Symptome

Refluxösophagitis: Grad 3

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Die Refluxösophagitis beschreibt die Entzündung der Schleimhaut (Refluxösophagitis) der Speiseröhre durch Reflux. Unter Reflux versteht man das Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Dies geht meist mit Beschwerden wie Sodbrennen, Schmerzen in der Magengegend, aber auch Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder Husten einher.

Die Stärke der Entzündung kann man in 4 Grade unterteilen. Grad 3, auch Grad C genannt, bezeichnet Verletzungen in der Schleimhaut, die nicht nur länglich sind. Diese können auch rundherum verlaufen und miteinander zu größeren Schleimhautverletzungen verschmelzen. Dieser Text beschreibt die Ursachen der Refluxösophagitis 3. Grades, nennt die Therapien und erklärt die Risiken [1][2][3].


Refluxösophagitis Grad 3: Woran kann das liegen?

Meist liegt die Ursache in einer Störung der Barriere zwischen Speiseröhre und Magen. Sie dient als Schutz, um die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre vor der aggressiven Salzsäure des Magens zu schützen. Diese Barriere stellt ein Schließmuskel dar. Reduziert sich der Spannungszustand des Muskels, wird gleichzeitig die Durchlässigkeit erhöht und ein Reflux entsteht; damit werden Entzündungen in der Schleimhaut begünstigt. Doch durch welche Faktoren wird die Spannung des Schließmuskels reduziert? Eine wichtige Rolle spielt das Körpergewicht. Übergewicht resultiert in einer Druckerhöhung im Bauchraum. Diese führt zu einem verminderten Spannungszustand des Muskels. Zu große Nahrungsmengen, die mitunter auch fettreich sind, liegen lange im Magen und drücken gegen den Schließmuskel, wodurch die Spannung ebenfalls nachlässt. Die richtige Ernährung spielt auch eine große Rolle. Säurelockende Lebensmittel führen zu einer Übersäuerung und erhöhten Magensaftproduktion. Die Schwere der Ösophagitis korreliert oft mit der Menge an Magensäure. Die Anti-Reflux-Mechanismen versagen bei Positionen, bei welchen Anteile des Magens nach oberhalb über das Zwerchfell positionert sind (axiale Gleithernie) [1][2].

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Von besonderer Wichtigkeit sind die Abheilung der Entzündungen in der Speiseröhre, Reduzierung des Refluxes und Linderung der Beschwerden. Dies kann gut erreicht werden, wenn neben einer medikamentösen Therapie durch einen Arzt eine basische Ernährung eingehalten wird. Diese wirkt gegen Übersäuerung und bringt den Körper in ein Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen.

Die Therapie durch Säureblocker (Protonenpumpeninhibitoren, PPI) stellt die effektivste Maßnahme gegen die Ösophagitis 3. Grades dar. Bei den Wirkstoffen handelt es sich beispielsweise um Pantoprazol oder Omeprazol. Sie werden als Tablette mit einem säurefesten Mantel als Schutz verabreicht. Dies ist wichtig, da der Wirkstoff erst im Dünndarm aufgenommen werden sollte. Er gelangt durch das Blut dann an die Belegzellen und inaktiviert dort die Protonenpumpen irreversibel; durch diese Inaktivierung wird weniger Säure produziert. Omeprazol wird in einer Standarddosis von 40 mg pro Tag gegeben. Das Medikament sollte am besten 30 bis 60 Minuten vor dem Frühstück eingenommen werden. Die maximale Wirkung wird nach 5 bis 7 Tagen erreicht. Erreicht man keine Besserung des Refluxes, sollte die Dosis durch einen Arzt gesteigert werden. In seltenen Fällen führt auch dies zu keiner Linderung. Hier sollte eine genaue Untersuchung und Abklärung erfolgen und weitere Maßnahmen überlegt werden.

Die basische Ernährung sollte von Gemüseprodukten, vielen Obstsorten, verschiedenen Salaten, unterschiedlichen Kräutern und Kartoffeln dominiert werden. Damit können überschüssige Säuren sofort neutralisiert und ein Säuren-Basen-Gleichgewicht erhalten werden [4][5][6].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Die Komplikation der Refluxösophagitis 3. Grades ist ein Barrett-Ösophagus. Dabei handelt es sich um eine Verschiebung der beiden verschiedenen Gewebetypen von Speiseröhre und Magen um mindestens 3 Zentimeter. Dabei wird das durch den chronischen Reflux geschädigte Gewebe der Speiseröhre durch ein Gewebe, welches der Magenschleimhaut ähnlich ist, ersetzt. Der Barrett-Ösophagus wird bei bis zu 10 Prozent der Patienten mit Refluxösophagitis diagnostiziert. Die Notwendigkeit, ihn zu identifizieren und durch eine Schleimhautprobe zu kontrollieren, liegt in dem Risiko des Entstehens eines Schleimhautkrebes. Das Risiko für diese Krebsart ist etwa bei 10 Prozent. Bei einem Barrett-Ösophagus ist es wichtig, durch regelmäßige Magenspiegelungen und Probenentnahmen die Diagnose zu überprüfen und gegenfalls zu handeln [2].