Sodbrennen in den Wechseljahren: Behandlung

199 Behandlung 02

Sodbrennen ist in den Wechseljahren kein seltenes Symptom. Im Normalfall handelt es sich um keine schwerwiegenden Beschwerden. Sie sollten aber dennoch im Auge behalten und therapiert werden, da sie unangenehm sind und gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringen können. Neben allgemeinen Maßnahmen gibt es unterschiedliche Methoden im Bereich der Hausmittel, der Alternativ- und Schulmedizin, die helfen können. Um welche Mittel es sich genau handelt und wie diese angewendet werden können, um Linderung zu erzielen, wird in diesem Artikel genauer erklärt.


Sodbrennen in den Wechseljahren
Ursache 1: Hormonelle Veränderungen
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Eingeschränkt

Wird das Sodbrennen durch hormonelle Veränderungen ausgelöst, kann es sein, dass die Beschwerden spontan von selbst abklingen, sobald sich der Hormonhaushalt wieder im Gleichgewicht befindet. Durch allgemeine Maßnahmen kann das Sodbrennen in vielen Fällen etwas reduziert werden. Dazu gehören langsames Essen, um wenig Luft zu verschlucken, und der Verzehr von magenschonender Kost. Gedünstete oder gedämpfte Speisen sind für den Magen viel verträglicher und können Sodbrennen lindern. Außerdem sollte auf genügend Flüssigkeit und eine etwas erhöhte Oberkörperlage beim Schlafen geachtet werden. Dadurch werden nächtliche Säurereizungen vermieden. Es gibt viele Hausmittel und Mittel der Alternativ- und Schulmedizin. Doch was hilft?

Hausmittel

Durch basische Stoffe kann eine Spannungssteigerung des Schließmuskels herbeigeführt werden. Dadurch wird der Rückfluss reduziert und das Sodbrennen auch bei einem hormonellen Ungleichgewicht gelindert. Kartoffeln und Beeren enthalten beispielsweise eine Vielzahl basischer Stoffe. Kartoffeln bieten zusätzlich einen Schleimhautschutz. Sie werden vorzugsweise als roher Kartoffelsaft verabreicht. Dafür wird eine rohe Kartoffel gerieben und der Saft durch ein Tuch ausgepresst. Der Saft muss immer frisch zubereitet werden. Je nach Geschmack kann er mit warmem Wasser oder Tee verdünnt werden. Kartoffeln können auch in Wasser oder einer Gemüsebrühe mit je 1–2 Esslöffeln Kümmel- oder Fenchelsamen gekocht werden. Die Samen werden danach abgesiebt und das Getränk warm getrunken. Es eignet sich insbesondere als erstes Getränk am Morgen eine halbe Stunde vor dem Frühstück und als letztes Getränk abends. Bei einer Besserung der Beschwerden kann bei Bedarf das Morgengetränk beibehalten werden. Als Alternative kann täglich eine kleine geschälte rohe Kartoffel langsam über den Tag verteilt gut gekaut werden. Dadurch wird viel basischer Speichel gebildet, der sich heilend auf die Schleimhaut auswirkt und damit Sodbrennen vermindern kann. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Beeren können Entzündungen entgegenwirken, da sie gefäßschützende Eigenschaften aufweisen. Eine Handvoll Beeren pro Tag reicht gewöhnlich schon aus, um eine Verbesserung zu erzielen [1].

Alternativmedizin

Von den homöopathischen Wirkstoffen kann Nux vomica helfen, die Verdauung etwas zu beschleunigen und durch einen schnelleren Transport des Speisebreies die Magensäuremenge so minimal wie möglich zu halten. Dadurch kann das Sodbrennen reduziert werden [4]. Schüßler-Salze wirken über das Säure-Basen-Gleichgewicht stärkend auf den Verschlussmechanismus. Die Schüßler-Salze Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) sind empfehlenswert. Nr. 4 (Kalium chloratum) ist bei Sodbrennen sowie bei Verdauungsproblemen in den Wechseljahren ebenfalls ein gutes Hilfsmittel [3][7]. Von den Bachblüten ist die Nr. 3 ein guter Tipp. Sie kann das gesamte Magen-Darm-System beruhigen und so zur Linderung des Sodbrennens beitragen [2].

