Reflux und Husten: Hausmittel
Reflux beschreibt den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre. Da dieser eine hohe Konzentration an Säure und Verdauungsenzymen enthält, löst er eine Reizung der dortigen Schleimhaut aus. Sodbrennenist hierbei das häufigste Symptom. Durch die Reizung kann es jedoch auch zu Symptomen wie Husten, Heiserkeit oder Schluckbeschwerden kommen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn höherliegende Strukturen wie der Kehlkopf- und Rachenbereich betroffen sind. In den meisten Fällen benötigt dieses Krankheitsbild eine Abklärung und entsprechende Therapie durch einen Arzt, denn eine länger bestehende Reizung kann zu Entzündungen und Entartungen der Zellen führen. Nach Absprache mit dem Arzt können Hausmittel unterstützend eingesetzt werden, um die Beschweren zu lindern.
In den meisten Fällen bieten Hausmittel bei dieser Ursachen keinen ausreichenden Schutz gegen die reizende Säure in Rachen und Luftröhre. Sie können jedoch durchaus unterstützend eingesetzt werden.
Malve
Die Malve ist reich an Pflanzenschleimen. Wenn diese in Form von Blatt- oder Blütenauszügen genutzt werden, legen sie sich wie ein Schutzfilm über die Schleimhäute von Luft- und Speisewege. Die Malve wird daher sowohl bei Schleimhautentzündungen im Rachenraum und Sodbrennen als auch bei trockenem Reizhusten angewendet. Um einen Malventee zuzubereiten, wird ein Teelöffel Tee mit einer Tasse kaltem Wasser übergossen und unter gelegentlichem Umrühren etwa zwei Stunden stehen gelassen [1]. Täglich können zwei bis drei Tassen Tee getrunken werden [1]. Nach einer Woche sollte die Einnahme pausiert werden [1].
Kamille
Die Kamille ist ein sehr mildes, jedoch effektives Hausmittel bei jeglichen Formen von Entzündungen der Haut oder Schleimhäute [2]. Sie kann bei Sodbrennen als Tee getrunken oder bei Kehlkopfentzündungengegurgelt werden [1][2]. Dies stillt die Reizung der Schleimhaut und kann so den Hustenreiz lindern. Um eine Tasse Tee zuzubereiten, sollten zwei Teelöffel Kamillenblüten mit 250 ml heißem Wasser aufgegossen und zugedeckt etwa zehn Minuten ziehen gelassen werden (bei Gurgel-Anwendung 15 Minuten) [2]. Bei Entzündungen des Rachens oder der Atemwege kann außerdem ein- bis zweimal täglich Kamillendampf inhaliert werden [2]. Hierzu wird eine Handvoll Kamillenblüten in eine Schale kochendes Wasser gegeben (ein bis zwei Liter) [2]. Der Kopf kann dann unter einem Handtuch über die Schale gehalten werden, um den Dampf einzuatmen. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass der Dampf nicht zu heiß ist (Verbrennungsgefahr).
Fast jedes Medikament bringt unerwünschte Nebenwirkungen mit sich. In den meisten Fällen klärt der Arzt den Patienten vor Einnahme neuer Medikamente darüber auf, sodass entstehende Begleiterscheinungen als solche erkannt werden können. Werden bei der Einnahme Nebenwirkungen wie Husten beobachtet, so sollte dies dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden. In manchen Fällen können die Mittel abgesetzt oder auf ein anderes Medikament umgestiegen werden. Muss das Medikament weiter eingenommen werden, kann mit dem Arzt besprochen werden, ob oben genannte Hausmittel eingesetzt werden können, um die Nebenwirkungen zu lindern.
Oftmals ist nicht immer klar zu sagen, ob der Reflux zu Husten führt oder ob Husten den Reflux verursacht. Ist Letzteres der Fall, so ist es oberstes Ziel, den Husten zu minimieren. Hier ist es wichtig, die Ursache und die Art von Husten zu erkennen, denn je nach Art des Hustens sind unterschiedliche Tipps und Heilpflanzen empfehlenswert. Ein trockener Husten beispielsweise kann gut mit Tee aus Spitzwegerich gestillt werden [3]. Fencheltee kommt dagegen eher bei „schleimigem" Husten zum Einsatz [3]. Zur Herstellung sollten jeweils ein Teelöffel Spitzwegerichkraut bzw. gequetschter Fenchelsamen mit 250 ml kochendem Wasser aufgebrüht und etwa zehn Minuten ziehen gelassen werden [3]. Bei Erkältungen, die mit Husten einhergehen, kann die oben genannte Kamille empfohlen werden [2].
Quellenangaben
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U. Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen–Anwendung–Therapie. Georg Thieme Verlag, 2014, S. 232, S. 351.
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U. Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen–Anwendung–Therapie. Georg Thieme Verlag, 2014, S. 232, S. 351.
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„Hausmittel: Natürliche Hausmittel gegen Husten“, http://www.heilpraxisnet.de/hausmittel/hausmittel-gegen-husten.html, 24.01.2017
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 14.08.2017 |
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