Sodbrennen bei Periode (PMS): Behandlung
Sodbrennen ist eines der vielfältigen Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) [1][2]. Das brennende oder drückende Gefühl hinter dem Brustbein wird durch eine krankhafte Verschlussschwäche des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen ausgelöst. In der Folge kann saurer Magensaft aufsteigen und Beschwerden verursachen [3]. Zur Behandlung von Sodbrennen während oder kurz vor der Periode stehen mehrere Möglichkeiten der Behandlung offen. Dieser Artikel informiert darüber, was bei Sodbrennen hilft.
Sodbrennen kann im Rahmen des prämenstruellen Syndroms eine nur kurzzeitig auftretende Beschwerde sein, die nach wenigen Tagen im Laufe des Zyklus wieder abklingt. Normalerweise enden die Symptome des PMS mit dem Einsetzen der Monatsblutung [4]. Die Schmerzen hinter dem Brustbein oder saures Aufstoßen, Völlegefühl und Abgeschlagenheit in starker Ausprägung können jedoch Anlass für eine gezielte Therapie sein. Auch bei Beschwerden, die länger als sieben bis zehn Tage andauern, kann eine Behandlung nötig werden. Falls der Leidensdruck durch Sodbrennen zu groß wird, sind im ersten Schritt schonende Hausmittel als Versuch einer Selbsttherapie zu empfehlen. Bei ausbleibender Besserung ist der Einsatz schulmedizinischer Arzneistoffe in Rücksprache mit einem Arzt erwägenswert [3].
Im Allgemeinen ist die Vermeidung der Risikofaktoren für Sodbrennen sinnvoll. Hierzu zählen Alkoholkonsum, Rauchen, Kaffee, Süßigkeiten und umfangreiche, fettige Speisen [3]. Im Rahmen der Anpassung des Lebensstils ist auch die Reduktion von negativ belastendem Stress wichtig, um dem prämenstruellen Syndrom mit Sodbrennen entgegenzuwirken [4] [3]. Der Abbau von Übergewicht durch regelmäßige moderate körperliche Betätigung stellt eine weitere wichtige Maßnahme dar [3].
Ein bekanntes Hausmittel gegen Sodbrennen ist Backpulver. Dieses ist eine chemische Puffersubstanz und kann die Säure im Magen neutralisieren. Jedoch ist Backpulver als Arzneistoff schwer zu steuern und daher für die Behandlung von Sodbrennen umstritten. Eine gängige Dosierungsempfehlung ist, einen halben Teelöffel Backpulver in einem halben Glas Wasser aufzulösen und alle zwei Stunden einzunehmen. Die Wirkung von Backpulver zur Beschwerdelinderung kann unzureichend sein oder zu schweren Nebenwirkungen kommen. In seltenen Fällen wurden ernst zu nehmende Verschiebungen der Konzentrationen der Blutsalze (Elektrolyte) beobachtet. Kinder, chronisch Kranke, Schwangere und Personen über 60 Lebensjahren sollten Backpulver nicht als Arznei einnehmen [5].
Die Alternativmedizin stellt verschiedene Möglichkeiten in Aussicht, was bei Sodbrennen zu tun ist.
Heilerde oder Löß wird zur Bindung von Giftstoffen im Körper eingesetzt. Darüber hinaus kann sie als Gemisch erdalkalischer Mineralien auch in einem gewissen Maß sauren Magensaft neutralisieren. Eine Lösung zum Trinken wird aus einem Glas Wasser und einem Teelöffel Heilerde hergestellt. Die Einnahme kurz vor einer Mahlzeit ist zu empfehlen, um anschließendem Sodbrennen vorzubeugen [6]. Die Mineralstoffe aus der Heilerde, wie zum Beispiel Magnesium und Kalzium, können das prämenstruelle Syndrom positiv beeinflussen [4].
Gegen Sodbrennen werden traditionell beruhigende Aufgüsse aus Kamille (Matricaria chamomilla) eingesetzt. Kamille enthält entzündungshemmende pflanzliche Wirkstoffe [7]. Auch grüner Tee oder Tee aus Beifuß (Artemisia vulgaris) sind gängige Mittel zur Beruhigung eines gereizten Magens. Sie können mit Hilfe sogenannter antioxidativ wirksamer Inhaltsstoffe Gewebeschäden entgegenwirken [8]. Ein Tipp: Tee aus Pfefferminze (Mentha piperita) sollte bei Sodbrennen gemieden werden, da dieser die Beschwerden möglicherweise noch verschlimmern kann [9].
Beim prämenstruellen Syndrom erweist sich eine psychologisch geleitete Gesprächstherapie in einigen Fällen als hilfreich. Diese kann bei der Bewältigung von Sorgen und belastendem Stress positiven Einfluss auf PMS im Allgemeinen und speziell auch auf Sodbrennen nehmen [3] [4].
Die Therapie des prämenstruellen Syndroms mit schulmedizinischen Wirkstoffen ist noch nicht standardisiert. Individuelle Versuche mit stimmungsaufhellenden Medikamenten, Entwässerungstabletten oder beispielsweise Schmerzmitteln können gegebenenfalls zum Erfolg führen [4]. Die Behandlung des Sodbrennens hat sich insbesondere mit sogenannten Protonenpumpeninhibitoren (PPI), Antihistaminika und Antazida als erfolgreich erwiesen [3]. PPI sowie Antihistaminika (H2-Blocker) hemmen die Produktion der aggressiven Magensäure und reduzieren somit den schmerzverursachenden Reiz. Antazida neutralisieren den sauren Magensaft, sodass keine weiteren Gewebeschäden entstehen [10]. Der Einsatz schulmedizinscher Wirkstoffe sollte in jedem Fall mit einem Arzt abgesprochen werden, um eventuelle Wechsel- oder Nebenwirkungen im Voraus abzuklären.
Die gemachten Angaben sind gewissenhaft recherchiert, jedoch können sie den Rat eines Arztes nicht ersetzen.
Im Bereich Ärztliche Behandlung sind für diese Ursache keine Behandlungsmöglichkeiten bekannt.
Quellenangaben
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Irene Kwan: „Premenstrual syndrome”, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26303988, 03.03.2016
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Todd Baron: „Gastrointestinal motility disorders during pregnancy”, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8257464, 03.03.2016
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Gerd Herold: Innere Medizin. Verlag Gerd Herold, 2015, S. 434 ff.
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„Prämenstruelles Syndrom (PMS)“, https://www.gesundheitsinformation.de/praemenstruelles-syndrom-pms.2112.de.html, 03.03.2016
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Suad Abdullah Al-Abri: „Baking soda misuse as a home remedy: case experience of the California Poison Control System”,http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jcpt.12113/full, 03.03.2016
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Jürgen Flügge: Die biologische Behandlung von Sodbrennen und Reflux. BoD – Books on Demand, 2011.
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Janmejai Srivastava: „Chamomile, a novel and selective COX-2 inhibitor with anti-inflammatory activity”,http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2784024/, 03.03.2016
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Lyn Patrick: „Gastroesophageal Reflux Disease (GERD): A Review of Conventional and Alternative Treatments”,http://www.altmedrev.com/publications/16/2/116.pdf, 03.03.2016
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„Peppermint“, http://umm.edu/health/medical/altmed/herb/peppermint, 20.03.2016
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Klaus Aktories: Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. Urban & Fischer Verlag, 2009, S. 553 ff.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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