Reflux und Rückenschmerzen: Symptome (Diagnose)
Eine gastroösophageale Refluxkrankheit macht sich oft durch Rückenschmerzen bemerkbar. Im Rahmen einer Entzündung der Speiseröhre können umliegende Gewebe und Nerven mitbetroffen sein, weshalb es in einigen Fällen zu einer Schmerzausstrahlung in den Rücken kommt. Ebenso ist eine Schmerzausstrahlung in den Brustbereich (die oft ähnliche Beschwerden wie ein Herzinfarkt verursacht), die Arme oder den Oberbauch möglich. Für den Laien ist die Diagnose nicht sehr einfach zu stellen. Lediglich bei einem Zusammenhang zwischen der Aufnahme von (bestimmten) Nahrungsmitteln und dem Auftreten von Schmerzen kann die Refluxkrankheit als Ursache identifiziert werden.
Die Leitsymptome der gastroösophagealen Refluxkrankheit sind Sodbrennen, Schmerzen hinter dem Brustbein oder ein Gefühl des aufsteigenden Brennens über der Speiseröhre [1]. Das Sodbrennen tritt typischerweise 30 bis 60 Minuten nach dem Essen oder bei flacher Lagerung auf dem Rücken auf. Des Weiteren kommt es bei einigen Betroffenen zu Schmerzen im Oberbauch, in die Brustgegend oder auch den Rücken. Einige wichtige Nervenbahnen, welche die Muskulatur des Rückens versorgen, verlaufen in enger Lagebeziehung zur Speiseröhre. Es kann dadurch zu einem projizierten Schmerz in den gesamten Rücken kommen [2]. Auch Luftaufstoßen und Schluckbeschwerden sind häufige Beschwerden bei der Refluxkrankheit [3]. Tritt zusätzlich zum Reflux noch eine Entzündung der Schleimhaut der Speiseröhre auf, spricht man von einer Refluxösophagitis. Die Beschwerden sind in der Regel leicht zuzuordnen, vor allem das Sodbrennen ist sehr charakteristisch für die Refluxkrankheit. Die Abgrenzung zum Magengeschwür kann meist auch vom Laien getroffen werden, da beim Reflux in der Regel die meisten Beschwerden von der Speiseröhre ausgehen.
Häufig sind die Beschwerden mit der Nahrungsaufnahme assoziiert oder treten bei flacher Lagerung des Oberkörpers auf. Solche Symptome in Kombination mit Rückenschmerzen deuten auf eine Refluxkrankheit als Ursache der Beschwerden hin und können auch von Laien erkannt werden. Eine definitive Diagnose ist allerdings nur durch einen Arzt zu stellen. Goldstandard ist hierbei die Endoskopie und eine Säuremessung (pH-Metrie) des Übergangs zwischen Magen und Speiseröhre.
Typische Symptome eines Magengeschwürs sind dumpfe, nagende Schmerzen im Oberbauch sowie Übelkeit, ein Völlegefühl, Appetitverlust und Nahrungsmittelunverträglichkeit [2]. Bei einigen Patienten bessert die Nahrungsaufnahme die Beschwerden. Rund 50 % der Betroffenen zeigen allerdings nicht die klassischen Symptome, was eine Diagnose durch den Laien weiter erschwert. Der Schmerz kann sich auch vom Oberbauch in Richtung Unterbauch oder Brust und Rücken projizieren. Es sind praktisch Beschwerden am gesamten Körperstamm möglich. In der Regel finden sich die stärksten Schmerzen beim Magengeschwür aber über dem Magen, während sie bei der Refluxkrankheit vor allem die Speiseröhre betreffen [3]. Häufige Auslöser des Magengeschwürs sind die missbräuchliche Verwendung von Schmerzmedikamenten (nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR) oder eine Besiedlung des Magens mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Aber auch psychische Faktoren wir erhöhter Stress können nachgewiesenermaßen die Entstehung eines Magengeschwürs begünstigen [2].
Generell sind die Beschwerden beim Magengeschwür nicht sehr spezifisch; eine Vielzahl von Auslösern kann für die Beschwerden verantwortlich sein. Auch gefährliche Ursachen wie ein Magenkarzinom können hinter den Beschwerden stehen. Aus diesem Grund sollte bei bestehenden Schmerzen über 1 Monat oder bei sehr hoher Schmerzintensität ein Arzt konsultiert werden. Eine endgültige Diagnosestellung ist nämlich nur durch eine Endoskopie samt Probenentnahme aus dem Magen möglich [2].
Quellenangaben
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Wolfgang F. Caspary et al.:Therapie gastroenterologischer Krankheiten.
Springer Verlag, 2005, S. 5 f. -
Herbert Renz-Polster et al.: Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, 5. Auflage 2012, S. 487 f., S. 505 ff.
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2014, S. 433.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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