Ursachen
Refluxerkrankung durch Magen-Darm-Beschwerden?
Die Refluxerkrankung ist eine sehr häufige Erkrankung. Ungefähr ein Viertel der deutschen Bevölkerung leidet immer wieder oder sogar regelmäßig daran. Das Hauptsymptom ist Sodbrennen, das mit einem brennenden Gefühl in der Speiseröhre einhergeht. Magen-Darm-Beschwerden sind häufige Krankheitsbilder und können sich unter anderem in einem Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen oder Magenschmerzen zeigen. Warum die Refluxkrankheit in einem Zusammenhang mit Magen-Darm-Beschwerden steht, erklärt dieser Artikel. Des Weiteren werden Informationen zur Linderung der Beschwerden gegeben.
Refluxerkrankung durch Magen-Darm-Beschwerden: Wie hängt das zusammen?
Zu Sodbrennen kommt es, wenn Magensäure in die Speiseröhre gerät; dabei ist die Funktionstüchtigkeit des unteren Schließmuskels der Speiseröhre beeinträchtigt. Es besteht dann die Gefahr, dass die Schleimhaut der Speiseröhre angegriffen wird. Dies kann als Brennen, das vor allem hinter dem unteren Ende des Brustbeins sowie in den Hals und Rücken ziehen kann, verspürt werden [1][2]. Magen-Darm-Beschwerden sind vielfältig und vor allem Symptome wie Magenschmerzen, Völlegefühl und saures Aufstoßen sind bei der Refluxkrankheit häufig. Somit besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der Refluxkrankheit und den Magen-Darm-Beschwerden. Die Magen-Darm-Beschwerden finden ihre Ursache aber eher in der Refluxkrankheit und nicht umgekehrt. Durch den sauren Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre wird die Speiseröhre gereizt. Dies kann häufig auch als Magenschmerz verspürt werden, da vor allem der Bereich im unteren Ende der Speiseröhre von der Säure gereizt wird [1].
Werden viele saure und scharfe Lebensmittel, sogenannte Säurelocker, gegessen, wird Magensäure im Übermaß produziert. Dies kann nicht nur zu Reflux, sondern auch zu säurebedingten Magenschmerzen führen. Das Völlegefühl kann von fettreichen Mahlzeiten verursacht sein. Diese benötigen aufgrund einer langen Verweildauer im Magen eine erhöhte Menge an Magensäure; die Inhaltsstoffe schwächen den Schließmuskel, was daher zu Völlegefühl und Reflux führen kann [6].
Wie können die Beschwerden gelindert werden?
Durch die richtige Ernährung können sowohl Reflux als auch Magen-Darm-Beschwerden gelindert werden. Die Ernährung soll zu einem hohen Maß aus Basen bestehen, die es möglich machen, überschüssige Magensäure zu neutralisieren. Viermal so viele Basen wie Säuren sollten täglich auf dem Speiseplan zu finden sein, damit der Körper in einem Säuren-Basen-Gleichgewicht ist. Durch ein Säuren-Basen-Gleichgewicht können säurebedingte Beschwerden gelindert werden. Basische Lebensmittel können nicht am Geschmack herausgefunden werden. Im Folgenden findet sich eine Auswahl an basischen Nahrungsmitteln, die verzehrt werden dürfen [7|.
Gemüse und Salate sollten täglich auf dem Speiseplan stehen. Brokkoli, Spargel, Zwiebel, Karotten oder Tomaten sind wertvolle Basenspender. Salate mit Bitterstoffen wie Radicchio oder Chicorée sind besonders basenreich. Kartoffeln bieten eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten und können als Pellkartoffeln, Bircher-Kartoffeln oder Salzkartoffeln verzehrt werden. Aber auch Kartoffelbrei ist geeignet, lediglich auf verarbeitete Kartoffelprodukte wie Pommes frites oder Chips sollte verzichtet werden. Frisches reifes Obst wirkt basisch. Brombeeren, Ananas, Heidelbeeren, Zitronen oder Trauben sollten daher so oft wie möglich genossen werden. Kräuter wirken basisch und können in ziemlich jede Mahlzeit integriert werden. Soja bietet eine wichtige Alternative zu Kuhmilchprodukten, die sauer wirken. Mandelmus eignet sich als Aufstrich für das Brot, genau wie Rosinen als Süßigkeit für zwischendurch [3].
Verzichtet werden sollte auf Milchprodukte, Fleisch- und Wurstwaren, Fisch und Meeresfrüchte, da diese zu einer Übersäuerung führen. Statt Kohlensäure sollte stilles Leitungswasser getrunken werden. Um die säurebedingten Reizungen in der Speiseröhre zu schützen, kann eine Teemischung aus Eibisch und Königskerze versucht werden. Aber auch grüner Tee ist ein Basenlieferant und sollte statt dem sauer wirkenden Früchtetee getrunken werden [3][4].
Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?
Gelingt es nicht, die Beschwerden zu lindern, muss auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Im Normalfall handelt es sich sowohl bei der Refluxerkrankung als auch bei den Magen-Darm-Beschwerden um keine besorgniserregenden Symptome. Sie sollten jedoch ernst genommen werden, um Komplikationen wie Entzündungen zu vermeiden [5]. Treten zu den aufgezählten Beschwerden andere hinzu, muss unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Quellenangaben
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„Ratschläge bei Sodbrennen“, http://www.hausarztpraxis-friedenau.de/Inhalt/body_ratschlage/Sodbrennen/sodbrennen.htm, 21.02.2016
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„Wissenswertes über Magen-Darm-Erkrankungen“, http://www.generika.ch/webautor-data/325/magen-darm-broschre_d.pdf, 21.02.2016
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Georg Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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Berthold Block, Guido Schachschal, Hartmut Schmidt: Der Gastroskopie-Trainer: Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Ösophago-, Gastro- und Duodenoskopie. Georg Thieme Verlag, 2005, S. 68–71.
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Sven-David Müller, Kathrin Scholl: Berufspraxis für DiätassistentInnen und Diplom-OecotrophologInnen. Georg Thieme Verlag, 2004, S. 169–170.
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[7| Hermann Straubinger: Übersäuerung: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 111–116.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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