Sodbrennen und Übelkeit: Alternativmedizin
Sodbrennen und Übelkeit können meist auf einen gereizten Magen zurückgeführt werden. Bestehen die Beschwerden über einen längeren Zeitraum oder werden von Symptomen wie Blut im Stuhl, Erbrechen, unerklärlichem Gewichtsverlust, Fieber oder Nachtschweiß begleitet, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Sind die Symptome nur von milder Stärke oder treten gelegentlich auf, kann versucht werden, die Beschwerden mittels Alternativmedizin natürlich zu behandeln. Kommt es im Zuge einer eigenständigen Therapie zu keiner Besserung, muss immer fachkundige Hilfe hinzugezogen werden.
Bevor die folgenden Mittel angewendet werden, ist es ratsam, bei chronischen Beschwerden durch einen Arzt organische Ursachen und bereits bestehende Entzündungen in der Speiseröhre auszuschließen.
Behandlung mit Homöopathie
Mittel der Homöopathie werden weniger nach der Ursache, sondern eher nach der Art der Beschwerden ausgewählt. Folgende Mittel können bei akuten Beschwerden stündlich eingenommen werden (5 Globuli); bei Besserung kann bei Potenz D6 auf eine dreimal tägliche, bei Potenz D12 auf eine einmal tägliche Einnahme reduziert werden [1].
Antimonium crudum D6
Dieses Mittel passt bei Übelkeit, die nach üppigen oder falschen Mahlzeiten auftritt, und bei Aufstoßen des Geschmacks des gegessenen Essens; es eignet sich für melancholische und gereizte Menschen [1].
Nux vomica D12
Nux vomica wird bei Morgenübelkeit, einem erfolglosen Drang, sich zu erbrechen, und Sodbrennen nach dem Essen empfohlen; Menschen, zu denen dieses Mittel passt, fühlen sich überarbeitet und ärgerlich [1].
Iris D6
Dieses Mittel ist gut bei Sodbrennen mit Speichelfluss, Übelkeit und Erbrechen; passende Begleitsymptome, die für Iris sprechen, sind Kopfschmerzen und eine Milchunverträglichkeit [1].
Behandlung mit Schüßlersalzen
Den Mineralstoffen von Dr. Schüßler werden körperfunktionsunterstützende Eigenschaften zugesprochen. In der Regel werden mittels „Antlitzdiagnose“ und dem Erörtern psychischer sowie körperlicher Symptome die passenden Salze ausgewählt.
Nr. 9 – Natrium phosphoricum.
Dieses Salz wird vom Körper benötigt, um Säure zu neutralisieren [2]. Es hemmt somit nicht den eigentlichen Reflux, macht den sauren Magensaft jedoch weniger reizend. Bei Beginn der Einnahme wird überschüssige Säure des Körpers in den Magen ausgeschieden, was die Beschwerden zu Beginn verschlimmern kann [2]. Bei chronischen Beschwerden können täglich 4–6 Tabletten gelutscht werden; in akuten Situation können 10–12 Tabletten in einem Glas Wasser aufgelöst getrunken werden [3].
Sonstige alternativmedizinische Verfahren
Wie meistens in der Alternativmedizin gibt es auch bei den Bachblüten kein „Allgemeinrezept“ gegen Sodbrennen und Übelkeit. Laut Dr. Bach wird das richtige Heilmittel je nach „Einstellung des Gemüts“ ausgewählt [4].
Die Osteopathie kann mittels mechanischer Therapie von Muskeln und Knochen einen Reflux reduzieren.
Ein hilfreicher Akupunkturpunkt der TCM bei Magenbeschwerden und Übelkeit ist der Punkt 36 auf dem Magenmeridian [5]. Er kann etwa 4 Fingerbreit unter der Kniescheiben, zwischen Schienbein und vorderem Schienbeinmuskel gefunden und bei akuten Beschwerden kräftig massiert (Akupressur) werden; in der Schwangerschaft sollte dieser Punkt nicht zu stark oder gehäuft stimuliert werden [5][6]!
Behandlung mit Homöopathie
Die bei der Ursache „gastroösophagealer Reflux“ genannten Mittel können auch bei einer Gastritis angewendet werden, sofern die beschriebene Symptomatik passt.
Behandlung mit Schüßlersalzen
Nr. 9 – Natrium phosphoricum
Laut Fachliteratur wird das Salz Nr. 9 bei Gastritis angeraten [2]. Informationen zu diesem Mittel können bei der Ursache „gastroösophageale Refluxkrankheit“ gefunden werden. Grundsätzlich werden bei einer Magenschleimhautentzündung außerdem die Salze Nr. 3, Nr. 4 und Nr. 8 empfohlen [3].
