Sodbrennen nach Sport: Behandlung

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Viele Patienten klagen über Refluxsymptome wie Sodbrennen, Brustschmerzen, saures Aufstoßen oder einen sauren Geschmack im Mund nach dem Sport. Dieses medizinische Phänomen betrifft sowohl Personen, bei denen Sodbrennen nur sehr selten oder nie auftritt, als auch solche, die an einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) leiden. Leichte bis mittelschwere Beschwerden können häufig mithilfe von Homöopathika, Hausmitteln oder kleinen Änderungen des Lebensstils selbst behandelt werden. Wenn die Beschwerden allerdings regelmäßig mindestens zweimal die Woche auftreten, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, der eine entsprechende Therapie einleiten kann [1][2][3].


Sodbrennen nach Sport
Ursache 1: Mechanische Ursachen
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Eingeschränkt

Die häufigste Ursache für nach dem Sport auftretendes Sodbrennen ist ein erhöhter Druck im Bauchraum, der die Funktionalität des unteren Speiseröhrenschließmuskels beeinträchtigt. Ob die Beschwerden sich selbst behandeln lassen oder ob ein Arzt aufgesucht werden muss, hängt davon ab, aus welchem Grund der Druck im Bauchraum erhöht ist und ob die Beschwerden auch unabhängig von sportlicher Betätigung auftreten. Wer regelmäßig an Sodbrennen leidet, sollte in jedem Fall einen Arzt konsultieren, um ernsthafte gesundheitliche Schädigungen zu vermeiden [2][3].

Hausmittel

Häufig hängt die Entstehung des Sodbrennens mit der Art der körperlichen Betätigung zusammen. Sportarten, die in vornübergebeugter Haltung oder im Liegen ausgeführt werden, aber auch solche, bei denen der Betroffene starken, körperlichen Erschütterungen ausgesetzt ist, rufen besonders oft Refluxsymptome hervor. Daher kann schon ein Wechsel der Sportart zur Linderung der Beschwerden führen. Auch das Tragen zu enger Sportkleidung kann einen Reflux begünstigen [1][2]. Darüber hinaus kann Übergewicht zu einer Erhöhung des abdominellen Drucks führen. In diesem Fall empfiehlt sich eine Gewichtsreduktion [3].

Alternativmedizin

Leichtes bis mittelschweres Sodbrennen kann durchaus mit alternativen Heilverfahren behandelt werden. Verschiedene Homöopathika können je nach Intensität der Symptomatik einmal täglich bzw. einmal wöchentlich (fünf Globuli D6 oder D12) eingenommen werden. Dazu gehören Cuprum carbonicumCalcium carbonicum und Lycopodium [4]. Die Schüßler-Salz-Therapie empfiehlt gegen Reflux-Symptome die Schüßler-Salze Nr. 10 (Natrium sulfuricum) oder Nr. 23 (Natrium bicarbonicum) [5][6].

Schulmedizin

Bei leichten bis mittelstarken Beschwerden kann eine Selbstmedikation mit einem Antazidum (z.B. Rennie®, Talcid® oder Maaloxan®) etwa eine Stunde vor Trainingsbeginn erfolgen. Das Antazidum bindet die Magensäure und reduziert so die Symptome. Wenn die Beschwerden besonders stark sind bzw. regelmäßig mindestens zweimal die Woche auftreten, verschreibt der Arzt in der Regel sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPIs) (z.B. Omeprazol®, Pantozol® oder Nexium mups®). Alternativ kann ein wiederkehrender Reflux mit H2-Blockern (Ranitidin®, Zantic® oder Nizax®) behandelt werden. Diese wirken aber weniger effektiv als PPIs und sollten daher nur verschrieben werden, wenn die Einnahme von PPIs nicht infrage kommt [1][2][3].

Ärztliche Behandlung

Wenn die Beschwerden nach sechsmonatiger, medikamentöser Therapie nicht vollständig abgeklungen sind oder stets wiederkehren, kann eine sogenannte laparoskopische Fundoplicatio durchgeführt werden. Bei dieser Operation wird ein Teil des oberen Magens als Schlinge um die Speiseröhre gelegt. So wird die Funktionalität des Schließmuskels wiederhergestellt und Refluxsymptome werden dauerhaft verhindert. Eine Fundoplicatio wird vor allem bei jüngeren Patienten durchgeführt, da sie wie jede Operation Risiken birgt [7].

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Sodbrennen nach Sport
Ursache 2: Verminderter Blutfluss im Magen-Darm-Trakt
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Eingeschränkt

Während starker, körperlicher Belastung kann es zu einer schlechteren Durchblutung des Magen-Darm-Traktes kommen. Dadurch kann sowohl die Beweglichkeit der Speiseröhre als auch die des Magens eingeschränkt sein (Motilitätsstörung). Wenn die Symptome regelmäßig mindestens zweimal die Woche auftreten, muss eine solche Motilitätsstörung unbedingt behandelt werden, da sonst ernsthafte gesundheitliche Schäden entstehen können [1][3].

