Sodbrennen und Schluckbeschwerden: Behandlung
Sodbrennen und Schluckbeschwerden sind häufige Beschwerden, die verschiedene Ursachen haben können. Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. Es ist wichtig, diese zu therapieren, um die Beschwerden zu lindern und Folgeerscheinungen zu vermeiden. In diesem Artikel wird erklärt, was im Bereich der Hausmittel, Alternativ- und Schulmedizin sowie ärztlichen Behandlungen getan werden kann, um eine Besserung zu erreichen.
Wird die gaströosophageale Refluxkrankheit als Ursache für den Reflux nicht behoben, ist ein spontanes Abklingen der Beschwerden nicht möglich. Neben einer Ernährungsumstellung sollte bei Übergewicht eine Gewichtsabnahme erfolgen. Des Weiteren ist es wichtig, langsam zu essen, keinen Alkohol zu trinken sowie fette und scharfe Speisen zu meiden. Ist das Sodbrennen durch Medikamenteneinnahme entstanden, sollte der behandelnde Arzt konsultiert werden und ein Wechsel des Medikamentes erfolgen. Zusätzlich kann mit den folgenden Möglichkeiten eine Linderung erreicht werden.
Einige Heilpflanzen können die Schleimhaut der Speiseröhre beruhigen und das Brennen sowie die Schluckbeschwerden lindern. Geeignet sind zum Beispiel Baldrian, Gänsefingerkraut und Kamille. Als Zubereitung wird ein Tee empfohlen, der schluckweise lauwarm getrunken werden kann. Aber auch Malvenblätter als Tee zubereitet, können die Beschwerden lindern [1].
Schüßler-Salze, Bachblüten und homöopathische Mittel können zusätzlich eigenommen werden, eine ärztliche Therapie aber niemals ersetzen. Robinia D6, Baptisia D6 und Ignatia D30 sind in der Homöopathie bekannt, dass sie Schluckbeschwerden im Hals etwas verringern [4]. Die Schüßler-Salze Nr. 9 und Nr. 10 können Reflux vermindern und einer zusätzlichen Schleimhautschädigung entgegenwirken [2]. Die Bachblüte Nr. 3 (Beech) wirkt beruhigend auf das durch die Refluxkrankheit verkrampfte und entzündete Gewebe [3].
Protonenpumpenhemmer (PPI) wirken über eine Blockierung von Säurekanälen reduzierend auf die Menge der Magensäure. Dies vermindert den Reflux und somit das Sodbrennen sowie die Schluckbeschwerden. Bei den PPI handelt es sich um sehr gut verträgliche Medikamente, die häufig eingenommen werden. Die Tablette sollte bevorzugt am Morgen etwa 30 Minuten vor dem Frühstück geschluckt werden.
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Liegt ein Ösophaguskarzinom vor, muss dieses immer ärztlich therapiert werden. Um zusätzlich Linderung zu erreichen, kann eine ergänzende Behandlung durch verschiedene Hausmittel und der Alternativmedizin versucht werden.
Das Sodbrennen und die Schluckbeschwerden vermindern sich häufig, wenn die Schleimhaut der Speiseröhre beruhigt wird. Dies ist beispielsweise durch Eibisch oder Leinsamen möglich. Eibisch kann als Tee oder Sirup eingenommen werden. Eine Tagesdosis von 6 g Wurzeln oder 5 g Blättern ist empfehlenswert. Leinsamen bilden in Wasser gequollen eine Schleimschicht aus, welche die Speiseröhre etwas schützen kann. Hier werden 45 g pro Tag empfohlen [1]. Alkohol, Rauchen, heiße Speisen und krebserregende Stoffe in Lebensmittel sollten unbedingt vermieden werden.
Hier können dieselben Mittel wie bereits bei der gastroösphagealen Refluxkrankheit eingenommen werden. Es sollte unbedingt beachtet werden, dass ärztliche Behandlungen niemals durch die Alternativmedizin ersetzt werden können.