Schulmedizin

Die Schwäche des Schließmuskels aufgrund einer hormonellen Veränderung ist häufig durch ein zu saures Milieu im Magen bedingt. Die Änderung des Milieus muss in Richtung Basen erfolgen. Geeignet sind Säurebindner (Antazida) oder Säureblocker (Protonenpumpenhemmer, PPI). Bei den PPI handelt es sich um sehr effektive Wirkstoffe, die gut erprobt sind, häufig verschrieben werden und wenige unerwünschte Wirkungen auslösen. Sie sollten am Morgen etwa 30 Minuten vor dem Frühstück eingenommen werden, um eine optimale Wirkung zu garantieren. Meist wird mit einer etwas höheren Dosis gestartet, die bei einer Besserung des Sodbrennens reduziert werden kann [6].

Ärztliche Behandlung

Der Verschlussmechanismus kann auch durch eine Operation wiederhergestellt werden. Dies sollte aber nur in Betracht gezogen werden, wenn sich die Beschwerden bei einem hormonellen Ungleichgewicht anderweitig nicht behandeln lassen. Bei dieser Operation wird der Spannungszustand durch eine Schließmuskelverstärkung erhöht. Eine Besserung ist meist bereits kurz nach der Operation bei fast allen operierten Patienten zu beobachten [5].

Anzeige:
Sodbrennen in den Wechseljahren
Ursache 2: Austrocknung und Sensibilisierung von Schleimhäuten
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Ja

In den Wechseljahren kann es zu einer Sensibilisierung der Schleimhäute im Bereich der Speiseröhre und des Magens kommen. Dabei werden Reizungen schneller ausgelöst und Symptome wie Sodbrennen treten leichter auf. Auch hier ist es sehr wichtig, auf eine magenschonende Kost und den Verzicht von Alkohol und Nikotin zu achten.

Hausmittel

Um die empfindliche Schleimhaut zu besänftigen, sind beruhigende Wirkstoffe Mittel der Wahl. Geeignet ist beispielsweise Kamille. Kamille kann als Tee zubereitet werden und umhüllt die Schleimhautwände. Es sollte mindestens ein Liter pro Tag getrunken werden. Aber auch Leinsamen bietet Schleimhautschutz. Für die Zubereitung werden Leinsamen in Wasser gegeben und quellen gelassen. Der Schleim wird abgegossen und schluckweise getrunken [1].

Alternativmedizin

Im Bereich der Alternativmedizin können dieselben Mittel wie im Absatz Hausmittel beschrieben eingenommen werden.

Schulmedizin

Säureblocker (PPI) reduzieren die Menge der Magensäure erheblich. Der maximale Effekt setzt bereits nach wenigen Tagen ein. Sie sind auch bei der Ursache durch eine Austrocknung und Sensibilisierung von Schleimhäuten eine gute Option [6].

Ärztliche Behandlung

Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.

Sodbrennen in den Wechseljahren
Ursache 3: Einnahme von Hormonpräparaten
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Ja

Durch die Einnahme von Hormonpräparaten kann Sodbrennen auftreten. Kommt ein Absetzen der Hormonpräparate nicht infrage, kann mit allgemeinen Maßnahmen wie magenschonender Kost sowie dem Verzicht auf Alkohol, Nikotin und fette Speisen oftmals Linderung erreicht werden. Aber auch mit den nachfolgend beschriebenen Möglichkeiten lässt sich das Sodbrennen therapieren.

Hausmittel

Tee aus Eibisch und Königskerze kann positiv auf die Schleimhäute der Speiseröhre wirken und die Symptome des Sodbrennens lindern [1].

Alternativmedizin

Homöopathische Wirkstoffe, Schüßler-Salze und Bachblüten können uneingeschränkt gleichzeitig mit Hormonpräparaten eingenommen werden, ohne dass es zu Wechselwirkungen kommt. Dieselben Präparate wie bereits beschrieben sind empfehlenswert [2][3][4].

Schulmedizin

Säureblocker eignen sich auch bei Sodbrennen durch Hormonersatzpräparate.

Ärztliche Behandlung

Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.

Behandlungsmöglichkeiten der sonstigen Ursachen

Psychische Belastungen in den Wechseljahren können ebenfalls zu Sodbrennen führen. Hier sind Entspannungsübungen ein gutes Mittel der Wahl. Wird durch Hausmittel und Wirkstoffe der Alternativmedizin keine Linderung erreicht, können PPI zum Einsatz kommen. Mit diesen Medikamenten wird in fast allen Fällen eine Besserung beobachtet.



Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:

Wann treten die Beschwerden auf?
Bei wem treten die Beschwerden auf?
Wie äußern sich die Beschwerden?
In Verbindung mit was treten die Beschwerden auf?
Wo treten die Beschwerden auf?