Nicht-erosive Refluxkrankheit (NERD): Behandlung
Eine Selbstbehandlung der nicht erosiven Refluxkrankheit ist in vielen Fällen möglich. Handelt es sich jedoch um starke Beschwerden, die sich kaum lindern lassen, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Um ein Fortschreiten der Krankheit zu verhindern und den Reflux zu vermindern, ist eine Therapie sehr wichtig. Was durch Hausmittel, Alternativ- und Schulmedizin sowie ärztliche Behandlungen getan werden kann, wird in diesem Text ausführlich erklärt.
Eine richtige Ernährung und Lebensweise sind essenziell für die Vermeidung eines Refluxes. Nur dadurch kann die nicht erosive Refluxkrankheit gelindert werden. Um die Beschwerden jedoch unterstützend zu vermindern, können einige Behandlungsmöglichkeiten versucht werden. Sie ersetzen jedoch keine Ernährungsumstellung. Was genau kann helfen?
Kartoffeln sind ein bekanntes Haus- und Heilmittel aus der Küchenapotheke. Sie wirken reduzierend auf die Säuremenge, können die Magensäure binden und Reizungen lindern. Roher Kartoffelsaft wird mit warmem Wasser oder Tee verdünnt getrunken. Als Tagesdosis werden etwa 100 ml Kartoffelsaft empfohlen; dazu eine rohe Kartoffel reiben und den Saft durch ein Tuch auspressen. Der Kartoffelsaft sollte immer frisch zubereitet werden [1].
In der Homöopathie ist Nux vomica D12 ein geeignetes Mittel bei der nicht erosiven Refluxkrankheit [4]. Die Schüßler-Salze Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) wirken über eine Neutralisation der aggressiven Magensäure lindernd auf die Reizungen in der Speiseröhre; sie können die Magensäuremenge positiv beeinflussen [2]. Von den Bachblüten kann die Nr. 3 (Beech) bei Bedarf eingenommen werden, da das Mittel beruhigend auf Speiseröhre und Magen wirkt [3].
Bei starken Beschwerden eignen sich Protonenpumpenhemmer (PPI). Sie wirken als Säureblocker und reduzieren die Magensäuremenge stark. PPI haben kaum Nebenwirkungen und gehören zu den am meisten verschriebenen Arzneimittel. Es ist wichtig, die Tablette im Ganzen einzunehmen, um die Wirkung nicht zu vermindern. Das Wirkmaximum wird bereits nach fünf Tagen erreicht [5].
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Übergewicht führt häufig zu einer nicht erosiven Refluxkrankheit. Erfolgt keine Gewichtsabnahme, ist eine Besserung der Beschwerden nicht möglich. Um gleichzeitig zur Gewichtsabnahme die Beschwerden zu lindern, kann mit einigen Mitteln Unterstützung erfolgen.
Übergewicht führt zu einer Druckerhöhung im Bauchraum. Um eine zusätzliche Druckerhöhung durch Blähungen zu vermeiden, können entblähende Hausmittel wie Kamille oder Malvenblätter helfen. Sie wirken als Tee beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt und können somit Beschwerden reduzieren [1].
Bei den alternativmedizinischen Mitteln sind dieselben Wirkstoffe wie oben angeführt hilfreich.
Protonenpumpenhemmer sind auch bei Übergewicht geeignet und können Beschwerden lindern. Es sollte aber immer die Gewichtsabnahme im Vordergrund stehen, um Symptome längerfristig zu minimieren.
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Eine Hiatushernie muss behandelt werden, damit sich die nicht erosive Refluxkrankheit bessert. Wird der Bruch größer, nehmen auch die Symptome zu. Somit muss immer eine ursächliche Therapie geplant werden.
Es sollte immer eine ärztliche Therapie erfolgen, die durch Hausmittel ergänzt werden kann. Um die Speiseröhre durch die hochfließende Magensäure zu schützen, können unterschiedliche Hausmittel zum Einsatz kommen. Die Ringelblume besitzt Schleimstoffe und wirkt innerlich eingenommen wundheilungsfördernd und beruhigend. Sie wird bevorzugt in Teemischungen getrunken. Sanddornbeeren enthalten im Fruchtfleisch fettes Öl, das regenerationsfördernd auf die Schleimhäute wirkt. Mehrmals täglich sollten einige wenige Tropfen des Öls pur eingenommen oder in Joghurt gemischt werden [1].
In der Homöopathie, bei den Schüßler-Salzen und Bachblüten eignen sich dieselben Mittel wie bereits angeführt.
Protonenpumpenhemmer sind auch hier ein sehr gutes Mittel, die Magensäuremenge zu reduzieren, um die nicht erosive Refluxkrankheit zu lindern [5].
Ein Zwerchfellbruch löst mit der Zunahme des Bruches immer stärkere und häufigere Beschwerden aus. Daher kommt in solchen Fällen nur eine Operation als Behandlungsmöglichkeit in Frage. Dabei werden die auseinanderweichenden Zwerchfellschenkel wieder zusammengenäht. Die Beschwerden bessern sich in den meisten Fällen bereits kurz nach der Operation [6].
Behandlungsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Alkohol ist ebenfalls eine weitere Ursache der nicht erosiven Refluxkrankheit. Die Behandlung sollte durch den Verzicht auf Alkohol und die Einnahme von PPI geprägt sein, um Reizungen zu lindern und Folgeerscheinungen zu reduzieren.
Auch in der Schwangerschaft ist die nicht erosive Refluxkrankheit aufgrund des erhöhten Druckes im Bauch durch das Ungeborene und die Schwangerschaftshormone möglich. Hier bietet sich eine Ernährungsumstellung an und in starken Fällen ebenfalls die Einnahme eines PPI. Diese Medikamente können ohne Bedenken in der Schwangerschaft angewendet werden. Es sollte jedoch auf den am besten getesteten Wirkstoff Pantoprazol zurückgegriffen werden [6].
Quellenangaben
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 58.
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„Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/G..., 23.03.2016
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„Sodbrennen“, http://lexikon-der-homoeopathie.de/krankheiten/sodbrennen.htm, 07.04.2016
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Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 241–242.
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„Pantoprazol“, https://www.embryotox.de/pantoprazol.html, 18.04.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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