Nicht erosive Refluxösophagitis: Prävention
Sodbrennen nach dem Essen, ein chronischer Reizhusten, es drückt in der Brust und man muss ständig Luft aufstoßen [1]. Etwa 10–20 % der westlichen Bevölkerung kennen diese Symptome [2]. Durch einen erhöhten Druck im Bauchraum, einen schlaffen unteren Schließmuskel der Speiseröhre oder organische Ursache wie einen Bruch im Zwerchfell kann es zum Rückfluss unverdauter Speisereste vom Magen in die Speiseröhre (Reflux) und somit zu diesen Symptomen kommen. Durch diesen Rückfluss wird die Schleimhaut gereizt und entzündet sich. Solange noch keine Veränderungen an der Schleimhaut der Speiseröhre sichtbar sind, liegt eine nicht erosive Refluxösophagitis (NERD) vor. Werden die Symptome frühzeitig erkannt, lässt sich einer NERD gut vorbeugen [3][4].
Eine wichtige Ursache für die Entstehung eines sauren Rückflusses ist die Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels [3][4]. Durch verschiedene Nahrungsmittel, Stress oder unzureichende Schutzmaßnahmen der Speiseröhre (Speichel) kann es zu einem Erschlaffen des Muskels und somit zum Reflux kommen [2]. Alkohol wird entzündungsfördernd und hemmt die Kraft des Muskels. Stress sorgt für eine gesteigerte Magensäureproduktion, es kommt leichter zum Rückfluss [5].
Um diesem Problem entgegenzuwirken und Reflux zu vermeiden, sollten kleine, fett- und kohlenhydratarme Mahlzeiten verzehrt werden. Eiweißreiche Mahlzeiten können präventiv wirken, da durch das Eiweiß die Muskulatur gestärkt und ein besserer Verschluss möglich ist. Außerdem sollte in Ruhe gegessen werden. Auf Alkohol, Kaffee oder Nikotin sollte verzichtet werden. Außerdem ist es sinnvoll, etwa zwei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen und sich nach dem Essen nicht hinzulegen, da die Erschlaffung des Muskels besonders im Liegen zu Sodbrennen führt [3[6][7].
Der Magen liegt normalerweise unter dem Zwerchfell. Bei einem Zwerchfellbruch kann er durch einen Riss im Zwerchfell aus dem Bauchraum in den Brustraum gleiten (Gleitmagen). In dieser Position kommt es zueinem vermehrten Säurerückfluss und Sodbrennen. Der Hauptrisikofaktor für die Entstehung eines Zwerchfellbruchs ist Übergewicht, das den Druck im Bauchraum steigert. Eine Reduktion des Körpergewichts und das gezielte Training der Bauchmuskulatur können einem Bruch vorbeugen. Da aber auch das männliche Geschlecht und ein höheres Alter Risikofaktoren sind, lässt sich ein Gleitmagen nur bedingt vermeiden [1][3][6].
Präventionsmöglichkeiten bei den sonstigen Ursachen
Eine Ursache für die nicht erosive Refluxösophagitis ist zum Bespiel ein Befall des Magens mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Viele Menschen sind mit diesem Bakterium besiedelt, das eine Entzündung im Magen hervorrufen kann. Durch diese Magenreizung entsteht leichter ein Reflux [6]. Eine Verengung des Magenausgangs durch einen Tumor oder im Rahmen einer Entzündung oder eine Schwangerschaft können ebenfalls zu Sodbrennen führen [3][6]. Diesen Ursachen kann kaum vorgebeugt werden. Es empfiehlt sich, bei bestehenden Beschwerden oder neu auftretenden Symptomen wie Luftnot, Bluthusten oder Gewichtsabnahme einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann einem Fortschreiten der Entzündung durch den Einsatz von Säurehemmern (Protonenpumpeninhibitoren) entgegenwirken und eine ernsthafte körperliche Ursache der Beschwerden ausschließen [3][6].
Quellenangaben
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W. Rösch, D. Armstrong, A. L. Blum: „Volkskrankheit Sodbrennen“,http://www.aerzteblatt.de/archiv/90284/Volkskrankheit-Sodbrennen-Vom-pathologischen-Reflux-zur-Refluxoesophagitis, 15.05.2016
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C. Pehl, W. Schepp: „Wie entsteht Sodbrennen? Pathomechanismen und Einflussfaktoren“,http://www.aerzteblatt.de/archiv/34209/Wie-entsteht-Sodbrennen-Pathomechanismen-und-Einflussfaktoren, 15.05.2016.
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G. Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2010, S. 416–421.
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„Pfefferminze, Pfefferminzöl", http://www.apotheken-umschau.de/heilpflanzen/pfefferminze, 16.05.2016
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„Ernährungsumstellung", https://www.was-wir-essen.de/infosfuer/sodbrennen_ernaehrungsumstellung.php, 16.05.2016
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H. Koop et al.: „Leitlinie Gastroösophageale Refluxkrankheit unter Federführung Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS)",http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/021-013l_S2k_Refluxkrankheit_2014-05.pdf, 15.05.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 01.07.2016 |
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