Hausmittel

Was essen und trinken bei Reflux?

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Viele Gesunde klagen gelegentlich über einen Reflux. Insbesondere nach einer üppigen Mahlzeit oder Weinkonsum können typische Beschwerden wie Sodbrennen, saures Aufstoßen und Oberbauchschmerzen auftreten. Dabei fließt saurer Magensaft in die Speiseröhre zurück. Die Umstellung einiger Ernährungsgewohnheiten kann bei Refluxbeschwerden hilfreich sein. Bestimmte Lebensmittel können den Druck im unteren Speiseröhrenschließmuskel verändern und dadurch einen Reflux fördern oder reduzieren. Zudem kann durch gewisse Nahrungsmittel die Magensäureproduktion angeregt und dadurch die Beschwerden verschlimmert werden. Was bei einem Reflux gegessen und getrunken werden kann, wird im folgenden Text besprochen [1].


Medizinische Faktenlage

Der untere Speiseröhrenschließmuskel bildet eine Barriere zwischen Magen und Speiseröhre. So kann verhindert werden, dass der Nahrungsbrei in die Speiseröhre zurückfließen kann. Normalerweise liegt der Ruhedruck des Speiseröhrenschließmuskels bei 15–30 mmHg. Der Ruhedruck wird gelegentlich für eine kurze Zeit gelockert. Durch das Aufstoßen kann dadurch verschluckte Luft aus dem Magen entfernt werden. Der Druck im Speiseröhrenschließmuskel kann aber durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Durch eine eiweiß- und ballaststoffreiche Ernährung kann der Druck erhöht werden, was zu einer Reduktion der Refluxhäufigkeit führen kann. Einige Genussmittel können den Druck im Speiseröhrenschließmuskel auch herabsetzen. Dazu zählen Fett, Schokolade, Pfefferminze, Alkohol und Nikotin [2]. Sehr süße und stark gewürzte Speisen können die Magensäureproduktion ankurbeln und so einen Reflux fördern. Durch den Verzehr von säurehaltigem Obst und Gemüse, beispielsweise Zitrusfrüchte und Tomaten, kann vermehrt Magensäure gebildet und die Beschwerden verschlimmert werden. Auch durch säurehaltige Getränke wie Obstsäfte und Alkoholika kann ein Reflux ausgelöst werden [1].

Ernährungstipps

Lebensmittel werden individuell sehr unterschiedlich vertragen. Jeder muss daher für sich herausfinden, welche Nahrungsmittel bei ihm Sodbrennen auslösen. Experten empfehlen mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt einzunehmen, statt weniger großer Mahlzeiten. Eine eiweißreiche Ernährung kann den Druck im unteren Speiseröhrenschließmuskel um bis zu 50 % erhöhen und dadurch Reflux reduzieren. Viel Eiweiß steckt in tierischen Produkten wie Fisch, Fleisch, Eier und Milchprodukten. Aber auch Gemüse und Hülsenfrüchte, wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen, enthalten viel Eiweiß. Prinzipiell sollte darauf geachtet werden, die Speisen mit wenig Fett zuzubereiten und nicht zu stark zu würzen. Kohlenhydratreiche Lebensmittel, wie Reis, Nudeln und Kartoffeln, haben keinen Einfluss auf den Speiseröhrenschließmuskel. Aber auch hier sollte auf eine fettarme Zubereitung geachtet werden [3]. Um den Durst zu löschen, sollten die Betroffenen zu stillem Mineralwasser oder ungesüßten Kräutertees greifen. Durch das Trinken kann der saure Magensaft etwas verdünnt werden. Ein Glas fettarme Milch oder etwas Quark können im Akutfall hilfreich sein. Säurehaltige Obstsäfte und alkoholische Getränke, insbesondere Wein und hochprozentige Alkoholika, sollten jedoch vermieden werden [4]. Auch frisch gepresster Kartoffelsaft kann bei Sodbrennen hilfreich sein [5].

Zu beachten

Gelegentliches Sodbrennen ist normal und viele Betroffene können die Refluxhäufigkeit durch die Umstellung einiger Ernährungsgewohnheiten reduzieren. In manchen Fällen tritt der Reflux jedoch immer wieder auf. Die Speiseröhrenschleimhaut ist empfindlich und kann durch die Magensäure angegriffen werden. Es können sich Entzündungen und Geschwüre bilden. Die Schleimhaut kann sich in weiterer Folge in eine Krebsvorstufe (Barrett-Ösophagus) umwandeln. Treten die Refluxbeschwerden mehrmals wöchentlich auf und wird die Lebensqualität dadurch eingeschränkt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Symptome wie Schluckbeschwerden, Gewichtsabnahme, Abgeschlagenheit und erhöhte Körpertemperatur sollten dringend ärztlich abgeklärt werden [1].