Ärztliche Behandlung

Reflux Operation: Was muss ich dazu wissen?

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© PantherMedia / Marko Volkmar

Sodbrennen (Pyrosis) ist ein störendes Symptom eines Rückflusses (Reflux) aggressiver Magensäure in die Speiseröhre. Helfen Säurehemmer nicht mehr und ist eine Lageveränderung des Magens feststellbar, kann eine Operation helfen, die Symptome zu reduzieren [1]. Der folgende Text stellt die zurzeit verfügbaren Schlüsselloch-Operationen bei Reflux vor und klärt über die Risiken auf.


Antireflux-Operationen

Bei einer Refluxkrankheit fließt aggressive Magensäure zurück in die Speiseröhre und reizt dort die Schleimhaut. In 90 % der Fälle ist dafür eine Verlagerung des Magens verantwortlich. Er liegt dann nicht mehr vollständig im Bauchraum, sondern rutscht durch ein Loch im Zwerchfell in den Brustraum (Hiatushernie) [2]. Bei einer Operation (Antireflux-Operation) kann der Magen zurück in den Bauchraum gezogen und die Durchtrittsstelle des Magens durch das Zwerchfell verschmälert werden [2]. Dies geschieht entweder durch eine direkte Naht oder es wird ein Netz in das Zwerchfell eingenäht. Diese recht neue Operationsmethode nennt sich 3-Schicht-Verfahren. Um ein erneutes Hochgleiten des Magens zu verhindern und einen günstigeren Winkel zwischen Magen und Speiseröhre herzustellen, wird der obere Anteil des Magens an das Zwerchfell angenäht (Fundopexie).

Damit weniger Magensäure in die Speiseröhre aufsteigen kann, wird der Mageneingang zusätzlich verengt. Dafür wird der obere Magenanteil zu einer Manschette geformt und um den Rest des Magens gelegt [2]. Es entsteht so unter dem eigentlichen Mageneingang eine weitere beabsichtigte Engstelle. Je nachdem, ob der Magen zur Hälfte umgelegt wird und an das gegenüberliegende Zwerchfell genäht wird oder aber eine komplette Manschette aus dem oberen Magen geformt wird, wird diese OP Semifundoplicatio (nach Toupet) oder Fundoplicatio (nach Nissen-Rosetti) genannt.

Ablauf

Die genannten Operationen können alle in den meisten Fällen mit einer Schlüssellochtechnik durchgeführt werden. Das bedeutet, dass nur noch sehr kleine Schnitte im Bauchraum gesetzt werden müssen und mithilfe einer Kamera und extra dafür gefertigten Instrumenten im Bauch operiert wird. Erfahrungsberichte bestätigten bisher, dass diese Methode zu einer schnelleren Genesungszeit und vor allem zu weniger Schmerzen nach den Operationen führen kann. [3].

Risiken und Nebenwirkungen

Wie bei jeder Operationen bestehen grundsätzlich Gefahren einer Blutung oder der Verletzung von Nerven und umliegenden Organen und ein Infektionsrisiko. Durch die Schlüssellochtechnik sind diese Risiken jedoch sehr selten geworden. Ist die Magenmanschette zu eng genäht, machen manche Patienten Erfahrungen mit Schluckproblemen, die sich jedoch meist nach drei bis zwölf Monaten zurückbilden [2]. Teilweise kann Gas aus dem Magen nicht mehr durch die enge Speiseröhre entweichen, ein Aufstoßen wird dadurch unmöglich. Verschluckte Luft und im Magen gebildete Gase müssen sich ihren Weg dann durch den Darm suchen, was sich in einem Völlegefühl und Blähungen äußern kann. Wenn der Magen aus der genähten Manschette gleitet, muss in seltenen Fällen eine zweite Operation erfolgen.