lebensmitteln. In manchen Fällen kann die Umstellung einiger Ernährungsgewohnheiten helfen, die Symptome zu lindern. Im folgenden Text wird besprochen, welche Ernährung bei zu viel Magensäure hilfreich sein kann [1].


Medizinische Faktenlage

Prinzipiell reagieren alle Menschen unterschiedlich auf bestimmte Lebensmittel. Jeder muss deshalb selbst herausfinden, was der Magen nicht gut verträgt. Häufig reagieren die Betroffenen mit Sodbrennen nach dem Konsum folgender Nahrungsmittel: fettreiche, stark gesüßte oder saure Speisen, Schokolade, Tomaten, Knoblauch, Pfefferminze, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke. Einerseits kann der Magen nach Genuss dieser Produkte gereizt werden und zu viel Magensäure produzieren. Andererseits können bestimmte Lebensmittel den Druck im unteren Speiseröhrenschließmuskel herabsetzen und dadurch einen Reflux fördern [2]. Besonders fettreiche Nahrungsmittel und Alkohol können die Muskelspannung bis zu 30 % reduzieren, während eine eiweißreiche Ernährung die Spannung um etwa 50 % erhöht. Kohlenhydratreiche Lebensmittel, beispielsweise Reis oder Nudeln, wirken neutral. Ob Kaffee Reflux auslösen kann, ist noch nicht abschließend geklärt [3].

Ernährungstipps

Studien zeigten, dass Patienten, die nur ein- bis zweimal täglich essen, vermehrt unter Sodbrennen leiden. Es sei daher besser mindestens drei Mahlzeiten, besser vier bis fünf, am Tag einzunehmen. Da die Portionen kleiner gehalten werden, kommt es zu einer geringeren Druckbelastung im Bauchraum. Zudem kann der Speisebrei die Magensäure besser neutralisieren [2]. Experten raten, viel Obst und Gemüse zu essen. Bei manchen Betroffenen können aber gewisse Sorten wie Tomaten und Zitrusfrüchte die Säureproduktion anregen und sollten daher gemieden werden. Außerdem wird geraten, nicht zu spät abends zu essen und sich nicht direkt nach den Mahlzeiten hinzulegen. Auch Stress und hektische Mahlzeiten können die Magensäureproduktion anregen und sollten verhindert werden [3]. Bei Sodbrennen kann Mineralwasser ohne Kohlensäure oder ungesüßte Kräutertees hilfreich sein, da die Magensäure dadurch verdünnt wird. Auch ein Glas Milch oder etwas Quark haben sich bei vielen Betroffenen bewährt [4]. In manchen Fällen kann etwas frisch gepresster Kartoffelsaft, abends vor dem Hinlegen und vor dem Aufstehen, lindernd wirken [5].

Zu beachten

Gelegentliches Sodbrennen ist normal und bedarf keiner weiteren Behandlung. Treten die Beschwerden jedoch mehrmals wöchentlich auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Durch die ständige Reizung kann sich die Speiseröhrenschleimhaut entzünden und in weiterer Folge zu einer Krebsvorstufe (Barrett-Ösophagus) entwickeln [1].