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Refluxösophagitis (Grad 2-3): Was kann man tun?

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Die Refluxösophagitis bezeichnet die Entzündung der Speiseröhre durch das Zurückfließen (Reflux) von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Das Hauptsymptom des Refluxes ist das Sodbrennen. Krankhafter Reflux ist in Deutschland stark vertreten, circa ein Viertel der Menschen ist davon betroffen. Die Hälfte von ihnen entwickelt im Laufe des Lebens Entzündungen der Schleimhaut der Speiseröhre. Dieser Text gibt Erklärungen für die Ursachen der Refluxösophagitis Grad 2 bis 3 und nennt Möglichkeiten der Behandlung, um die Komplikationen zu verringern und Beschwerden zu lindern [1][2].


Refluxösophagitis Grad 2–3: Woran kann das liegen?

Die häufigste Ursache der Refluxösophagitis Grad 2–3 liegt in einer verminderten Spannung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Dadurch ist die Durchlässigkeit erhöht und Magensaft fließt in die Speiseröhre zurück. Die Ursache liegt in einem erhöhten Druckgradienten zwischen Magen und Speiseröhre. Dies kann beispielsweise durch chronisch erhöhte Nahrungsmengen, zu viele fettreiche Speisen, aber auch durch Übergewicht der Fall sein. Bei erhöhten Nahrungsmengen, dehnen diese den Magen, drücken gegen den Schließmuskel und bewirken dadurch eine verminderte Spannung. Fettreiche Mahlzeiten brauchen mehr Zeit zum Verdauen, verweilen also länger im Magen und benötigen eine größe Menge an Magensäure. Übergewicht führt durch einen erhöhten Druck im Bauchraum zu einem verminderten Spannungszustand. Dies wird auch in der Schwangerschaft beobachtet, da hier das Ungeborene eine Druckerhöhung bewirkt. Mit der Größenzunahme des Ungeborenen steigt der Schweregrad des Refluxes. Liegen Anteile des Magens oberhalb des Zwerchfells, liegt eine axiale Gleithernie vor. Die Barriere zum Schutz gegen den Reflux funktioniert nicht und ein Reflux kann entstehen. In seltenen Fällen sind Bindegewebserkrankungen und Infektionen Auslöser einer Refluxösophagitis [3].

Durch den Reflux entstehen Entzündungen, da die ständigen Säurebelastungen die Schleimhaut reizen. Die Refluxösophagitis wird in 4 Grade eingeteilt. Grad 2–3 bezeichnet Entzündungen, die länglich der Schleimhaut verlaufen, miteinander verschmelzen (Grad 2) und den gesamten kreisrunden Umfang der Speiseröhre betreffen können (Grad 3) [1][2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Um die Refluxösophagitis Grad 2–3 auszuheilen, ist es von besonderer Wichtigkeit, parallel zur medikamentösen Therapie eine Schonkost mit basischen Lebensmittel einzuhalten. Als medikamentöse Therapie sind Protonenpumpeninhibitoren (PPI) am effektivsten. Dabei handelt es sich um Wirkstoffe, die als Tablette geschluckt werden. Der Wirkstoff ist von einem säurebeständigen Schutzmantel überzogen, damit er erst im Dünndarm aufgenommen wird. Von dort gelangt er in das Blut und kann an seinem Ziel, den Belegzellen im Magen wirken. Die Belegzellen sind für die Säureproduktion verantwortlich. Durch die Einnahme von PPI werden die Protonenpumpen der Belegzelle komplett inaktiviert, was zu einer verminderten Ausschüttung von Säure führt.

Die Dosierung ist nicht vom Schweregrad der Ösophagitis abhängig. Vom Wirkstoff Omeprazol werden als Standarddosis 40 mg pro Tag verabreicht. Nach einer Standarddosis setzt die Wirkung nach 4–6 Stunden ein. Der Maximaleffekt wird nach 5–7 Einzeldosen erreicht. Am besten ist die Wirksamkeit, wenn das Medikament 30–60 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen wird. Dies bietet sich vor allem vor dem Frühstück an. Kommt es nach einer 4- bis 8-wöchigen Behandlung nicht zu einer Linderung der Beschwerden und Reduzierung des Refluxes, werden 2 Standarddosen jeweils morgens und abends verabreicht. Eine weitere Dosissteigerung würde die Wirksamkeit nicht erhöhen. Bei ungefähr einem Viertel aller Patienten bleibt auch nach dieser Dosissteigerung eine Symptomverbesserung aus. Bei diesen Patientinnen und Patienten sollte eine weitere Abklärung erfolgen [4][6].

Neben der gewissenhaften Einnahme der PPI spielt die richtige Ernährung eine wesentlich Rolle. Durch eine basenreiche Kost wird der Magen geschont. Wertvolle Basen finden sich vor allem in Gemüse, Obst, Kräutern, Salat und Kartoffeln [5].

Alkohol und Nikotin spielen eine wesentliche Rolle bei der Refluxösophagitis. Alkohol führt selbst zur Reizung der Schleimhaut, die ohnehin schon durch die Magensäure geschädigt ist. Eine langsamere Regeneration dieser Schleimhautschäden wird durch Nikotin beobachtet. Daher sollte unbedingt auf diese beiden Substanzen verzichtet werden [4][6].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Bessern sich die Beschwerden nicht, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden, um Komplikationen wie narbige Engstellen oder eine Entartung des Gewebes der Speiseröhre zu vermeiden.