Hausmittel

Um den Speichelfluss anzuregen und so die Reinigungsfunktion der Speiseröhre zu verbessern, kann nach den Mahlzeiten und nach dem Sport ein Kaugummigekaut werden. Durch den erhöhten Speichelfluss gleitet der Speisebrei leichter in den Magen und eventuell aufsteigende Magensäure wird zurückgedrängt [1].

Alternativmedizin

Um die Beweglichkeit des Magens zu verbessern, empfiehlt die homöopathische Heillehre 15 Minuten vor und nach den Mahlzeiten (und in diesem Fall vor und nach der sportlichen Betätigung) fünf Globuli Nux Vomica (D6 oder D12) einzunehmen [4]. Darüber hinaus kann Sodbrennen wie oben beschrieben mit den üblichen Homöopathika oder Schüßler-Salzen gegen Refluxsymptome behandelt werden (siehe oben: Ursache 1).

Schulmedizin

Auch in diesem Fall können AntazidaH2-Blocker oder PPIs die Symptome lindern bzw. vollständig abklingen lassen [3]. (siehe oben: Ursache 1)

Ärztliche Behandlung

Unabhängig von der Ursache des wiederkehrenden Sodbrennens kann bei einem ausbleibenden Erfolg der medikamentösen Therapie eine Fundoplicatio durchgeführt werden [7]. (siehe oben: Ursache 1)

Sodbrennen nach Sport
Ursache 3: Begünstigende Ernährungsgewohnheiten
Wie kann ich das behandeln?
Muss überhaupt eine Behandlung stattfinden?
Ja
Ist eine Selbstbehandlung möglich?
Ja

Wenn die Ernährungsgewohnheiten des Betroffenen als Ursache für den Reflux anzunehmen sind, ist es unbedingt nötig, diese den Beschwerden entsprechend zu ändern und anzupassen. In diesem Fall ist es in der Regel unnötig, Medikamente einzunehmen oder gar eine Operation durchführen zu lassen. Sollte infolge der Ernährungsumstellung keine Besserung eintreten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden [3].

Hausmittel

Auf besonders saurescharfesüße oder fettige Speisen sollte generell verzichtet werden. Diese reizen die Magenschleimhaut und schränken die Funktionalität des unteren Speiseröhrenschließmuskels ein. Wenige, schwere Mahlzeiten sollten durch viele, kleine, über den Tag verteilte Mahlzeiten ersetzt werden. Auch die Nahrungsaufnahme nach 18 Uhr kann die Symptome verstärken. Ab etwa einer Stunde vor der sportlichen Betätigung sollte überhaupt nicht gegessen werden [1][2][3]. Darüber hinaus verstärkt kohlensäurehaltiges Wasser die Symptome. Stattdessen sollte der Wasserbedarf während der körperlichen Aktivität mit kohlensäurefreien Getränken gestillt werden [8].

Alternativmedizin

Wenn die Ernährungsgewohnheiten des Betroffenen die Symptome auslösen, können alternative Heilpraktiken kaum etwas zur Linderung der Beschwerden beitragen. Akutes Sodbrennen kann selbstverständlich mit den oben genannten Arzneien therapiert werden (siehe oben: Ursache 1).

Schulmedizin

AntazidaH2-Blocker oder PPIs (s. mechanische Ursachen) sollten in diesem Fall nur im Zusammenhang mit einer Ernährungsumstellung eingesetzt werden. Diese Medikamente behandeln zwar die unangenehmen Symptome, nicht aber ihre Ursache [3].

Ärztliche Behandlung

Für den Bereich Ärztliche Behandlung ist für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeit bekannt.

Behandlungsmöglichkeiten sonstiger Ursachen

Liegen den Beschwerden neuroendokrine bzw. hormonelle Ursachen zugrunde, können wie oben beschrieben die Symptome mithilfe von Ernährungsumstellung, Medikamenten oder einer Operation behandelt werden. Auch der Genuss von Nikotin und Alkohol kann Refluxsymptome hervorrufen und sollte daher vermieden oder zumindest eingeschränkt werden [3]. Bei Läufern, die während des Sportes oder nach dem Sport unter Magen-Darm-Beschwerden litten, konnten gute Ergebnisse mit einem speziellen Trainingsprogramm erzielt werden: Die Intensität des Trainings wurde zunächst schrittweise eingeschränkt, bis die Beschwerden vollständig abgeklungen waren. Danach wurde die körperliche Belastung stückweise erhöht, bis die ursprüngliche Trainingsintensität wieder erreicht wurde [9].



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