Reflux durch Zwerchfellbruch: Behandlung
Ein Zwerchfellbruch löst häufig Reflux aus. Um diese unangenehmen Symptome wie Sodbrennen, saures Aufstoßen und den Druck hinter der Brust zu lindern, sind verschiedene Behandlungsmöglichkeiten geeignet. Der Reflux durch Zwerchfellbruch kann generell nicht gut selbst behandelt werden, da in den meisten Fällen eine operative Therapie die einzige Heilung bietet. Jedoch kann mit vielen Hausmitteln sowie der Alternativmedizin und Schulmedizin eine Linderung erreicht werden. In diesem Text werden diese Methoden ausführlich erklärt.
Bei einem Reflux durch Zwerchfellbruch ist es sehr unwahrscheinlich, dass die Beschwerden von selbst wieder abklingen. Allgemeine Maßnahmen wie eine Ernährung im Säuren-Basen-Gleichgewicht sind wichtig. Dies bedeutet den Verzehr von vielen verschiedenen Sorten Gemüse, frischem und reif geerntetem Obst, Kartoffeln und Salate mit Bitterstoffen. Der Verzicht auf Süß- und Backwaren, Nikotin, Alkohol, heiße und fettige Speisen ist von hoher Bedeutung. Die basischen Lebensmittel sollten so schonend wie möglich zubereitet werden. Dünsten oder Dämpfen sind gute Methoden der Wahl. Um den Reflux weiter zu minimieren, gibt es viele verschiedene Methoden. Doch welche helfen und was kann man tun?
Basische Stoffe stellen die Grundlage dar, um den Schließmuskel durch den Zwerchfellbruch nicht weiter zu entspannen und den Verschlussmechanismus etwas zu stärken. Wie bereits angeführt enthalten Kartoffeln viele wertvolle Basen. Aber auch Beeren sind eine Basenquelle und können jeden Tag gegessen werden. Die Kartoffeln wirken am besten, wenn sie als roher Kartoffelsaft täglich eingenommen werden. Für die Zubereitung wird eine kleine rohe Kartoffel gerieben und durch ein Tuch gepresst. Der übrig bleibende Saft wird schluckweise getrunken, kann aber auch mit Wasser oder Tee etwas verdünnt werden. Der Saft muss immer frisch zubereitet werden und eignet sich als erstes Getränk am Morgen und letztes Getränk abends. Bei starken Beschwerden kann der Saft auch in den Kühlschrank gestellt und tagsüber im Akutfall eingenommen werden. Ist es möglich, die Beschwerden damit etwas zu lindern, kann die Menge des Saftes langsam reduziert werden [1].
Die Alternativmedizin ist bei einem Zwerchfellbruch gut geeignet und kann in vielen Fällen den Reflux in Kombination mit einer passenden Ernährung und Lebensweise etwas minimieren. Jedoch ist es nicht möglich, eine Heilung des Refluxes zu erzielen. Daher sollte immer ein Arzt aufgesucht werden, wenn die Beschwerden stärker werden oder die Lebensqualität vermindert ist. Die Schüßler-Salze Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) sind hilfreich, den Reflux etwas zu lindern. Dies geschieht dadurch, dass die Nr. 9 und 10 basische Substanzen sind, die positiv auf den Verschlussmechanismus des unteren Schließmuskels der Speiseröhre wirken. Sie können die Spannung positiv beeinflussen [2]. Von den Bachblüten ist die Nummer 3 als beruhigend wirkendes Mittel auf das Verdauungssystem empfehlenswert und kann jederzeit im Bedarfsfall eingenommen werden. Auch eine längerfristige Anwendung ist möglich, sie sollte aber mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden [3]. In der Homöopathie sind Nux vomica D12 und Robinia D4 bekannte Mittel, um zusätzlich zur Refluxlinderung beizutragen. Wird mit diesen Mitteln keine Besserung erzielt, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die weitere Therapie zu planen. Dies ist wichtig, um Folgeschäden des Refluxes zu vermeiden [4].
In der Schulmedizin sind in der Behandlung des Refluxes säurebindende und säureblockierende Wirkstoffe bekannt. Unter Antazida versteht man Säurebinder, die als Mikrogranulat oder Kautablette eingenommen werden. Sie sind in der Apotheke frei verkäuflich. Es ist wichtig, einen zeitlichen Abstand von zwei Stunden zu anderen Medikamenten einzuhalten, da die Aufnahme des Wirkstoffes verzögert sein könnte [5].
