Symptome

Zu viel Magensäure: Woran kann das liegen?

038 Zu Viel Magensaeure 01

Für eine ständige Übersäuerung des Magens können unterschiedliche Ursachen ausschlaggebend sein. Zum einen können ungesunde Ernährungsgewohnheiten sowie harmlos erscheinende, aber dennoch säurefördernde Nahrungsmittel eine Steigerung der Magensaftbildung bewirken. Des Weiteren stellt auch eine Infektion mit bakteriellen Erregern einen häufigen Grund für eine Magensäureüberproduktion dar. Zudem kann eine stetige Überproduktion an Magensäure einen wichtigen Hinweis auf ernsthaftere Allgemeinerkrankung liefern. Mittlerweile ist es darüberhinaus erwiesen, dass vor allem Stress gravierende Auswirkungen auf das Verdauungssystem haben kann.


Ernährung

Eine gesteigerte Produktion an Magensäure kann auch Folge von falschen Ernährungsgewohnheiten sein. Insbesondere zuckerhaltige und fettreiche Lebensmittel bewirken einen Anstieg des Hormons Gastrin. Dieses gilt als eines der Hauptstimulanzien bei der Magensaftsekretion [3][7]. Koffeinhaltige sowie alkoholischeGetränke haben den gleichen Effekt. Es wurde belegt, dass die Gastrinproduktion vor allem durch leichte alkoholische Genussmittel im Gegensatz zu hochprozentigen Getränken verstärkt wird [8].

Des Weiteren legen einige Studien nahe, dass ein erhöhter Kalziumspiegel, z.B. durch das Trinken von Milch, ebenfalls zu einer größeren Menge an Magensaft führen kann. Kalzium fungiert als Vermittler des Gastrins bei der Säureproduktion [9].

Erkrankungen

Zu einem Anstieg der Kalziumkonzentration im Körper (Hyperkalzämie) kommt es auch im Zusammenhang mit einer Regulationsstörung der Nebenschilddrüse (Hyperparathyreoidismus). Hierbei tritt eine vermehrte Produktion des Nebenschilddrüsenhormons (Parathormon) auf, das den Kalziumspiegel im Blut steuert und somit erhöhen kann [7].

Daneben können Gastrin-produzierende Tumore, sog. Gastrinome (Zollinger-Ellison Syndrom), im Magen entstehen. Folglich kommt es zu einer gesteigerten und unkontrollierten Bildung von Gastrin, das wiederum die Magensaftsekretion erheblich stimulieren kann [7].

Erreger wie das Bakterium Helicobacter pylori sind ebenfalls verantwortlich für die Entstehung von zu viel Magensäure. Ca. 50% der Menschen infiziert sich im Laufe ihres Lebens mit diesen Bakterien. Sie produzieren bestimmte Entzündungsstoffe, die unter anderem Gastrin im Überschuss freisetzen können [7][10].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Als Basismaßnahme für eine Linderung der Beschwerden gilt es, zunächst einen gesunden Lebensstil mit einer Reduktion und Kontrolle der Stressintensität anzustreben. Um „zur Ruhe zu kommen“, können sportliche Aktivitäten und Yoga sowie das Erlernen von bestimmen Entspannungsübungen wie autogenes Training sehr hilfreich sein [11]. Genussmittel wie Schokolade, fettige Speisen, Cola, Kaffee und Alkohol sollten von der Einkaufsliste gestrichen werden. Darüberhinaus kann der Leidensdruck durch die Einnahme von Medikamenten effektiv verringert werden. Bei chronischer Übersäuerung stellen Protonenpumpenhemmer (PPIs) die Arzneimittel erster Wahl dar. Sie hemmen die Magensäureproduktion. Bei leichten Symptomen eignen sich auch H2-Antagonisten, die ähnlich wie PPIs wirken. Medikamente wie Antazida sind der in Lage den aggressiven Magensaft zu binden und durch einen Pufferungsmechanismus dessen Säurecharakter herabzusetzen [12]. Eine medikamentöse Therapie sollte stets von einem Arzt verordnet und überwacht werden. 

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Bei einem Fortbestehen des Beschwerdebildes sowie einer Verschlechterung empfiehlt es sich, einen Arzt zu konsultieren. Bei dauerhafter Einwirkung der ätzenden Magensäure auf die Magenschleimhaut kann es zu chronischen Entzündungen in diesem Bereich kommen. Diese begünstigen die Entstehung von Magengeschwüren. Eine Infektion mit Helicobacter pylori kann verantwortlich für die Entwicklung einer sog. Gastitis Typ B sein, die bei ungefähr 30% der Betroffenen unbemerkt verläuft. Beim Auftreten von dumpfen, stechenden Schmerzen und ständiger Übelkeit im Oberbauchbereich ist eine medizinische Untersuchung daher ratsam [13][7].

Sollte Blut im Erbrochenen oder im Stuhl sowie starke Schmerzen und ständige Schluckbeschwerden auftreten, ist eine Vorstellung beim Arzt dringend angeraten [14][7].