Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Medikamente

202 Schulmedizin 01

Medikamente alleine können die Ursache der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) nicht bekämpfen. Die Stärke ihres Therapiepotenzials liegt v. a. in der Behandlung der Folgen der Refluxkrankheit. Symptome wie Sodbrennen oder Entzündungen der Speiseröhre (Refluxösophagitis) können somit deutlich verringert werden. Viele Arzneistoffe dafür sind mittlerweile rezeptfrei in der Apotheke erhältlich [1]. Zur Standardtherapie gehören Protonenpumpenhemmer (PPI), H2-Antagonisten und Antazida[2]. Die Menge an aufsteigender aggressiver Magensäure in der Speiseröhre kann je nach Wirkungsmechanismus der Arznei gezielt reduziert oder neutralisiert werden [3]. Gerade bei langfristiger Therapie stellen PPIs, welche die Magensäurebildung unterdrücken, das Mittel der Wahl dar [2]. H2-Antagonisten wirken ähnlich, ihr Effekt ist aber schwächer ausgeprägt. Daher empfehlen sie sich bei eher seltenen Beschwerden. Bei leichten und gelegentlichen Refluxsymptomen eignen sich auch Antazida. Sie können die Säure des Magensaftes abpuffern [1][2]. Je nach Wirkstoff ist die Verwendung bei Schwangeren, Müttern in der Stillzeit, Kindern und Personen mit Leber- bzw. Nierenleiden kontraindiziert [2][3].

Bei einem Fortbestehen oder einer Verschlechterung der Refluxerkrankung sollten eine ausführliche medizinische Beratung und Untersuchung erfolgen [1]. Bei einem Versagen der Medikation muss eventuell eine chirurgische Behandlung in Betracht gezogen werden [2]. Sollten beispielsweise ständige Schluckbeschwerden und Blut beim Erbrechen oder im Stuhlgang vorkommen, wird ebenfalls dringend zum Arztbesuch geraten. Diese können alarmierende Signale für ernsthafte Erkrankungen darstellen [1].


Gut wirksame Medikamente

PPI
Verschreibungspflichtig:
Nein
Für Kinder geeignet:
Nur nach Rücksprache mit einem Arzt
Für Schwangere geeignet:
Nur nach Rücksprache mit einem Arzt
Hauptwirkung:
Hemmt Magensäurebildung
Omeprazol
Verschreibungspflichtig:
Bis Wirkstärke 20 mg rezeptfrei erhältlich, größere Wirkstärken verschreibungspflichtig
Für Kinder geeignet:
Mit Einschränkungen
Für Schwangere geeignet:
Mit Einschränkungen
Hauptwirkung:
Starke Hemmung der Magensäurebildung

Weniger wirksame Medikamente