Protonenpumpeninhibitoren sind hier ebenfalls geeignet, um eine zusätzliche Reizung durch das Hochfließen von Magensäure zu reduzieren.
Die vollständige chirurgische Entfernung des Karzinoms ist für eine Besserung des Sodbrennens und der Schluckbeschwerden sowie für die Heilung der Krankheit von großer Bedeutung. In dieser Operation kann es nötig sein, Teile oder sogar die ganze Speiseröhre zu entfernen. Dies ist abhängig vom Wachstumsmuster des Krebses. In schweren Falle wird der Magen hochgezogen, um die gesamte Speiseröhre zu ersetzen. Neben der chirurgischen Therapie kommen auch Chemotherapie und Strahlentherapie infrage [5].
Psychische Probleme sind eine weitere Ursache für Sodbrennen und Schluckbeschwerden. Ein spontanes Abklingen der Beschwerden ist in vielen Fällen möglich, wenn sich die psychische Situation ändern. Mithilfe der folgenden Methoden kann versucht werden, unterstützend einzugreifen.
Ein beruhigender Tee ist hilfreich, um die Symptomatik positiv zu beeinflussen. Die Wirkstoffe von Kamille und Baldrian sind geeignet und beruhigen das Gewebe der Speiseröhre. Aber auch eine Mischung aus Eibisch und Königskerze schützt die empfindliche Schleimhaut [1].
Die Nummer 3 der Bachblüten wirkt als generell beruhigende Substanz. Diese kann jederzeit bei Bedarf eingenommen werden. Von den Bachblüten gibt es Notfalltropfen, die bei starken Beschwerden eingesetzt werden können, um eine Linderung zu erzielen [3]. Im Bereich der Homöopathie und Schüßler-Salze kommen dieselben Mittel wie bereits beschrieben in Frage.
Bei starken Beschwerden können auch bei psychischen Ursachen PPI versucht werden. Damit wird eine Verringerung der Magensaftmenge erreicht und die Beschwerden dadurch reduziert. Es muss aber bedacht werden, dass die psychische Ursache behandelt werden sollte, um langfristig das Sodbrennen und die Schluckbeschwerden zu vermeiden.
Eine weitere Ursache von Sodbrennen und Schluckbeschwerden sind gutartige Speiseröhrentumore. Diese müssen häufig operiert werden, um die Schluckbeschwerden zu heilen. Neurologische Ursachen können ebenfalls für die Symptome grundlegend sein. Hier kann eine Durchblutungsstörung des Gehirns die genaue Ursache sein; häufig wird mithilfe von PPI eine Linderung erreicht. Eine Entzündung der Schleimhaut der Speiseröhre ist eine weitere eventuelle Ursache. Sie wird häufig durch eine Immunschwäche ausgelöst. Die Entzündung wird durch eine Ernährungsumstellung, PPI-Therapie sowie Lebensstiländerung therapiert.
Behandlung sonstiger Ursachen
Eine Ösophagitis, also eine Entzündung der Speiseröhrenschleimhaut, wird in der Regel mit Protonenpumpeninhibitoren behandelt. Hierdurch nimmt der Entzündungsreiz an der Schleimhaut der Speiseröhre ab, wodurch diese eigenständig ausheilen kann. In aller Regel nehmen Schluckbeschwerden und Sodbrennen dann deutlich ab.
Sind gutartige Tumore verantwortlich für die Schluckbeschwerden, muss eine operative Entfernung derselben angestrebt werden. Nur so lassen sich relevante Stenosen beheben.
Quellenangaben
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 58.
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„Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/Gesundheit/Alternative-Medizin/Bachblueten/Bachblueten-hilft-dem-Magen, 19.04.2016
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Norbert Enders: Bewährte Anwendung der homöopathischen Arznei: Band 1: Diagnosen und Beschwerden. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 97.
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„Ösophaguskarzinom“, https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/OEsophaguskarzinom.4401.0.html, 19.04.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 18.07.2016 |
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