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Lattenrost gegen Reflux-Probleme: Worauf sollte man achten?

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Unter Reflux wird der Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre verstanden. Er wird meist als ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein (Sodbrennen) wahrgenommen. Andere häufige Symptome sind Schluckbeschwerden und Luftaufstoßen [1]. Eher untypische Beschwerden sind Heiserkeit, Reizhusten und ein Kloßgefühl im Hals [1]. 80 % der Refluxpatienten weisen Symptome während der Nacht auf [2]. Warum dies der Fall ist und welche wichtige Rolle ein Lattenrost bei der Therapie einnehmen kann, wird im folgenden Artikel erläutert.


Wie kommt es zu Refluxbeschwerden?

Zellen im Magen produzieren stetig Säure. Diese ist nötig, um Nahrungsbestandteile zu verdauen und Keime abzutöten. Gelangt der saure Saft in die Speiseröhre, kann er hier eine Reizung der Schleimhaut, schwere Entzündungsreaktionen und auf lange Sicht Zellveränderungen verursachen. Zwischen Magen und Speiseröhre befindet sich ein Schließmuskel, welcher die beiden Organe voneinander abdichtet. Beim Schluckakt kommt es zu einer kurzen Erschlaffung des Muskels, sodass der Speisebrei in den Magen gelangen kann [1].

Die häufigste Ursache für einen Reflux, ist eine unerwünschte Erschlaffung des Muskels außerhalb der Schluckakte [1]. Eine Nahrungsaufnahme dehnt den Magen und erhöht den Druck in Richtung Speiseröhre. In einer liegenden Position befinden sich Magen und Speiseröhre auf selber Höhe. Ein Rückfluss in die Speiseröhre ist dadurch erleichtert. Dies erklärt, warum Sodbrennen vor allem im Liegen und nach dem Essen auftritt [1]. Studienergebnisse zeigen, dass ein nächtlicher Reflux zu schwerwiegenderen Schäden an der Speiseröhrenschleimhaut führt als ein Reflux am Tag [2]. Außerdem beeinträchtigen nächtliche Symptome die Schlafqualität und stellen damit eine generelle Belastung für den Patienten dar. Ein gesunder Schlaf ist Voraussetzung für wichtige Funktionen im Körper wie z. B. ein funktionierendes Abwehr- und Zellreperatursystem [2]. Es konnte festgestellt werden, dass sich Schlaf und Reflux gegenseitig beeinflussen: Schlechter Schlaf führt zu einer stärker ausgeprägten Refluxsymptomatik, und Reflux führt zu einem schlechten Schlaf [2]. Somit ergibt sich ein Teufelskreis, den es zu unterbrechen gilt.

Wie kann ein Lattenrost bei einer Refluxproblematik helfen?

Kommt es vor allem nachts zu Refluxbeschwerden, so kann ein „Reflux-Lattenrost“ Abhilfe schaffen. Ein solcher Lattenrost weist, von der Seite betrachtet, eine schräge Liegefläche auf, wobei das Kopfende höher ist als das Fußende. Diese Idee macht sich die Schwerkraft zu nutzen: Liegt der Magen tiefer als die Speiseröhre, ist ein Zurückfließen des Magensafts unwahrscheinlicher. Reflux-Lattenroste können entweder einen fixierten Schräglagen-Winkel aufweisen oder individuell verstellt werden.

Tipps

Es ist nicht unbedingt nötig, einen speziellen Reflux-Lattenrost zu kaufen. Das Unterstellen von Keilen am Kopfende (von etwa 3 cm Dicke) hat denselben Effekt [3]. Falls diese Höhe keine Abhilfe schafft, können dickere Keile ausprobiert werden. Die Keile sollten hierbei nicht unter der Matratze, sondern unter dem Rost positioniert werden. Dies führt zu einer schrägen, jedoch geraden Liegefläche. Die Mitte des Rosts sollte dabei ebenso unterstützt werden, um eine Schädigung des Rosts zu vermeiden [3]. Das alleinige Hochstellen des Kopfteiles des Bettes ist nicht empfehlenswert, da dies zu einer ungesunden Krümmung der Wirbelsäule führt. Das Schlafen auf einem höheren Kissen ist ebenso abzuraten. Dies erhöht nur den Kopf und nicht den gesamten Oberkörper – der Einfluss auf den Reflux ist daher gering. Falls das Schlafen auf einer schrägen Fläche nicht umsetzbar ist, so sollte immerhin auf der linken Körperseite geschlafen werden [4].

Um die nächtliche Symptomatik so gering wie möglich zu halten, wird außerdem empfohlen, mindestens 3 Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen. Da Übergewicht zusätzlich auf den Magen drückt, sollte in diesem Fall eine Gewichtsreduktion angestrebt werden. Außerdem ist es ratsam, während des Schlafens keine enge Kleidung um den Bauchraum zu tragen.

Bestehen die Beschwerden trotz oben genannter Maßnahmen weiter, sollten diese von ärztlicher Seite abgeklärt werden. Nächtlicher Reflux kann außerdem zu Atemaussetzern während des Schlafs führen (Schlafapnoe-Syndrom) [1][5]. Dieses Krankheitsbild sollte immer einem Arzt vorgestellt werden.

Nicht nur Erwachsene, sondern auch Babys können bei nächtlichen Refluxsymptomen von einem erhöhtem Oberkörper profitieren [6].