Zu viel Magensäure + Bauchschmerzen: Prävention
Die Ursachen für Sodbrennen sind vielfältig und reichen von Magenschleimhautentzündung (Gastritis) über gastroösophageale Refluxerkrankung bis hin zu infektiösen Erkrankungen des Verdauungstraktes (Gastroenteritis). Generell gilt, dass den Symptomen jedoch trotz der Vielfalt ihrer Ursachen gut präventiv begegnet werden kann. Im folgenden Text wird darauf eingegangen, wie Bauchschmerzen, die durch eine Überproduktion von Magensäure hervorgerufen werden, vorbeugend begegnet werden kann. Dazu werden bezüglich einer jeden Ursache vorbeugende Maßnahmen sowie Anzeichen, die auf die Entwicklung der Beschwerden hindeuten, aufgeführt.
Unter dem Begriff Gastritis wird die Entzündung der Magenschleimhaut verstanden. Gastritis als Krankheitsbild ist in Deutschland häufig und in einer Vielzahl der Fälle durch die richtigen vorbeugenden Maßnahmen zu verhindern. Auslöser einer Entzündung im Magen sind vor allem chronischer Stress, der Genuss von Alkohol, also Faktoren als Ursachen, die vom Patienten beeinflusst werden können. Auch wenn es in bestimmten Situationen oder Lebenslagen schwer fällt, ist es anzuraten, Stress zu reduzieren und den Alkoholkonsum zu minimieren [4]. Vorübergehend ist es ebenso eventuell ratsam, eine Nahrungskarenz einzuhalten. Auch empfohlen wird der Einsatz von Medikamenten, unter anderem Protonenpumpenhemmer (s. Abschnitt gastroösophageale Refluxerkrankung) und sogenannte Antiemetika. Dies sind Medikamente gegen Brechreiz [2].
Eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori tritt meist schon in Kindheitstagen auf und befällt weltweit über 50 % der Menschen. Aufgrund dessen ist sie daher nur schwer vermeidbar [4].
Bei dieser Erkrankung liegt ein Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre vor (Reflux). Eine Überproduktion von Magensäure ist heute bei einem Großteil der Patienten häufig und die Beschwerden können gut vorbeugend, aber auch sekundär präventiv therapiert werden. Ein brennendes Gefühl im Magen durch einen zu hohen Druck im Bauch lässt sich meist durch Liegen in Rückenlage oder nach Mahlzeiten vor dem Zubettgehen provozieren. Von daher ist es in diesem Fall leicht, das Sodbrennen präventiv zu behandeln. Es wird geraten, kleine Mahlzeiten zu essen, die in einigem Abstand vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Auch sollte eine Gewichtsnormalisierung angestrebt werden, wenn ein Patient unter der o. g. Symptomen leidet und übergewichtig ist. Sollte die Schwangerschaft der Grund für die Entstehung des Refluxes sein, ist dieser häufig nach der Entbindung wieder aufgehoben [2].
Bestimmte Nahrungsmittel wie Alkohol, Kaffee, saure Säfte oder Schokolade können durch ihren Verzicht zu einer Besserung der Symptomatik führen, da sie fördernd auf die Produktion von Magensäure wirken. Diese sollten deshalb unbedingt vermieden werden, um präventiv gegen das Sodbrennen vorzugehen. Durch eine dementsprechend gesunde Ernährung kann auch zukunftsorientiert der Entstehung einer Refluxerkrankung vorgebeugt werden [2].
Wenn diese Versuche zu keinem befriedigenden Ergebnis führen, kann das Sodbrennen ursächlich mit Medikamenten behandelt werden. Dazu werden sogenannte Protonenpumpenhemmer eingesetzt. Das sind Stoffe, die über die Blockade bestimmter Enzyme im menschlichen Körper die Produktion von Magensäure hemmen. Eingesetzt werden können beispielsweise Omeprazol®, Pantoprazol® oder Lansoprazol® [2].
Infektiöse Durchfallerkrankungen sind eine zentrale Gesundheitsstörung der weltlichen Bevölkerung [4]. Bei einer Gastroenteritis handelt es sich um einen Keim als Auslöser, der fäkal-oral oder über einen anderen Übertragungsweg von einem Menschen auf den anderen, durch Lebensmittel oder Würmer übertragen wird [4].
Zur Prävention von Gastroenteritiden wird empfohlen, auf Händehygiene zu achten, Lebensmittel gut zu waschen bzw. Fleisch sorgfältig durchzubraten und Impfungen bei Aufenthalten im Ausland vornehmen zu lassen, wo Durchfallerkrankungen typisch sind [4].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Die allgemeine Wohlseinsminderung durch Dyspepsie ist ein häufiges Symptom in der westlichen Bevölkerung, wodurch eine Diagnostik und dadurch eine Prävention als schwierig einzustufen sind. Zunächst sollte bei der Anamnese der Patient dem Arzt nichts verschweigen, um ihm einen möglichen Hinweis auf eine Grunderkrankung nicht vorzuenthalten.
Sowohl die Divertikulitis als auch die Pankreatitis sind als Notfall einzuordnende Krankheitsbilder, bei denen es zu plötzlichem Unwohlsein kommt. Meist bemerkt der Patient durch akut einsetzende Beschwerden, dass eine sofortige Therapie sinnvoll ist. Das Problem bei diesen Krankheitsbildern ist, dass die vorherigen Anzeichen sehr unspezifisch sind (z. B. die Stuhlunregelmäßigkeiten) und deshalb als Warnsignale nicht ernst genommen werden. Wichtig ist daher, dass der Patient für seine Beschwerden sensibilisiert wird, da beide Krankheiten häufig wiederholt auftreten können. Zur Prophylaxe einer Pankreatitis eignen sich zusätzlich der konsequente Verzicht auf Alkohol sowie pankreasschädigende Medikamente [2].
Quellenangaben
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Frank H. Netter: Allgemeinmedizin. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 254.
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Gerd Herold et al.: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2014, S. 432–435, S. 441, S. 484, S. 495–500.
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Herbert Renz-Polster, Steffen Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. Elsevier, 2013, S. 487, S. 500–501, S. 484–485.
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Hendrik Lehnert und Karl Werdan: Innere Medizin essentials. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 159–163, S. 908–920.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 16.06.2016 |
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