Behandlung
Reflux und Gastritis: Tipps zur Ernährung
Reflux und Gastritis sind häufige Beschwerden in den westlichen Industrienationen. Bei einem Reflux handelt es sich um das Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Dies geht häufig mit Beschwerden wie Sodbrennen und saurem Aufstoßen einher. Bei der Gastritis handelt es sich um eine Entzündung der Magenschleimhaut, die Schmerzen und starkes Unwohlsein auslösen kann. Reflux und Gastritis sind beide durch einen Überschuss an Magensäure bedingt. Die darin enthaltenen aggressiven Bestandteile reizen und schädigen die Schleimhaut von Speiseröhre und Magen. Eine richtige Ernährung kann helfen, die Menge an Säure zu reduzieren und die Beschwerden zu vermindern.
Warum ist die richtige Ernährung bei Reflux und Gastritis wichtig?
Eine richtige Ernährung ist essenziell, um die Magensäure adäquat zu regulieren. Durch die richtige Wahl der Lebensmittel findet der Körper sein Gleichgewicht zwischen den Säuren und Basen. Die Magensäureproduktion befindet sich dann in einem normalen Maß. Der Reflux wird somit vermindert und die Entzündung der Magenschleimhaut kann abheilen [1].
Welche Lebensmittel sind geeignet?
Bei den basischen Lebensmitteln handelt es sich um Nahrungsmittel, bei deren Abbau basische Stoffe im Organismus entstehen. Dies hat mit dem Geschmack eines Lebensmittels nichts zu tun. Zitronen sind ein gutes Beispiel: Sie schmecken zwar säuerlich, wirken aber basisch. Viele basische Endprodukte im Körper bewirken eine Neutralisation überschüssiger Säuren. Der Basenwert von Nahrungsmittel hängt von vielen Faktoren ab. Einerseits von der Ernte, der Lagerung und dem Boden, andererseits von der Zubereitung in der Küche.
Es gibt einen genauen Wert, der aussagt, ob ein Lebensmittel sauer oder basisch ist. Dieser Wert wird „PRAL-Index“ genannt und steht für die potenzielle Säurebelastung im Körper. Eine negative Zahl bedeutet ein basisches Lebensmittel, eine positive ein saures Nahrungsmittel [2].
Gemüse ist eine der wertvollsten basischen Lebensmittelgruppen. Darunter fallen beispielsweise Zucchini, Pastinaken, Kohl, Fenchel, Pilze, Mangold oder Kohlrabi. Es kann jedes Gemüse bis auf Konservengemüse verzehrt werden, um Reflux und Gastritis zu lindern. Salate mit Bitterstoffen wie Chicorée, Feldsalat oder Rucola sind besonders basenreich. Kartoffeln bieten viele Möglichkeiten zum Verkochen und zählen als gute Basenquelle. Kräuter und Gewürze sind ebenfalls reich an Basen. Obst wirkt nur frisch und reif basisch. Geeignet sind Bananen, Äpfel, Birnen, jede Art von Beeren und vieles mehr. Sojakann als Alternative zu den sauren Milchprodukten verzehrt werden [3].
Nicht geeignet sind saure Lebensmittel wie Fleisch und Wurstwaren, Fisch, Meeresfrüchte und Eier. Aber auch Käse, Milchprodukte, Brot, Nudeln und Getreideprodukte wirken dem Säure-Basen-Gleichgewicht entgegen. Wichtig ist der Verzicht auf Süßigkeiten, Backwaren, Alkohol, tierische Fette und Fertigprodukte wie Pommes oder Chips [3].
Viel trinken ist sehr wichtig. Bei den Getränken sollte auf Kohlensäure und zuckerhaltige Getränke verzichtet werden. Hier ist vorallem Cola zu nennen, da der hohe Phosphorgehalt das Gleichgewicht ebenfalls belastet. Stilles Wasser, Teemischungen und Obst- und Gemüsesäfte sind stattdessen sehr gut geeignet [3].
Was gilt es im Umgang mit basischen Lebensmitteln zu beachten?
Nicht nur eine basische Ernährung, sondern auch die Zubereitung der Lebensmittel spielt eine sehr große Rolle. Um möglichst viele basische Stoffe während des Kochens zu erhalten, sollten Lebensmittel gedünstet oder gedämpft werden. Dies ist schonender als ein Frittieren oder Panieren [3].
Basische Lebensmittel sollten in der vierfachen Menge wie saure Lebensmittel verzehrt werden. Dies ist wichtig, um ein Gleichgewicht zwischen Basen und Säuren zu erhalten [4]. Werden viele saure Lebensmittel zu sich genommen, ist darauf zu achten, gleichzeitig eine große Menge basischer Nahrungsmittel zu essen. Auf diese Weise kann die Säure direkt neutralisiert werden [5].
Quellenangaben
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Maria Lohmann: Das Säure-Basen-Kochbuch. Thieme Verlag, 2010, S. 12–13.
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Herbert Brandstetter: Übersäuerung: Ihr Weg zu einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt. Books on Demand, 2014.
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Hermann Straubinger: Übersäuerung: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 56, S. 111–113.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
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