Abendliches Sodbrennen (Schwangerschaft): Prävention
Sodbrennen in der Schwangerschaft zählt zu einer der häufigsten Beschwerden von werdenden Müttern. Besonders am Abend und in der Nacht werden viele schwangere Frauen vom lästigen Sodbrennen geplagt. Doch schon mit einfachen Maßnahmen kann dem unangenehmen Aufstoßen vorgebeugt und die Häufigkeit gesenkt werden. Da die Beschwerden durch ein Zusammenspiel der körperlichen Umstellungen in der Schwangerschaft entstehen, ist die richtige Ernährung meist der Schlüssel zur Beschwerdefreiheit. Der folgende Text soll die Möglichkeiten zur Prävention des abendlichen Sodbrennens in der Schwangerschaft genauer veranschaulichen [1].
Das während der Schwangerschaft gebildete Hormon Progesteron bewirkt eine Lockerung des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre [2]. Vor allem am Abend kann der Speisebrei durch die horizontale Lage besonders leicht in die Speiseröhre zurückfließen und so Sodbrennen verursachen. Um dem unangenehmen Brennen hinter dem Brustbein vorzubeugen, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden: Statt großen Mahlzeiten besser mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt essen. Auf diese Weise ist der Magen weniger gefüllt, was den Druck auf den Schließmuskel vermindert. Getränke sollten außerhalb der Mahlzeiten getrunken werden. So lässt sich die Volumenbelastung des Magens verringern. Hierbei gilt, kohlensäurehaltige Getränke und Fruchtsäfte besser zu vermeiden. Ihre Inhaltsstoffe blähen und belasten den Magen zusätzlich. Bei abendlichem Sodbrennen ist es wichtig, trotz eventuellen schwangerschaftsbedingten Heißhungerattacken auf späte oder nächtliche Mahlzeiten zu verzichten. Späte Mahlzeiten sind meist schwer verdaulich und verweilen daher länger im Magen-Darm-Trakt. Dies kann besonders beim Liegen leicht zu einem Reflux führen. Ein leicht erhöhtes Kopfteil am Bett kann ebenfalls Abhilfe schaffen. Durch die erhöhte Lagerung des Körpers wird die Schwerkraft genutzt, um dem Speisebrei den Weg nach unten zu erleichtern und ein Aufsteigen zu vermeiden. Fettige Speisen, scharfe Gewürze und saure Lebensmittel, wie Fleisch, Wurst, Milchprodukte und Süßigkeiten, können Sodbrennen ebenfalls begünstigen, da sie eine Ansäuerung des Magens bewirken. Diese Lebensmittel sollten daher nicht im Übermaß verzehrt werden [1]. Generell ist es wichtig, sich ausgewogen zu ernähren. Das ist nicht nur für Mutter und Kind gesund, sondern kann Sodbrennen dauerhaft vorbeugen. Auch das individuelle Ansprechen auf verschiedene Lebensmittel sollte beobachtet werden. Wenn eine Speise nicht vertragen wird, ist diese möglichst zu meiden. Sodbrennen kann auch durch Stress ausgelöst werden. Nicht nur Entspannung, sondern auch viel Bewegung an der frischen Luft können helfen, den Beschwerden vorzubeugen. Viele Schwangere schwören auf Hausmittel, um das Sodbrennen zu verhindern: Nach den Mahlzeiten ein Stück Weißbrot oder einen Esslöffel Haferflocken essen. Dies soll überschüssige Magensäure aufsaugen und so ein Aufsteigen der Säure verhindern. Als alternativmedizinische Maßnahme können Akupressur oder Akupunktur versucht werden. Diese Techniken werden von vielen Hebammen angeboten [3][4].
Eine Refluxkrankheit kann sowohl bei Schwangeren als auch bei nicht schwangeren Frauen auftreten. Auch hier ist die Schließfunktion des Muskels, der Magen und Speiseröhre trennt, gestört. Hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft können eine bereits bestehende Refluxkrankheit verschlimmern.
Prinzipiell gelten hier die gleichen Präventionsmöglichkeiten wie im Abschnitt „Sodbrennen aufgrund hormoneller Veränderungen“. Auch hier kann die Umstellung der Ernährung viel bewirken. Zusätzliche Maßnahmen, um abendlichem Sodbrennen vorzubeugen, sind gründliches Kauen und langsames Essen. Zum Schlafen sollten keine einengenden Kleidungsstücke getragen werden, da diese den Druck auf den Magen zusätzlich erhöhen. Bringen die nicht-medikamentösen Maßnahmen keinen Erfolg, so kann auf säurereduzierende Medikamente (Antazida) zurückgegriffen werden. Diese werden vom Arzt verschrieben und sollten, wie alle Medikamente in der Schwangerschaft, nicht eigenmächtig angewandt werden [1]!
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Durch das wachsende Baby kommt es im Bauchraum zu einer starken Druckzunahme und zunehmenden Verdrehung des Magens. Vor allem im Liegen wird ein Reflux daher begünstigt. So kommt es vermehrt abends zu Sodbrennen. Da die auslösenden Faktoren zusammenspielen, gelten auch hier die Präventionsmaßnahmen aus dem Abschnitt: „Sodbrennen aufgrund hormoneller Veränderungen“ [1].
Quellenangaben
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„Was kann ich gegen Sodbrennen während der Schwangerschaft unternehmen?“, http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_was-kann-ich-gegen-sodbrennen-w-hrend-der-schwangerschaft-unternehmen-_1133.html; 29.03.2016
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Jane Coad: Anatomie und Physiologie für die Geburtshilfe. Urban & Fischer, 1. Auflage, 2007, S. 304.
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„12 Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft“, http://www.hebammenwissen.info/sodbrennen-in-der-schwangerschaft/; 29.03.2016
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„8 Tipps gegen Sodbrennen in der Schwangerschaft“, http://www.elternwissen.com/sc...; 29.03.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 16.06.2016 |
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