Zu viel Magensäure bei Kindern: Behandlung
Magensäure wird benötigt, um Nahrungsbestandteile zu verdauen und Keime abzutöten. Zu viel Magensäure kann jedoch Beschwerden wie z. B. Magenschmerzen oder saures Aufstoßen verursachen. Dieser Artikel erläutert, was bei welchen Ursachen für die Beschwerden von zu viel Magensäure getan werden kann. Die Behandlungsformen reichen, je nach Auslöser und Schweregrad der Beschwerden, von Allgemeinmaßnahmen bis hin zu schulmedizinischen Medikamenten.
Helicobacter pylori (H.p.) ist ein Bakterium, das sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern die Schleimhaut des Magens befallen kann. Bis heute ist unklar, ob das Bakterium tatsächlich die Säureproduktion im Magen erhöht [1][2]. Eine Testung auf Helicobacter pylori ist bei Kindern mit unklaren Bauchschmerzen nur dann angebracht, wenn zusätzlich Risikofaktoren, wie Magenkrebs in der Familie oder eine unklare Blutarmut beim Kind, vorliegen [2].
Zahlreiche Studien zeigen, dass zahlreiche Pflanzen eine keimabtötende Wirkung auf Helicobacter pylori haben [3]. Hierunter fallen Knoblauch, Brokkoli, Zimt, Kranbeere (Cranberry) und Grüntee [3][4]. Was außerdem hilft, das Bakterium einzudämmen, sind Honig und Probiotika [3]. Es konnte jedoch noch nicht festgestellt werden, ob genannte Nahrungsmittel ausreichen, einen H.p.-Befall komplett zu beseitigen [3]. Über die nötige Dosis herrscht ebenso Unstimmigkeit [3]. Der Konsum genannter Mittel kann jedoch eine unterstützende Maßnahme zur Schulmedizin darstellen [3].
Im Bereich Alternativmedizin sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Folgende Therapie wird bei Kindern durchgeführt, wenn ein nachgewiesener H.p- Befall in Kombination eines Magengeschwürs vorliegt. Ist kein Geschwür vorhanden, muss individuell abgewägt werden, ob eine Therapie angebracht ist.
Triple- oder Quadruple-Therapie
Hierunter wird eine 14-tägige Kombinationstherapie aus drei- bzw. vier Medikamenten verstanden und ist schulmedizinische Therapie der 1. Wahl [2]. Sie umfasst einen Säureblocker (Protonenpumpeninhibitor, wie z. B. Pantoprazol, Omeprazol), der den Säuregehalt im Magen reduziert. Hinzu kommen zwei bzw. drei verschiedene Antibiotika. Die Medikamente sind verschreibungspflichtig; eine entsprechende Behandlung ist daher immer unter Anleitung eines Kinderarztes durchzuführen. In 20 % der Fälle bleibt die genannte Therapie vorwiegend wegen Antibiotika-Resistenzen ohne Erfolg [3]. Die wichtige Rolle der Kombination von Schulmedizin und oben genannten Hausmitteln wird daher selbst von Seiten der Wissenschaft stark betont [3].
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Die beste Behandlung einer ungesunden Ernährung ist selbstsprechend eine gesunde Ernährung.
Ab dem 1. Lebensjahr wird für Kinder eine ausgewogene Mischkost empfohlen [5]. Hierunter fallen Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Milchprodukte und ausreichend Flüssigkeit. Säfte und „soft Drinks“ enthalten viel Zucker und sind daher ungeeignet. Wasser, verdünnte Fruchtsäfte (ohne Zuckerzusatz) und ungesüßten Tees sind dem vorzuziehen [5]. Fettige Speisen und Süßigkeiten sind dafür bekannt, den Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre zu schwächen und sind daher bei einer Säureproblematik zu vermeiden. Übergewicht provoziert, durch Druck auf den Magen, den Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre und kann so das Gefühl von zu viel Säure auslösen. Eine Gewichtsreduktion ist in diesem Fall anzustreben. Dafür ist neben einer gesunden Ernährung vor allem ausreichend Bewegung wichtig [5]. Bei Ernährungs- und Bewegungsverhalten nehmen Eltern eine wichtige Vorbildfunktion für das Kind ein [5].
Im Bereich Alternativmedizin sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Im Bereich Schulmedizin sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Stress kann sich bei Kindern auf unterschiedliche Weise bemerkbar machen. Eine häufige Folge sind Bauchschmerzen. Eine gute Gesprächsführung und Beobachtung der kindlichen Verhaltensweisen hilft Stressfaktoren zu erkennen.