Protonenpumpenhemmer werden auch als PPI oder Säureblocker bezeichnet. Sie sind die effektivsten Wirkstoffe in der Behandlung des Refluxes. Dazu zählen unter anderem Pantoprazol oder Omeprazol. Sie gehören zu den am meist verschriebenen Medikamenten, da sie sehr gut verträglich sind und wenige Nebenwirkungen besitzen. Sie wirken reduzierend auf die Säuremenge, indem sie in den Belegzellen des Magens, die für die Produktion der Säure zuständig sind, wirken. Dabei werden Säurekanäle inaktiviert und weniger Säure fließt die Speiseröhre hoch. PPI wirken bereits nach wenigen Stunden, das Wirkmaximum wird jedoch erst nach etwa 5 Tagen erreicht. Bei der Einnahme ist es sehr wichtig darauf zu achten, dass die Tablette im Ganzen geschluckt wird, da der Wirkstoff von einem säurefesten Schutzmantel umhüllt wir. Dieser sorgt dafür, dass der Säureblocker erst im Dünndarm in das Blut aufgenommen wird. Die Tablette sollte am besten etwa eine Stunde vor dem Frühstück eingenommen werden [5].
Bei großen Zwerchfellbrüchen ist eine Operation für eine Linderung der Beschwerden immer unumgänglich. Bei diesen Brüchen sind Anteile des Magens in den Brustraum verlagert. Bei kleinen Brüchen muss eine Entscheidung zur Operation immer individuell überlegt werden. Für eine Operation sprechen eine ausgebliebene Besserung durch Medikamente, die Notwendigkeit einer sehr hohen Dosis für eine Erleichterung der Beschwerden, starke Beschwerden oder Vostufen zu einer Krebserkrankung durch den Reflux.
Das Ziel der Operation ist es den Reflux zu verhindern. Dies wird dadurch erreicht, dass die auseinanderweichenden Schenkel des Zwerchfells wieder eingeengt werden. So wird der Verschlussmechanismus zwischen Speiseröhre und Magen wieder garantiert. Des Weiteren werden die in den Brustraum geglittenen Teile des Magens wieder in die Bauchhöhle zurückverlagert. Die Operation wird in den meisten Fällen über kleine Schnitte am Nabel und Bauch durchgeführt (laparoskopische Methode). Die kleinen Schnitte sind wichtig, damit die Instrumente darüber in die Bauchhöhle eingeführt werden können. Diese Methode bringt gegenüber der „offenen“ Methode mit Bauchschnitt viele Vorteile wie weniger Schmerzen nach der OP und frühere sportliche Betätigung. Die Dauer dieses Eingriffes beträgt zwischen 45 und 90 Minuten. Die Patienten sind im Normalfall sofort refluxfrei. In der ersten Zeit nach der Operation ist es wichtig, auf eine magenschonende Kost zu achten und kleine Portionen zu essen. Kohlensäurehaltige Getränke sollte in der Anfangszeit vermieden werden, da sie meist nicht sehr gut vertragen werden.
Schwerwiegende Komplikationen dieser Operation sind extrem selten. In wenigen Fällen kann es vorkommen, dass die Zwerchfellschenkel zu sehr eingeengt werden sind. In diesen Fällen kann eine ambulante Aufdehnung, also ohne Operation, erfolgen [6].
Behandlungsmöglichkeiten der sonstigen Ursachen
Kommt der Zwerchfellbruch durch schwere Unfälle zustande, kann es dadurch zu einer Verlagerung von Magenanteilen in den Brustraum kommen. In diesem Falle wird sofort eine Operation eingeleitet, in welcher die verschobenen Anteile wieder in die richtige Lage positioniert werden.
Quellenangaben
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 58.
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„Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/Gesundheit/Alternative-Medizin/Bachblueten/Bachblueten-hilft-dem-Magen, 01.05.16
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„Sodbrennen“, http://lexikon-der-homoeopathie.de/krankheiten/sodbrennen.htm, 01.05.16
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Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 241–242.
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„OP bei Zwerchfellbruch“,http://www.drfeil.at/index.php/operationen/information-zu-operationen/op-bei-zwerchfellbruch-and-sodbrennen/, 01.05.16
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 13.12.2016 |
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