Hausmittel

Natron zum Magensäure neutralisieren

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Natron ist ein altbewährtes Hausmittel, das häufig zur Neutralisierung von Magensäure eingesetzt wird. Durch seine relativ schnell lindernde Wirkung, ist es ein gerne genutztes Mittel bei Menschen, die von Sodbrennen geplagt werden. Der brennende Schmerz hinter dem Brustbein geht meist mit saurem oder bitterem Aufstoßen einher und wird durch einen Rückfluss (Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre verursacht. Die Magensäure reizt das Deckgewebe der Speiseröhre, was so zum typischen Schmerzempfinden von Sodbrennen führt. Im folgenden Text wird die neutralisierende Wirkung auf die Magensäure durch Natron erläutert.


Wie und warum hilft Natron bei Sodbrennen?

Natron ist ein beliebtes Hausmittel zur Bekämpfung überschüssiger Magensäure. Sodbrennen ist hierbei die häufigste Beschwerde, die durch einen unnatürlichen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verursacht wird. Doch auch saures Aufstoßen oder Magenbrennen, vor allem direkt nach den Mahlzeiten, sind typische Symptome. Alle Beschwerden haben eines gemeinsam: Ursache ist eine Reizung der Schleimhäute durch die Magensäure. Zur schnellen Abhilfe bei akuten Beschwerden kann Natron verwendet werden. Chemisch handelt es sich bei dem weißen Pulver um Natriumhydrogencarbonat, auch Natriumbicarbonat genannt. Dieser Stoff ist leicht basisch und besitzt damit die Eigenschaft, Säuren teilweise zu neutralisieren. Natron wird in stillem Wasser aufgelöst und bei akuten Beschwerden getrunken. Falls die Magensäure beim sauren Aufstoßen bis in den Mund- und Rachenraum gelangen konnte, kann diese durch das Natron bereits dort neutralisiert werden [2]. Darauffolgend passiert das basische Natron beim Schlucken die Speiseröhre und kann die zurückgeflossene Magensäure abschwächen. Der Betroffene verspürt dann meistens eine schnelle Besserung der Symptome im Rachenraum und hinter dem Brustbein. Im Magen angekommen, reagiert das Natriumhydrogencarbonat mit der starken Magensäure zu Natriumionen, Chloridionen, Wasser und Kohlenstoffdioxid [3]. Das saure Milieu im Magen kann dadurch etwas abgeschwächt werden, wodurch weitere Sodbrennattacken meistens verhindert werden können. Kommt es dennoch zu einem erneuten Reflux des Magensaftes in die Speiseröhre, sind die Beschwerden weniger schmerzhaft. Anbei: Natriumhydrogencarbonat ist kein unbekannter Stoff für den menschlichen Körper. Zur Regulation des Säuren-Basen-Haushaltes stellt das Natriumhydrogencarbonat eine der wichtigsten Komponenten dar. Auch im Magen ist es immer vorhanden und schützt die Magenschleimhaut vor der Selbstandauung durch die eigene Salzsäure. Um nachhaltige Auswirkungen auf den Säuren-Basen-Haushalt zu verhindern, sollten bei der Einnahme von Natron einige Hinweise beachtet werden [1].

Was muss bei der Anwendung und Dosierung beachtet werden?

Natron kann schnelle Abhilfe bei Beschwerden durch die Magensäure verschaffen. Als Pulver oder Tabletten ist das Mittel rezeptfrei in der Apothekeerhältlich. Das Pulver in einem Glas Wasser aufgelöst oder die Tabletten mit einem Glas Wasser geschluckt, die Symptome verschwinden dann meistens sehr schnell. Der ungewöhnliche Geschmack des aufgelösten Pulvers kann anfangs etwas unangenehm sein. Falls die Symptome überraschend zuhause eingesetzt haben und kein Natron zur Verfügung steht, kann notfalls auch auf Backpulver zurückgegriffen werden. Backpulver enthält nicht nur Natron, kann aber trotzdem die akuten Beschwerden lindern. Natron ist ein Mittel zur gelegentlichen Anwendung. Treten unangenehme Symptome durch die Magensäure regelmäßig auf, sollte ein Arzt informiert werden. Möglicherweise liegt eine gastroösophageale Refluxkrankheit den Beschwerden zugrunde. Natron lindert zwar umgehend die unangenehmen Symptome, bekämpft aber nicht die Ursache der Refluxkrankheit. Um Auswirkungen auf den Säuren-Basen-Haushalt zu vermeiden, müssen die Dosierungsvorschriften der Packungsbeilage beachtet werden. Schwangere sollten bei Sodbrennbeschwerden immer mit dem Arzt Rücksprache halten und nicht auf eigene Faust Natron einnehmen [2].

Gibt es Nebenwirkungen und Risiken?

Die gelegentliche Einnahme von Natron bei Sodbrennen geht in der Regel nicht mit gesundheitlichen Risiken einher. Bei einer Überdosierung kann es jedoch zu Nebenwirkungen kommen. Diese äußern sich in Form von Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Bei einer sehr hohen Überdosis ist es sogar möglich, dass Verätzungen auftreten. Durch eine verringerte Dosierung des Natrons lassen sich derartige Nebenwirkungen vermeiden. Auch der Säuren-Basen-Haushalt kann durch eine übermäßige Einnahme durcheinander geraten [1][3].