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Diät bei Refluxkrankheit: Worauf sollte man achten?

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© PantherMedia / Marc Dietrich

Die Refluxkrankheit bezeichnet Beschwerden, die durch das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre bedingt sind. Darunter kann zum Beispiel saures Aufstoßen oder Sodbrennen zählen. Die Refluxkrankheit ist diätetisch gut zu therapieren. Sie entsteht oft durch eine Schwäche des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre. Durch diese Barriere wird normalerweise der Reflux verhindert. Eine spezielle Diät ist bei der gastroösophagealen Krankheit von großer Bedeutung. Durch das ständige Zurückfließen von saurem Magensaft wird die Schleimhaut der Speiseröhre immer wieder gereizt, was zu wiederkehrenden Entzündungen führen kann. Die Folge können Umwandlungen der Zellen sein, die ein Entartungsrisiko beinhalten. Dieser Text gibt Empfehlungen für die Diät bei der gastroösophagealen Refluxkrankheit.


Infos über die Diät bei gastroösophagealer Refluxkrankheit

Die Wahl der Lebensmittel ist für die Diät sehr wichtig. Durch einen zu hohen Verzehr an säurelastigen Lebensmittel wird Magensäure oft im Übermaß produziert, wodurch Reflux entstehen kann. Durch eine Ernährung, welche das Gleichgewicht zwischen Basen und Säuren wahrt, kann dies oftmals verhindert werden. Dieses Gleichgewicht kann durch Aufteilung der Nahrungsmittel in 80 % basische und nur 20 % saure Lebensmittel erreicht werden.

Fetthaltige Mahlzeiten haben eine längere Verweildauer im Magen, da Fette langsamer als Eiweiße und Kohlenhydrate verstoffwechselt werden. Dadurch produziert der Magen mehr Säure, was sich negativ auf den Reflux auswirkt. Es wird empfohlen, auf eine eiweißreiche, fettarme Ernährung zu bauen, um den Magen nicht zu überlasten. Des Weiteren sollten die Mahlzeiten magenschonend eingenommen werden, das heißt am besten fünf bis sechs kleinere Mahlzeiten statt drei großen. Die letzte Mahlzeit des Tages sollte mindestens drei Stunden vor dem Hinlegen gegessen werden, um nächtliche Refluxbeschwerden zu vermeiden.

Auf Alkohol und Nikotin muss verzichtet werden. Alkohol wirkt säurelockend und je höherprozentiger, desto schädigender ist sein Einfluss auf die Schleimhaut in der Speiseröhre. Dies begünstigt Entzündungen. Durch Nikotin ist die Regeneration der Schleimhaut, die aufgrund der Reizungen durch die Magensäure notwendig ist, verlangsamt [1].

Gemüse und Kartoffeln sind eine gute Basenquelle. Sie sollten jeden Tag am Speiseplan stehen. Hier gilt es, mit vielen Gemüsesorten wie Tomaten, Pilzen, Gurken, Karotten, Grünkohl, Spinat oder Kürbis zu kochen. Gemüsesuppen wie eine Kürbis-Ingwer-Suppe oder eine Karottensuppe sind eine wertvollte Mahlzeit. Zudem können Kartoffel-Gemüse-Aufläufe oder Eintöpfe mit fast jeder Gemüsesorte zubereitet werden.
Besonders basisch sind Salate mit Bitterstoffen wie Radicchio, Chicorée, Endivie oder Rucola.
Reifes frisches Obst wirkt basisch. Auf unreifes Obst sollte aufgrund des säurebildenden Charakters verzichtet werden. Äpfel, Birnen und jede Art von Beeren sind basenbildend. Am Morgen kann ein Brei beispielsweise mit Buchweizenflocken mit einer Handvoll Obst verfeinert werden. Aber auch ein Früchtesalat als Dessert füllt das Basendepot auf.

Kräuter wirken basenspendend und können fast in jeder Mahlzeit ihren Platz finden. Schnittlauch, Majoran, Basilikum oder Petersilie sind nur wenige Beispiele für die Vielfalt der Kräuter.

Von den Hülsenfrüchten liefern grüne Bohnen wertvolle Basen.

Milchprodukte wie frische Milch, Sahne, Quark, Sauerrahm oder Käsesorten sollten gemieden werden; ebenso auch Fleisch- und Wurstprodukte wie Schinken und Speck und Fisch sowie Meeresfrüchte.

Hirsemehl ist eine basische Getreidesorte und eignet sich als Alternative zu Weißmehl bestens zum Kochen und Backen. Pancakes aus Hirsemehl mit einer Portion Obst sind eine leckere Alternative für den Nachtisch [1].

Auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss geachtet werden. Dafür eignet sich stilles Wasser, Kräutertee, grüner Tee oder eine Teemischung aus Eibisch und Königskerze. Die Inhaltsstoffe bilden eine schützende Schicht in der Speisröhrenschleimhaut. Auf Cola, süße Limonaden und Light-Getränke soll unbedingt verzichtet werden [1][2][3].


Tipps für die Umsetzung der Diät

Die Diät bei gastroösophagealer Refluxkrankheit soll lebenslang erfolgen, um die Beschwerden zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Dafür gilt es, die basischen Lebensmittel bestmöglich in den Ernährungsalltag zu integrieren. Ein basischer Getreidebrei am Morgen ist ein guter Start in den Tag, gefolgt von einem Mittagessen mit viel Gemüse und Salat. Zum Abendessen eignen sich basische Gemüsesorten in einer Suppe vereint, mit Früchten als Nachtisch. Werden saure Lebensmittel genossen, sollte immer darauf geachtet werden, diese mit einer genügend großen Menge basenspendenden Nahrungsmittel einzunehmen. Dadurch wird die Säurebelastung und Säureproduktion des Magens möglichst gering gehalten.