Sodbrennen und Übelkeit: Behandlung
Sodbrennen und Übelkeit treten bei verschiedenen Krankheitsbildern gemeinsam auf. Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt (gastroösophagealer Reflux) und dort das unangenehme Brennen verursacht. Übelkeit ist eine neurologische Reaktion auf eine funktionelle Störung im Magen-Darm-Trakt. Beide Symptome können aber auch bei Stress und anderen Belastungssituationen auftreten [1]. Das gemeinsame Auftreten der unangenehmen Beschwerden kann auf eine zu fettige oder zuckerhaltige Ernährung hindeuten. Es kann auch durch magenschleimhautreizende Medikamente zustandekommen oder mit Stress oder einer Schwangerschaft zusammenhängen. Übelkeit und Sodbrennen können außerdem Anzeichen einer Erkrankung wie der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD), einer akuten Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder in seltenen Fällen sogar eines Diabetes sein [2][3]. Doch was tun bei Sodbrennen und Übelkeit? Beim erstmaligen Auftreten der Beschwerden besteht noch kein Grund zur Sorge. Es empfiehlt sich, auf fett- und zuckerhaltige Kost zu verzichten und viele kleine, statt wenige große Mahlzeiten zu sich zu nehmen. In dieser Phase können auch verschiedene Hausmittel oder alternativmedizinische Behandlungsmethoden ausprobiert werden. Aber was hilft, wenn die Beschwerden nicht abklingen? Stellt sich innerhalb von 10 Tagen keine Besserung ein oder treten die Symptome regelmäßig mindestens zweimal die Woche auf, sollte ein Facharzt konsultiert werden [1]. In den meisten Fällen wird dann zunächst eine Therapie mit säurehemmenden Medikamenten wie PPIs (Protonenpumpeninhibitoren) oder H2-Blockern eingeleitet. Diese Behandlung ist äußerst effektiv und wirkt sowohl bei einer Gastritis als auch bei einer Refluxkrankheit schon nach kurzer Zeit. Schlägt die medikamentöse Therapie nicht an, sind weitere Tests notwendig. Kann Diabetes als Ursache ausgeschlossen werden, liegt häufig doch eine Refluxkrankheit vor, die aber nicht auf die Medikamente anspricht. In diesem Fall besteht die Möglichkeit einer operativen Behandlung der Erkrankung. Bei der sogenannten Fundoplicatio wird der untere Speiseröhrenschließmuskel dadurch verstärkt, dass eine Schlinge aus Teilen des Magens darumgelegt wird; dies führt bei den meisten Patienten zum Abklingen der Symptome innerhalb kürzester Zeit. Der Eingriff wird heutzutage in der Regel laparoskopisch durchgeführt, ist also minimal invasiv und hinterlässt kaum Narben [2]. Sind dagegen keine Anzeichen einer Refluxkrankheit erkennbar, kann eine funktionelle Störung, ein sogenannter Reizmagen, die Ursache der Beschwerden sein. Viele Patienten, die unter funktionellen Störungen leiden, haben im Alltag mit Stress und außergewöhnlichen Belastungssituationen zu kämpfen. Man spricht in solchen Fällen von einem psychosomatischen Zustandekommen der Erkrankung. Eine Psychotherapie ist hier die effektivste Behandlungsmethode. Treten die Beschwerden dagegen im Rahmen einer Schwangerschaft auf, genügt eine symptomatische Therapie, da von einer Genesung nach der Entbindung auszugehen ist. Jede der genannten Behandlungsmethoden kann mit alternativmedizinischen Heilverfahren, z. B. homöopathisch, begleitet werden. Bei regelmäßigen oder besonders starken Beschwerden stellen diese Heilverfahren allerdings keine Alternative zu einem Arztbesuch dar [1].
Häufig gestellte Fragen
Quellenangaben
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T. Lüscher, J. Steffel: Magen-Darm-Trakt. Springer, 2013, S. 38 f, 48 ff.
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B. Göke, C. Begingen: Gastroenterologie systematisch. Uni-Med, 2007, S. 91 ff, 143.
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J. A. Ricci, R. Siddique, W. F. Stewart, R. S. Sandler, S. Sloan, C. E. Farup: „Upper gastrointestinal symptoms in a U.S. national sample of adults with diabetes“, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10720112, 14.09.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 27.11.2017 |
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