Refluxösophagitis: Symptome
Die Refluxösophagitis betrifft etwa 15 Prozent der Erwachsenen, wobei Männer etwa doppelt so häufig daran erkranken. In vielen Fällen geht die Krankheit mit sehr typischen Beschwerden einher, die leicht gedeutet werden können. Etwa ein Drittel der Betroffenen berichtet jedoch keine typischen Refluxsymptome [1]. Bei diesen Patienten ist eine Selbstdiagnose sehr schwierig. Bei den eher seltenen Symptomen gibt es weitere Krankheitsbilder, die mit sehr ähnlichen Beschwerden wie bei einer Refluxösophagitis einhergehen können. Die Refluxösophagitis kann in mehreren Schweregraden auftreten und sollte in jedem Stadium ernst genommen werden. Die Erkennung der Symptome ist sehr wichtig, um gesundheitliche Konsequenzen zu vermeiden.
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Häufige Beschwerden
Die charakteristischen Symptome einer Refluxösophagitis sind Sodbrennen, ein Brennen hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen, Schmerzen hinter dem Brustbein und in der Magengrube sowie Übelkeit. Bei den meisten Patienten vorherrschend sind das Sodbrennen und die Schmerzen im Oberbauch [2]. Diese Beschwerden der Refluxösophagitis entstehen dadurch, dass die zurückfließende Magenflüssigkeit neben der Säure weitere, die Schleimhaut der Speiseröhre schädigende Stoffe enthält. Diese führen zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Schleimhaut. Dadurch verstärken sie die aggressive Wirkung der Säure. Die Symptome entstehen durch eine Entzündung und damit Störung des Gewebes der Speiseröhre. Davon sind meist Personen betroffen, die seit Langem unter chronischem Reflux aufgrund einer sauren Ernährung, einer Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts oder Übergewicht leiden. In der Schwangerschaft kann durch die Druckzunahme im Bauch durch das Ungeborene ebenfalls eine Refluxösophagitis mit Sodbrennen und saurem Aufstoßen entstehen [3]. Auch wenn die genannten Beschwerden stark für eine Refluxösophagitis sprechen, können andere Ursachen für die Ösophagitis infrage kommen. So müssen beispielsweise infektiöse Entzündungen oder Entzündungen durch steckengebliebene Tabletten ausgeschlossen werden [2].
Das Brennen hinter dem Brustbein könnte aber auch Anzeichen einer Angina pectoris sein. Darunter wird ein Brustschmerz verstanden, der durch Engpässe in der Durchblutung des Herzens verursacht ist. Die Unterscheidung zwischen refluxbedingten und herzbedingten Brustschmerzen ist häufig schwierig und kann ohne genauere Diagnostik durch einen Arzt kaum getroffen werden [2].
Seltene Beschwerden
Neben den typischen Beschwerden bei der Refluxösophagitis finden sich gelegentlich auch seltenere Beschwerden. Bei starkem Reflux kann Säure in die Atemwege gelangen und dort Heiserkeit aufgrund einer Entzündung des Kehlkopfes, chronischen Husten, Hustenreiz oder eine chronische Bronchitis auslösen [2]. Aber auch Schädigungen der Zähne durch die Säure, eine chronische Entzündung des Rachens, wiederkehrende Mittelohrentzündungen und Lungenerkrankungen, die sich als verstärkte Bildung von Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen zeigen, können die Folge sein [3].
Diese seltenen Beschwerden können ohne die klassischen, oben aufgeführten Symptome auftreten und machen die Diagnose der Refluxösophagitis schwieriger.
Häufig sind Patienten von diesen uncharakteristischen Beschwerden betroffen, die seit langer Zeit unter Reflux leiden und immer stärkere Symptome entwickeln.
Verschiedene Ausprägungen
Bei einer Spiegelung der Speiseröhre können verschiedene Schweregrade der Refluxösophagitis festgeestellt werden. Nach der Savary-Miller-Klassifikation werden fünf Stadien unterschieden. Das Stadium 0 bezeichnet einen sichtbaren Normalbefund mit nur unter dem Mikroskop erkennbaren Entzündungszellen. Das Stadium 1 zeigt fleckförmige Schleimhautschädigungen, die bei Stadium 2 zu größeren Schädigungen zusammenfließen. Im Stadium 3 finden sich Schleimhautläsionen, die sich über den gesamten kreisrunden Durchmesser der Speiseröhre verteilen. Stadium 4 fasst alle Komplikationen zusammen, die durch eine Refluxösophagitis entstehen können. Dies kann zum Beispiel eine Engstelle durch Entzündungsreaktionen oder die krankhafte Umwandlung in fremdes Gewebe sein [4].
Häufig gestellte Fragen
Quellenangaben
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Joachim F. Erckenbrecht, Sven Jonas: Viszeralmedizin: Interdisziplinäres Facharztwissen Gastroenterologie und Viszeralchirurgie. Springer-Verlag, 2015, S. 192.
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Helmut Messmann: Klinische Gastroenterologie: Das Buch für Fort-und Weiterbildung plus DVD mit über 1.000 Befunden. Georg Thieme Verlag, 2001, S. 160–162.
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Wolfgang Gerok: Die Innere Medizin: Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer Verlag, 2007, S. 499.
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Niels Bleese, Ulrich Mommsen, Volker Schumpelick: Kurzlehrbuch Chirurgie. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 273.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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