Ein Tee aus der Passionsblume wirkt beruhigend und wird daher bei Stresssymptomen empfohlen [6]. Zur Zubereitung einen gehäuften Teelöffel Passionsblumenkraut mit 200 ml Wasser aufgießen und 6–7 Minuten ziehen lassen [6]. Studien zufolge wirkt Lavendel beruhigend und lindert Ängste [6]. Hinzu kommt seine gute Wirkung bei Magenbeschwerden [6]. Er kann als Aromatherapie oder in Form von Tee angewendet werden. Hierbei ist zu beachten, dass unverdünnte ätherische Öle bei Babys und Kleinkindern zu Krämpfen der Atemwege führen können und daher nicht angewendet werden dürfen [7].
Das homöopathische Mittel Argentrum nitricum wird bei Bauchschmerzen, die durch Nervosität oder Erwartungsangst ausgelöst werden, empfohlen [8]. Nux vomica D12 ist bei krampfartigen Bauchschmerzen, die durch Ärger ausgelöst sind, angezeigt [8]. Pulsatilla D12 passt zu ängstlichen und weinerlichen Kindern, die unter Bauchkrämpfen nach fettigen Speisen, Obst oder Süßem leiden [8]. Für genauere Informationen zur Dosierung sollte ein Homöopath aufgesucht werden.
Dem Schüßler-Salz Nr. 5 (Kalium phosphoricum) wird eine unterstützende Funktion für Psyche und Nerven zugesag, und trägt somit zum Stressabbau bei [6]. Die Tabletten können in Wasser aufgelöst werden [9]. Das Salz sollte nicht vor dem Schlafen gehen eingenommen werden [9].
Bei Stress, Leistungs - oder Prüfungsdruck, Versagensangst und/oder Überforderungsgefühl wird die Bach-Blüte Nr. 11 Elm (Ulme) angewendet [10]. Die Tropfen können in Wasser geträufelt und schluckweise getrunken werden.
Im Bereich Schulmedizin sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Behandlungsmöglichkeiten der sonstigen Ursachen
Nahrungsmittelallergien sind eine seltene Ursache für zu viel Magensäure. Sie treten oft mit begleitenden Symptomen wie z. B. einem Hautausschlag auf. Wird eine Allergie festgestellt, so muss auf das Allergen verzichtet werden. Weitere Ursachen können seltenere Erkrankungen wie Mukoviszidose oder das Zollinger-Ellison-Syndrom sein. Kinder mit diesen Erkrankungen brauchen eine umfassende ärztliche Behandlung, worauf an dieser Stelle nicht weiter eingegangen wird.
Quellenangaben
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P. Malfertheiner, U. Peitz: „The interplay between Helicobacter pylori, gastro-oesophageal reflux disease, and intestinal metaplasia“,http://gut.bmj.com/content/54/suppl_1/i13.full, 15.01.2016
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J. Spalinger: „Diagnostik und Therapie der Helicobacter pylori-Infektion bei Kindern“, http://www.swiss-paediatrics.org/sites/default/files/paediatrica/vol23/n3/pdf/08-09.pdf, 01.04.2016
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G. Ayala et al.: „Exploring alternative treatments for Helicobacter pylori infection“,http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3925854/, 03.04.2016
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L. Willimams: „Helicobacter pylori infection: A review of current scientific research on the efficacy or potential of herbal medicine for the treatment of H. Pylori infection of the gastric mucosa“,https://www.researchgate.net/publication/287273761_Helicobacter_pylori_infection_A_review_of_current_scientific_research_on_the_efficacy_or_potential_of_herbal_medicine_for_the_treatment_of_H_pylori_infection_of_the_gastric_mucosa, 03.04.2016
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„Ernährung von Kindern“, http://www.sge-ssn.ch/media/merkblatt_ernaehrung_von_kindern_2011_4.pdf, 01.04.2016
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„Stressaubbau: Stress abbauen leicht gemacht“, http://www.heilpraxisnet.de/hausmittel/stressabbau-wie-stress-abbauen.html, 01.04.2016
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„Ätherische Öle: Vorsicht bei Kindern“, http://www.hek.de/gesund-fit/familie/kinder-jugendliche/aetherische-oele-vorsicht-bei-kindern.html, 01.04.2016
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A. Schmelz: „Homöopathie gegen Bauchschmerzen“, http://www.elternwissen.com/gesundheit/homoeopathie-fuer-kinder/art/tipp/homoeopathie-gegen-bauchschmerzen.html, 01.04.2016
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U. Schlüter: „Schüßler-Salz Nr. 5 – Kalium Phosphoricum“, http://www.schuessler-salze-portal.de/5-kalium-phosphoricum.html#baby-kinder, 01.04.2016
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H. Glück: Bach-Blüten die sanften Helfer: Das praktische Handbuch für Anwender und Berater. Books on Demand GmbH, 2009, S. 47, S. 19.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 08.06.2016 |
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