Ärztliche Behandlung

Refluxösophagitis: Wann ist eine Operation sinnvoll?

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© PantherMedia / Marko Volkmar

Eine Refluxösophagitis ist Folge der gastroösophagalen Refluxkrankheit. Hierbei kommt es durch den Rückfluss (Reflux) von Magensaft zu einer Entzündung der Schleimhaut der Speiseröhre (Ösophagitis). Dies kann auf Dauer zu Komplikationen führen und das Risiko für Tumorerkrankungen erhöhen [1]. Eine entsprechende Therapie ist daher immer anzustreben. Je nach Schweregrad der Entzündung kann eine Operation nötig sein. Folgender Artikel wird auf weitere Details zu diesem Thema eingehen.


Wann besteht eine Refluxösophagitis?

Die Wand des Magens ist von einer Schleimschicht ausgekleidet, um sich vor der aggressiven Säure, die im Magen produziert wird, zu schützen. Die Speiseröhre verfügt nicht über einen solchen Schutzmechanismus. Kommt es zum Reflux des Magensafts, so greift dieser die Schleimhaut der Speiseröhre an; Entzündungsreaktionen und Schmerzen im Bereich des Brustbeins (Sodbrennen) sind die Folge.

Eine Ösophagitis kann nur mittels einer endoskopischen Untersuchung diagnostiziert werden [1]. Hierbei wird eine kleine Kamera über den Mund eingeführt, um die Schleimhaut der Speiseröhre zu begutachten. Je nach Erscheinungsbild wird eine Stadieneinteilung durchgeführt. Meist wird dabei die Klassifikation nach Savary und Miller angewendet, bei der es insgesamt 5 Stadien gibt (Stadium 0 bis 4) [1]. Das Stadium 0 steht für eine Refluxerkrankung ohne Schleimhautveränderungen [1]. Je gravierender die Entzündung ist, desto höher das Stadium. Hierbei sei zu erwähnen, dass meist kein Zusammenhang zwischen dem Stadium und dem Beschwerdebild des Patienten besteht [1]. Das heißt, starke Schmerzen können auch ohne einer gravierenden Entzündung einhergehen und wenige Schmerzen sind nicht immer mit einem niedrigen Stadium gleichzusetzen!

Welche Therapieoptionen können vor einer Operation hilfreich sein?

Bei gelegentlichem Reflux können bereits allgemeine Maßnahmen, wie eine Nahrungsumstellung und Gewichtsverlust, zu einer Verbesserung der Beschwerden führen. Ein weiterer Schritt ist eine medikamentöse Therapie; verschiedene Medikamente sind für die Diagnose eines Refluxes erhältlich. Sie reichen von leichteren, rezeptfreien Mitteln bis hin zu starken, verschreibungspflichtigen Medikamenten. Eine Abklärung von ärztlicher Seite ist vor Einnahme jeglicher Medikamente immer empfehlenswert!

Wann ist eine Operation sinnvoll?

Eine Operation stellt immer ein gewisses Risiko dar. Sie sollte daher nicht leichtfertig durchgeführt werden. Daher müssen Vor- und Nachteile einer Operation immer mit einem Arzt besprochen werden, um eine gut fundierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Vor einer Operation muss immer eine (oben genannte) endoskopische Untersuchung erfolgen, um das Stadium der Entzündung zu ermitteln. Liegt ein Stadium 4 vor, entspricht dies dem schwersten Schweregrad und stellt damit eine Situation dar, in der eine Operation von ärztlicher Seite empfohlen wird [1]. Ein weiterer Grund für eine Operation ist das Versagen der medikamentösen und allgemeinen Maßnahmen (siehe oben) [1]. Bevor ein Versagen der medikamentösen Therapie definiert wird, muss beurteilt werden, ob das geeignete Medikament in der richtigen Dosis über einen ausreichend langen Zeitraum eingenommen wurde. In manchen Fällen kann eine Unverträglichkeit gegenüber den nötigen Medikamenten vorliegen; dies kann dann einen weiteren Operationsgrund darstellen [1].

Vor allem nachts kann der Magensaft bis in den Rachen gelangen. Da im Rachen Atemwege und Speiseröhre zusammenlaufen, kann es zum Eintreten von Mageninhalt in die Lunge kommen (Aspiration). Dies führt zu Schäden der Atemwege und in schlimmen Fällen zu schweren Lungenentzündungen (Pneumonien) oder anderen Komplikationen [1][2]. Kommt es wiederholt zu solchen Aspirationen, so ist eine Operation sinnvoll [1].
Falls von Seite des Patienten der Wunsch besteht, eine Operation durchzuführen, um eine dauerhafte medikamentöse Therapie zu ersetzen, so kann dies in Zusammenkunft mit dem behandelnden Arzt eine Option darstellen [3].

Informative Fakten zur Operation

Es gibt verschiedene Wege, die Operation durchzuführen. Ziel ist es, einen Bereich des Mageneingangs um den unteren Teil der Speiseröhre „zu schlingen“ [1]. Hiermit wird der Druck auf den Verschlussmechanismus zwischen Magen und Speiseröhre erhöht und unterstützt das erfolgreiche Abdichten der beiden Organe voneinander. In 85 Prozent der Fälle wird ein gutes Operationsergebnis erzielt [1].