Sonstige alternativmedizinische Verfahren
Informationen zu sonstigen alternativmedizinischen Verfahren können bei der Ursache „gastroösophagealer Reflux“ gefunden werden.
Bei Beschwerden, die als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten, spielt die Anwendung von Alternativmedizin zunächst eine untergeordnete Rolle. Als Erstes sollte mit dem Arzt erörtert werden, ob das auslösende Mittel abgesetzt oder gegen ein anderes Medikament ausgetauscht werden kann. Muss das Mittel weiterhin genommen werden, können nach ärztlicher Rücksprache oben beschriebene Methoden und Mittel angewendet werden, um die Nebenwirkungen zu reduzieren.
Behandlung der sonstigen Ursachen
Oftmals kommt es in der Schwangerschaft zu Sodbrennen und Übelkeit. Das oben beschriebene Mittel Nux vomica D6 kann auch in der Schwangerschaft eingenommen werden (dreimal täglich 5 Globuli); weitere Mittel sind Sepia D6 (bei Verlangen nach Saurem und Übelkeit durch Geruch von Speisen) und Pulsatilla D6 (bei Verschlimmern der Beschwerden durch fettige Speisen und sehr emotionalem Gemüt) [1].
Werden die Beschwerden durch Stress ausgelöst, sollte versucht werden, diesen zu reduzierten. Mahlzeiten sollten mit genügend Ruhe und Zeit eingenommen werden.
Ebenso kann es durch eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) zu oben genannten Beschwerden kommen. Da es sich hier um ein komplexes Krankheitsbild handelt, sollten mögliche alternativmedizinische Methoden mithilfe eines Arztes oder Heilpraktikers besprochen werden. Es sei hierbei erwähnt, dass Globuli und Schüßlersalz-Tabletten Zucker enthalten.
Quellenangaben
-
W. Stumpf: Homöopathie: Anleitung zur Selbstbehandlung. Gräfe und Unzer, 1990, S. 96–99, S. 167.
-
T. Feichtinger, S. Niedan: Schüßler-Salze für Frauen. Haug Verlag, 2000, S. 51, S. 59.
-
R. Kellenberger, F. Kopsche: Mineralstoffe nach Dr. Schüssler: Ein Tor zu körperlicher und seelischer Gesundheit. AT Verlag, 2003, S. 133, S. 213.
-
„Zitate von Dr. Bach“, http://www.die-bachbluetenpraxis.at/de/zitate.bachbluetentherapie, 17.12.2016
-
„Akupressurpunkte“, http://www.drjudithhacker.info/akupressurpunkte.php, 17.12.2016
-
„Magen 36 – ein Superpunkt!“, http://www.koerper-und-seele.ch/magen-36-ein-superpunkt/, 17.12.2016
Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:
Wichtiger Hinweis
Die auf Sodbrennen-Wissen.de zur Verfügung gestellten Informationen sowie Kommentare und Diskussionsbeiträge können und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer eigenständigen Auswahl und Anwendung oder Absetzung von Arzneimitteln, sonstigen Gesundheitsprodukten oder Behandlungsmethoden verwendet werden. Viele Symptome und Beschwerden können bei verschiedenen Erkrankungen auftreten. Für eine sichere Diagnose und Behandlung muss immer ein Arzt aufgesucht werden. Die auf Sodbrennen-Wissen.de zur Verfügung gestellten Inhalte sind sorgfältig erarbeitet und werden in regelmäßigen Abständen auf ihre Richtigkeit überprüft und aktualisiert. Jedoch unterliegen die Erkenntnisse in der Medizin einem ständigen Wandel. Wir übernehmen daher keine Gewährleistung für die Vollständigkeit, Richtigkeit, Genauigkeit und Aktualität sämtlicher Inhalte auf den Webseiten.
Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 27.11.2017 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
Die DeGiN-Redaktion
Redaktions- und Lektoratsleitung: | Lorenz Graubner, Lisa Wunsch |
Lektoren: | Dr. rer. nat. Antje Kronenberg, Cand. med. Lil Meyer-Arndt, Cand. med. Viktoria Palm, Heike Marie Westhofen (Heilpraktikerin), Claudia Sarkady (Fachlektorat) |
Art Director: | Oleg Shmykov B.A. |