Häufig gestellte Fragen

Viagra: Wie kann man Sodbrennen vermeiden?

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Sodbrennen ist in den westlichen Industrienationen ein weit verbreitetes Beschwerdebild. Etwa 20 Prozent der Bevölkerung leiden unter den brennenden Schmerzen, die typischerweise im Bereich des Brustbeines und gehäuft abends oder in liegender Position auftreten. Hervorgerufen wird das Sodbrennen durch den Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre (ösophageale Refluxkrankheit). Verschiedene Faktoren wie zum Beispiel Übergewicht, fettreiche späte Mahlzeiten und Alkoholkonsum begünstigen das Auftreten von Sodbrennen [1]. Auch einige Medikamente können die Entstehung von Sodbrennen fördern. Zu diesen Medikamenten zählt unter anderem Viagra.


Was ist Viagra?

„Viagra“ ist der bekannteste Handelsname des Arzneistoffes Sildenafil, der als erstes von dem amerikanischen Pharmahersteller Pfizer vertrieben wurde. Inzwischen ist der Wirkstoff Sildenafil zwar auch unter vielen anderen Namen erhältlich, doch hat sich „Viagra“ im Volksmund als Synonym für potenzsteigernde Medikamente etabliert. Damit es zu einer Erektion kommen kann, muss ausreichend Blut in die Schwellkörper des Penis fließen. Dies wird durch die Erweiterung der zuführenden Blutgefäße erleichtert. Ein komplexer biochemischer Mechanismus, an dem unter anderem der Botenstoff zyklisches Guanosinmonophosphat beteiligt ist, sorgt für eben diese Erweiterung der Gefäße. Der Arzneistoff Sildenafil entfaltet seine potenzsteigernde Wirkung, indem er verhindert, dass Guanosinmonophosphat durch das Enzym Phosphodiesterase 5 abgebaut werden kann und unterstützt damit indirekt die Erektion [2]. Das Enzym Phosphodiesterase 5 lässt sich nicht nur in den Gefäßwänden des Penis finden, sondern auch in den Wänden der Lungenarterien. Da Sildenafil systemisch, also im gesamten Körper, den Abbau von Guanosinmonophosphat behindert, wird es gelegentlich auch bei der Behandlung des Lungenbluthochdruckes eingesetzt.

Warum kann die Einnahme von Viagra zu Sodbrennen führen?

Obwohl die Blutgefäße des Schwellkörpers und der Lunge zu den Hauptangriffspunkten von Sildenafil zählen, kann es auch an anderer Stelle im Körper seine Wirkung entfalten. Studien konnten zeigen, dass durch die Einnahme von Sildenafil die Spannung der glatten Muskulatur im ganzen Körper herabgesetzt wird. Die glatte Muskulatur wird im Gegensatz zu der Skelettmuskulatur nicht willkürlich kontrolliert und ist Bestandteil von fast allen Organen und Gefäßwänden. Auch der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen besteht aus glatter Muskulatur. Auf Grund der Wirkung des Sildenafils verliert er bei Einnahme von Viagra an Spannkraft, wodurch der aggressive Magensaft zurück in die Speiseröhre gelangen und dort Sodbrennen auslösen kann [3].

Wie kann Sodbrennen trotz Einnahme von Viagra vermieden werden?

Viele Männer, die Viagra zur Potenzsteigerung einnehmen, klagen in den Stunden nach der Einnahme über Sodbrennen, das erst nachlässt, wenn der Körper das Medikament abbaut. Ob und wie stark diese Nebenwirkung eintritt, ist individuell unterschiedlich und hängt von der jeweiligen Tagesverfassung ab. Folgende Maßnahmen können helfen, dem Sodbrennen entgegenzuwirken: Es sollte nach Möglichkeit auf große Portionen schwerer oder scharfer Mahlzeiten unmittelbar vor der Viagra-Einnahme verzichtet werden. Auch die Kombination mit kohlensäurehaltigen und alkoholischen Getränken macht das Auftreten von Sodbrennen wahrscheinlicher. Wenn weitere Medikamente eingenommen werden, die die Spannung der glatten Muskulatur herabsetzen können, sollte dies mit dem behandelnden Arzt besprochen und gegebenenfalls die Medikation umgestellt werden.
Kann das Auftreten von Sodbrennen trotz genannter Maßnahmen nicht vermieden werden, existieren eine Reihe von Hausmitteln, die Abhilfe schaffen können. Dazu gehört unter anderem die Einnahme von „Bullrich-Salz“ (Natriumhydrogencarbonat), das als basisches Pulver die Magensäuren neutralisiert. Zu den Nebenwirkungen dieses Wirkstoffs zählen vermehrte Magensäurebildung und Blähungen. Auch die Verwendung von Heilerde, die die Magensäuren bindet und unschädlich macht, stellt eine mögliche Therapie dar. Auf ganz ähnliche Weise wirken rezeptfreie, säurereduzierende Medikamente (Antazida). Deren Wirkstoffe Aluminium- und Magnesiumhydroxid neutralisieren die Magensäure und regen zudem die Bildung von schützendem Schleim im Magen an. Damit diese Medikamente ihre volle Wirkung entfalten können, sollten sie auf nüchternen Magen und optimalerweise vor der Viagra-Einnahme eingenommen werden.
Einigen Patienten hilft es, zunächst nur eine geringe Dosis Viagra einzunehmen und die Dosis anschließend zu steigern, sodass sich der Körper an das Medikament gewöhnen kann [4]. Sollte das Sodbrennen bei jeder Einnahme auftreten, kann in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eine medikamentöse Therapie des Sodbrennens erwogen werden.



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