Refluxkrankheit in der Schwangerschaft: Prävention
Die Refluxkrankheit ist ein häufiges Erkrankungsbild in der Schwangerschaft. Daher kommt der Prävention dieser Krankheit eine sehr wichtige Rolle zu. Dem Beschwerdebild kann gut vorgebeugt werden. Es ist wichtig, die Maßnahmen und Tipps bereits mit Beginn der Schwangerschaft zu berücksichtigen, um eine Entwicklung der unangenehmen Symptome zu verhindern. Bei der Prävention gilt es zu beachten, dass ein Arzt aufgesucht werden muss, falls trotzdem Symptome auftreten. Zudem kann der Arzt auch weitere individuelle Tipps für eine bestmögliche Prävention, die auf jede schwangere Patientin einzeln angepasst werden muss, geben.
Im Laufe der Schwangerschaft nimmt der Bauchdruck zu. Dies ist völlig normal und durch das Größenwachstum des Ungeborenen bedingt. Um zusätzliche Druckerhöhungen durch weitere Faktoren zu verhindern, gilt es, diese zu vermeiden. Starkes Übergewicht führt ebenfalls zu einer Erhöhung. Daher sollte bereits vor der Schwangerschaft eine Normalisierung des Körpergewichts angestrebt werden. Des Weiteren ist in der Schwangerschaft auf eine langsame und nicht zu starke Gewichtszunahme zu achten. Als Prävention dienen eine zucker- und fettarme Ernährung sowie ausreichend Bewegung im Alltag. Eine Verstopfung kann durch den erhöhten Darminhalt auf ähnliche Weise eine Druckerhöhung hervorrufen. Daher gilt es auf die Konsistenz des Stuhls zu achten und präventiv stopfende Lebensmittel wie Bananen zu meiden. Eine ausreichende Menge an Flüssigkeit, bevorzugt stilles WasseR, trägt ebenfalls zur Vermeidung der Verstopfung bei [5].
Die wichtigste Maßnahme, um eine Reduzierung der Schließmuskelspannung präventiv zu verhindern, ist die Einhaltung einer magenschonenden, eiweißreichen, fettarmen Diät [5]. Dadurch ist es möglich den Körper in ein Säuren-Basen-Gleichgewicht zu bringen. Dieses ist essenziell, damit die Regulation der Menge an Magensäure funktioniert und eine Überproduktion vermieden wird. Diese könnte den verminderten Druck verursachen. Die richtige Wahl der Lebensmittel ist sehr wichtig, da säurelockende Nahrungsmittel unbedingt vermieden werden müssen. Nur dadurch ist eine optimale Prävention möglich. Die Verteilung zwischen den basischen und sauren Lebensmitteln sollte etwa 8 zu 2 betragen [1]. Geeignet sind jegliche Gemüsesorten mit Ausnahmen von Gemüsekonserven. Je bunter, desto besser ist das basische Angebot für den Körper und die Basenreserve kann optimal aufgefüllt werden. Obst wirkt durch die vielen basischen Stoffe ausgleichend auf die Säuren-Basen-Balance. Jedoch ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Früchte reif und frisch verzehrt werden. Kräuter, Gewürze, Kartoffeln und Salate mit Bitterstoffen wie Rucola sind weitere basische Komponenten, die so oft wie möglich in die Ernährung integriert werden sollten [2]. Salate können mit Apfelessig zubereitet werden. Dieser wirkt basisch [6]. Eibisch oder Königskerze sind als Tee zur Vorbeugung hilfreich. Zusätzlich sollte viel stilles Wasser getrunken und auf zuckerhaltige Getränke verzichtet werden [2][4].
Um eine herabgesetzte Magen-Darm-Tätigkeit vorzubeugen, können verdauungsfördernde Hausmittel während der gesamten Dauer der Schwangerschaft eingenommen werden. Bittere Heilpflanzen sind seit langem bekannt, dass sie einen verdauungsfördernden Effekt verursachen. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn sie etwa 15 bis 30 Minuten vor den Mahlzeiten eingenommen werden. Bitterstoffe sind hitzeempfindlich, daher sollten sie kalt gegessen werden. Die Wirkung kann nach einigen Wochen nachlassen, da häufig ein Gewohnheitseffekt entsteht. In diesem Fall sollte auf ein anderes Mittel gewechselt werden. Artischocke wirkt verdauungsanregend und beeinflusst somit die Verdauung des Speiserbreis etwas. Artischocke kann als Tee, Saft oder Fertigpräparat eingenommen werden. 6 g pro Tag sind empfehlenswert; damit wird der Refluxkrankheit vorgebeugt. Chinarindenbaum ist ebenfalls geeignet, da dieser auf den gesamten Verdauungstrakt positiv wirkt. Als Darreichungsform ist Tee in einer Tagesdosis von etwa 3 g geeignet [3].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Um gehäuftes Erbrechen und Übelkeit vorzubeugen, sollten kleine Portionen häufiger über den Tag eingenommen werden. Außerdem bietet sich als homöopathische Prävention die Einnahme von Nux vomica an.
In der Schwangerschaft kommt es zu einer generellen Reduktion der Muskelspannung im ganzen Körper und daher auch im Schließmuskel und dem Zwerchfell. Hier sollen säurelockende Nahrungsmittel vermieden werden, um keine zusätzliche Muskelentspannung hervorzurufen.
Um eine Verstopfung zu verhindern, wurden bereits Tipps gegeben.
Veränderte Ernährungsgewohnheiten können durch die regelmäßige Planung von basischen, säurearmen Mahlzeiten häufig positiv beeinflusst werden.
Quellenangaben
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Hermann Straubinger: Übersäuerung: Die besten Tipps für ein harmonisches Säure-Basen-Gleichgewicht Ihres Körpers. Mankau Verlag, 2013, S. 56, S. 111–113.
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Maria Lohmann: Der Basen-Doktor: Basische Ernährung: gezielte Hilfe bei den häufigsten Beschwerden. Thieme Verlag, 2013, S. 20–22.
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Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde: Grundlagen – Anwendung – Therapie,
Georg Thieme Verlag, 2014, S. 227–239. -
Jörg Grünwald, Christof Jänicke, Iris Hardewig: Quickfinder Pflanzenheilunde. Gräfe und Unzer, 2008, S. 60.
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„Schwangerschaft“, http://www.gastro-liga.de/download/Schwangerschaft-Magen-Darm-Bauchspeich-web.pdf, 16.05.2016
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Margot Hellmiß: Natürlich heilen mit Apfelessig: Das bewährte Hausmittel bei alltäglichen Gesundheitsbeschwerden von A bis Z. Südwest Verlag, 2009
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 16.06.2016 |
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