Saures Aufstoßen: Prävention

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Gelegentliches saures Aufstoßen ist weit verbreitet und tritt insbesondere nach einer üppigen Mahlzeit oder Alkoholkonsum auf. Auch wenn ein Betroffener gehäuft über Sodbrennen klagt, müssen nicht zwingend Medikamente eingenommen werden. Oft helfen auch schon einige vorbeugende Maßnahmen, um das Aufsteigen der Magensäure zu vermeiden. Eine Umstellung der Essgewohnheiten und das Vermeiden von Alkoholkonsum und Rauchen können die Beschwerden lindern. Im folgenden Text werden Präventionsmöglichkeiten gegen saures Aufstoßen besprochen.


Magensäureprobleme und saures Aufstoßen
Ursache 1: Funktionsstörung von Schließmuskel und Speiseröhrenmuskulatur
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Saures Aufstoßen, brennende Schmerzen hinter dem Brustbein oder in der Magengegend, insbesondere nach dem Konsum von bestimmten Nahrungs- und Genussmitteln

Bestimmte Nahrungsmittel können zu einer Funktionsstörung des unteren Speiseröhrenschließmuskels führen. Fettreiche, süße oder stark gewürzte Speisen setzen den Druck des Schließmuskels (Tonus) herab. Die Magensäure kann dadurch leichter hochkommen. Neben Fett können auch Schokolade, Pfefferminze, Alkohol und Nikotin den Druck mindern. Um das saure Aufstoßen nach dem Essen zu verhindern, sollten diese auslösenden Nahrungsmittel gemieden werden. Zudem können bestimmte Medikamente wie Anticholinergika (Dysurgal®, Atrovent®, IpraBronch®), Betaadrenergika (Apsomol®, Berodual®, Symbicort®) und Calciumpräparate (Aprical®, Isoptin®, Veramex®) den Tonus senken. Präventiv sollte auf eine eiweißreichere Ernährung geachtet werden. Eiweiß kann den Schließmuskeldruck erhöhen und dem Reflux entgegenwirken. Viel Eiweiß steckt in tierischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukten, aber auch in Hülsenfrüchten, wie Bohnen und Erbsen [1][2].

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Magensäureprobleme und saures Aufstoßen
Ursache 2: Erhöhter Druck im Bauchraum
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Druckgefühl im Oberbauch und Sodbrennen insbesondere nach großen Portionen, im Liegen oder bei Übergewicht

Um einen erhöhten Druck im Bauchraum zu vermeiden, sollten mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt, statt nur zwei großen Mahlzeiten, eingenommen werden. Mahlzeiten am späten Abend sollten verhindert werden. Experten empfehlen, Übergewicht abzubauen und auf enge Bekleidung, die den Bauch einschnürt, zu verzichten. Auch beim Bücken und im Liegen kann das saure Aufstoßen zunehmen. Betroffene berichten, dass insbesondere beim Schlafen in Rückenlage die Beschwerden stärker sind. Oft kann eine Schlafposition mit einem etwas erhöhten Oberkörper, beispielsweise durch ein zusätzliches Kissen, hilfreich sein. Außerdem sollte ein sofortiges Hinlegen nach dem Essen vermieden werden: Nach den Gesetzen der Schwerkraft kann ein Verdauungsspaziergang wohltuender wirken als ein Mittagsschläfchen [1].

Magensäureprobleme und saures Aufstoßen
Ursache 3: Zwerchfelllücken (Hiatushernien)
Was kann vorbeugend getan werden?
Können vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden?
Ja
Welche Anzeichen weisen auf eine Entwicklung der Beschwerde hin?
Gehäuftes saures Aufstoßen und Sodbrennen

Wenn eine Zwerchfelllücke angeboren ist, können keine präventiven Maßnahmen ergriffen werden. Ein erhöhter Druck im Bauchraum kann eine Zwerchfelllücke begünstigen, weshalb hier dieselben Präventionsmöglichkeiten genannt werden (siehe Ursache erhöhter Druck im Bauchraum: Präventionsmöglichkeiten) [3]. Bei sehr vielen Refluxpatienten besteht eine Zwerchfelllücke, aber nicht alle Menschen mit einer Zwerchfelllücke leiden zwingend unter einem gastroösophagealen Reflux. Eine Zwerchfelllücke muss deshalb nicht unbedingt behandelt werden [4].

Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen

Bei einer gestörten Selbstreinigung der Speiseröhre kann sich die Speiseröhrenschleimhaut rasch entzünden. Experten raten in diesen Fällen auf regelmäßiges Trinken zu achten. Durch das Trinken wird einerseits der saure Magensaft verdünnt und wirkt nicht mehr so aggressiv auf die Speiseröhre. Andererseits kann der aufgestiegene Mageninhalt wieder in den Magen gespült werden. Am besten eignen sich dazu stilles Mineralwasser, ungesüßte Kräutertees oder fettarme Milch [5]. Auch ein Reizmagen kann zu vermehrtem saurem Aufstoßen führen. Hier können bereits wenige Änderungen der Lebensgewohnheiten hilfreich sein: Emotionaler Stress, Hektik, Termindruck und hastige Mahlzeiten schlagen sich auf den Magen und sind zu vermeiden. Dafür sollte auf regelmäßige Entspannungen und ein Entschleunigen des Alltags geachtet werden [6].



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