Magenbrennen in der Frühschwangerschaft: Behandlung
Viele Schwangere leiden in der Frühschwangerschaft unter Magenbrennen. Dies ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Bei starken Beschwerden sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden. Um das Magenbrennen jedoch zusätzlich zu lindern, kann eine Selbstbehandlung versucht werden. Was hilft und was genau dagegen getan werden kann, wird in diesem Artikel erklärt. Es werden dabei Hausmittel, die Alternativmedizin und Schulmedizin berücksichtigt.
Magenbrennen in der Frühschwangerschaft kommt häufig durch eine eingeschränkte Funktion des Speiseröhrenschließmuskels zustande. Dadurch, dass das Schwangerschaftshormon Progesteron im Laufe der Schwangerschaft immer mehr zunimmt, ist ein spontanes Abklingen der Beschwerden sehr unwahrscheinlich. Mit den passenden Mitteln kann dem Magenbrennen aber entgegengewirkt werden.
Um das Magenbrennen zu vermindern, ist es wichtig, die aggressive Magensäure zu verdünnen. Wasser oder Brot eignen sich dazu, die im Bedarfsfall eingenommen werden können. Wasser verdünnt den Magensaft und Brot saugt ihn etwas auf; damit kann sich das Magenbrennen bessern [1].
Alternativmedizin ist in jedem Stadium der Schwangerschaft empfehlenswert, da sie keine Nebenwirkungen besitzt und dem Ungeborenen keinen Schaden zufügen kann.
Die Schüßler-Salze Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Nr. 10 (Natrium sulfuricum) sind geeignet, um das Magenbrennen zu lindern. Das Säuren-Basen-Gleichgewicht wird damit positiv beeinflusst, worauf die Säure etwas reduziert werden kann und das Brennen gelindert wird [2]. Von den Bachblüten ist die Nummer 3 als beruhigend wirkendes Mittel auf das Verdauungssystem bekannt. Die Tropfen können jederzeit im Bedarfsfall eingenommen werden. Auch eine längere Anwendung ist möglich [3]. In der Homöopathie sind Nux vomica D12 und Robinia D4 auch in der Frühschwangerschaft geeignet, um Magenbrennen zu minimieren [4].
In der Schulmedizin sind Säurebinder und Säureblocker wichtige Medikamente, um Magenbrennen zu lindern. Beide können ohne Bedenken während der Schwangerschaft eingenommen werden.
Antazida sind Säurebinder und vermindern die Aggressivität der Magensäure. Sie sind in der Apotheke frei verkäuflich. Bei Beschwerden können sie jederzeit als Mikrogranulat in den Mund gegeben oder als Kautablette angewendet werden. Wichtig ist, dass die Aufnahme anderer Medikamente verzögert werden kann. Somit sollten Antazida mit zwei Stunden Abstand zu anderen Medikamenten eingenommen werden [5].
Das wirksamste Mittel, um Magenbrennen zu vermeiden, sind Protonenpumpenhemmer (PPI). PPI sind Säureblocker und wirken über eine Hemmung von Säurekanälen reduzierend auf die Menge der Magensäure. PPI sind Studien zufolge in der Schwangerschaft bedenkenlos möglich, ohne die Fehlbildungsgefahr für das Ungeborene zu erhöhen. Es sollte jedoch der am besten untersuchte Wirkstoff Pantoprazol eingenommen werden. Wichtig ist, dass die Tablette im Ganzen geschluckt werden muss und möglichst 30 Minuten bis eine Stunde vor dem Frühstück eingenommen werden sollte [5][6].
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Eine verminderte Verdauungsleistung ist in vielen Fällen für das Magenbrennen verantwortlich. Da sie meistens durch die Schwangerschaftshormone bedingt ist, ist eine akute Besserung des Magenbrennens oft nicht der Fall. Es kann aber helfen, mit verschiedenen Mitteln unterstützend einzuwirken.
Malvenblätter besitzen viele Schleimstoffe, die reizlindernd wirken und das Brennen im Magen reduzieren können. Die Tagesdosis sollte 5 g betragen und in Form von Tee, Tinkturen, Blüten oder Blätter als Gemüse eingenommen werden. Was auch hilft, ist Melisse. Melisse ist ein mildes, beruhigendes, entblähendes und krampflösendes Hausmittel für den Magen. Es reduziert Blähungen, verringert den Druck auf den Magen und kann damit positiv auf das Magenbrennen wirken. Ringelblume wirkt durch die schleimhaltigen Stoffe ebenfalls reizlindernd und wird bevorzugt in Teemischungen eingenommen [1].
Bei den alternativmedizinischen Mitteln können dieselben Mittel wie oben angeführt angewendet werden.
Auch bei einer verminderten Verdauungsleistung sind PPI ein sehr wirksames Arzneimittel. Es sollte jedoch zuvor mit anderen Mitteln versucht werden, das Magenbrennen zu lindern. Bei starken Beschwerden spricht aber auch in der Schwangerschaft nichts gegen eine Therapie mit Säureblockern.
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Sonstige Ursachen: Behandlungsmöglichkeiten
Durch das Schwangerschaftshormon kann das Zwerchfell in der Verschlussfunktion abgeschwächt sein. Dagegen helfen in vielen Fällen eine Ernährungsumstellung und eine etwas erhöhte Oberkörperposition beim Schlafen. Enge Kleidung sollte ebenfalls vermieden werden. Bei starken Beschwerden sind Säureblocker die Therapie der Wahl, um das Magenbrennen zu lindern.
Durch Übelkeit und Erbrechen kann es zu einer Reizung der Schleimhaut kommen. Dagegen sind die Einnahme kleiner Mahlzeiten und eventuell eine Therapie mit brechreizlindernden Medikamenten hilfreich.
Veränderte Essgewohnheiten mit Heißhungerattacken können ebenfalls die Ursache von Magenbrennen darstellen. Die richtige Wahl der Lebensmittel und eine Ernährung im Säuren-Basen-Gleichgewicht sind hilfreich.
Quellenangaben
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Siegfrid Bäumler: Heilpflanzenpraxis heute: Rezepturen und Anwendung. Band 2. Elsevier Verlag, 2013, S. 81.
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Karoline Dichtl: Schüßler-Salze und Homöopathie erfolgreich kombinieren. Georg Thieme Verlag, 2011, S. 58.
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„Bachblüten hilft dem Magen“, http://www.apotheke-mayr.com/Gesundheit/Alternative-Medizin/Bachblueten/Bachblueten-hilft-dem-Magen, 17.04.2016
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„Sodbrennen“, http://lexikon-der-homoeopathie.de/krankheiten/sodbrennen.htm, 17.04.2016
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Heinz Lüllmann, Klaus Mohr, Lutz Hein: Pharmakologie und Toxikologie. Georg Thieme Verlag, 2010, S. 241–242.
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„Pantoprazol“, https://www.embryotox.de/pantoprazol.html, 17.04.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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