Ärztliche Behandlung

Reflux Operation (mit Magnetband): Was muss ich dazu wissen?

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© PantherMedia / Marko Volkmar

Bei einer Refluxerkrankung ist in einigen Fällen der Verschlussdruck des unteren Speiseröhrenschließmuskels vermindert. Dadurch kommt es zum Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre. Die Schleimhaut dort wird gereizt und es entstehen die Beschwerden eines Sodbrennens. Dazu gehören ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, saures Aufstoßen und Schluckstörungen [1]. Zur Linderung dieser Beschwerden wurde eine neue operative Methode mit Magnetband entwickelt.


Wie erfolgt die Reflux-Operation mit Magnetband?

Die Operationsmethode nennt sich LINX® Reflux-Management-System. Sie wird nur in einigen Zentren in Deutschland durchgeführt. Dabei wird in einem minimal-invasiven Verfahren ein Magnetband von außen um den unteren Speiseröhrenschließmuskel gelegt. Im Ruhezustand unterstützt das Magnetband den Verschluss des Schließmuskels. Wenn Nahrung aufgenommen wird, kommt es zu einer Kontraktion der Speiseröhre. Dieser Druck kann dann höher sein als der Zusammenhalt des Magnetbandes. Der untere Speiseröhrenschließmuskel öffnet sich dann [2]. Das Öffnen der Magnetkette erfolgt nur bei höheren Druckwerten, die beim Schlucken oder Erbrechen erreicht werden. Allerdings erfolgt keine Öffnung beim Aufsteigen von Magensäure (Reflux) [3].

Welche Risiken gibt es bei der Operation?

Für das Verfahren liegen erst seit wenigen Jahren Studienergebnisse über Risiken und Erfolge der Therapie vor. Bei der minimal-invasiven Technik werden drei bis vier Schnitte in der Bauchdecke benötigt. Für eine gute Übersicht wird Kohlendioxid in den Bauchraum eingeführt. Dies kann in einigen Fällen zu Schulterschmerzen und einer Überblähung des Bauches führen [4]. Auch Schluckstörungen, Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Bei zu starken Beschwerden kann eine Entfernung des Magnetbandes notwendig werden [2]. Allgemeine Risiken von operativen Eingriffen können bei dieser Operation ebenfalls vorliegen. Dazu gehören Entzündungen, Blutungen, Verwachsungen und Thrombosen [5]. Eine Behandlung im Kernspintomographen ist mit dem Magnetband nicht mehr möglich [2].

Welche Alternativen gibt es zu der Operation mit Magnetband?

Das Verfahren sollte nur zusammen mit einem Arzt erörtert werden. Nicht in allen Fällen ist ein solcher Eingriff möglich. Auch andere Behandlungsverfahren können nach ärztlicher Rücksprache in Frage kommen. Dazu gehört möglicherweise die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren, die eine Säurereduktion bewirken können [2]. In einigen Fällen kann auch eine andere Operationstechnik in Frage kommen. Dabei handelt es sich um die sogenannte Fundoplicatio. Bei dieser Operation wird ein Teil des Magens um den unteren Speiseröhrenschließmuskel gelegt; dies kann zu einer Verstärkung des Muskels führen [6]. Bleibt eine Refluxerkrankung unbehandelt, kann es zu schweren Folgeerscheinungen kommen; dabei ist eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut möglich. Durch die Säure bedingten Veränderungen an der Schleimhaut können Blutungen bis hin zu einer Krebsentstehung führen.Schluckstörungen, Verwachsungen, aber auch Husten und Heiserkeit sind möglich [1]. Besteht der Verdacht auf eine Refluxerkrankung, sollte ein Arzt aufgesucht werden.