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Reflux bei Kindern: Tipps zur Ernährung
Als Sodbrennen wird ein Schmerz bezeichnet, der typischerweise hinter dem Brustbein empfunden wird. Dieser brennende Schmerz wird durch den Rückfluss (Reflux) von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre verursacht. Vor allem nach dem Essen tritt ein gelegentlicher Reflux auch bei gesunden Kindern auf. Neugeborene neigen zu vermehrtem Aufstoßen. Erst, wenn weitere Symptome wie Wachstumsverzögerungen, Erbrechen oder starkes Unwohlsein hinzukommen, wird von einer Refluxkrankheit gesprochen. Ein gelegentlicher Reflux benötigt meist keine Therapie. Mithilfe der Ernährung lässt sich oft die Stärke der Beschwerden beeinflussen. Die Ursache des Refluxes lässt sich durch Ernährungsveränderungen meist nicht beseitigen.
Tritt ein Reflux im Kindesalter häufig auf?
Sodbrennen und Reflux können theoretisch in jedem Alter auftreten. Besonders Säuglinge sind oft betroffen. Verantwortlich für den Reflux ist eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels. Dieser verschließt im Ruhezustand den Übergang zwischen Magen und Speiseröhre. Gleichzeitig tritt die überwiegend flüssige Nahrung leichter in die Speiseröhre ein. Wenn der Magen durch Muskelbewegungen den Speisebrei weiter in den Darm transportieren will, kann so Mageninhalt in die Speiseröhre gelangen. Bei Neugeborenen ist die Muskulatur noch nicht vollständig ausgereift. Somit kommt es häufiger zum Reflux. Als normal gelten bis zu sieben Episoden von Reflux pro Tag [2].
Muss ein Reflux bei Kindern immer therapiert werden?
Eine Therapieentscheidung sollte immer in engem Kontakt mit einem Kinderarzt getroffen werden. Zusammen mit den Beobachtungen der Eltern können Rückschlüsse auf eine eventuelle Grunderkrankung gezogen werden. Häufig ist keine medikamentöse oder operative Therapie notwendig. Bei bestimmten Grunderkrankungen, wie z. B. einer Verengung am Magenausgang (Pylorusstenose), sollte unverzüglich mit der ärztlichen Therapie begonnen werden [1]. Tritt bei einem Säugling gelegentlicher Reflux auf, so kann in den meisten Fällen abgewartet werden. Nach Ausreifung der Muskulatur nimmt die Häufigkeit des Refluxes ab [2].
Wie kann die Ernährung helfen?
Besteht eine Refluxkrankheit im engeren Sinne, so haben Maßnahmen in derErnährung nur einen begleitenden Charakter. Die Haupttherapie wird medikamentös oder operativ durchgeführt.
Bei Säuglingen ist der Reflux abhängig von der Menge und der Beschaffenheit der Mahlzeiten. Es kann sinnvoll sein, die Mahlzeiten auf mehrere Zeitpunkte zu verteilen und diese klein zu halten. Um eine Unterernährung des Kindes zu vermeiden, müssen die Mahlzeiten häufiger als üblich angeboten werden. Das Andicken der Nahrung, z. B. mit Johannisbrotkernmehl, beeinflusst die Refluxkrankheit nur wenig. Bei einem starken, natürlichen Reflux kann das Andicken jedoch helfen. Die Nahrung steigt in der Speiseröhre dann nicht mehr so hoch auf.
Für ältere Kinder gelten die gleichen Therapievorschläge wie für Erwachsene. Nahrungsmittel, welche die Produktion von Magensäure anregen, sollten gemieden werden. Dazu gehören Schokolade, Koffein oder Tomaten. Auch auf späte Mahlzeiten kurz vor dem Schlafen ist zu verzichten. Weiterhin sollten Kinder nach dem Essen nicht sofort oder mit erhöhtem Kopfende schlafen gehen [3].
Ist eine Refluxkrankheit gefährlich?
Kinder, die zu einem vermehrten Reflux neigen, sollten besonders gut beobachtet werden. Nur durch eine frühzeitige, sorgfältige Diagnostik kann eine mögliche Grunderkrankung ausgeschlossen werden. Neben dem Aufstoßen von Nahrung oder Erbrechen könnten weitere Symptome wichtig sein. Dazu gehören eineStörung des Wachstums oder auch wiederkehrende Lungen- oder Atemwegsentzündungen. Letztere kommen durch das unbeabsichtigte Einatmen von Mageninhalt zustande. Treten diese Symptome auf, sollte unverzüglich ärztliche Hilfe hinzugezogen werden [4].
Eine Störung des Wachstums und starkes Erbrechen treten ebenfalls bei der Pylorusstenose auf. Hier kommt es zu einer Verdickung der Muskulatur am Ausgang des Magens. Neben dem Erbrechen kann es auch zu Entgleisungen der Blutsalze und starkem Flüssigkeitsverlust kommen. Die Therapie erfolgt in den meisten Fällen operativ. Die Prognose ist gut, vorausgesetzt die Therapie kann früh genug eingeleitet werden [2].
Quellenangaben
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Stephan Illing: Klinikleitfaden Pädiatrie. Urban & Fischer, 9. Auflage, 2013, S. 486 ff.
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Ludwig Gortner: Duale Reihe Pädiatrie. Thieme, 4. Auflage, 2011, S. 261 f., 265.
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Thomas Reinehr: Pädiatrische Ernährungsmedizin. Schattauer, 1. Auflage, 2012, S. 186 f.
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Christian Speer: Pädiatrie. Springer, 4. Auflage, 2013, S. 563 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 20.01.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
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