Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung: Alternativmedizin
Sodbrennen ist ein häufiges Beschwerdebild, mit dem die meisten Menschen vertraut sind. Es wird durch den Rückfluss von aggressivem Magensaft in die Speiseröhre (gastroösophagealer Reflux) verursacht und ist bei gelegentlichem Auftreten ungefährlich. Gehen die Beschwerden jedoch bereits mit einer Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) einher, sind Komplikationen wie Blutungen, Narben- oder Krebsentstehung möglich. Aus schulmedizinischer Sicht stellt eine Ösophagitis immer eine Begründung für eine medikamentöse Therapie dar. Jedoch hat auch die Alternativmedizin gute Mittel und Methoden zu bieten, die unterstützend eingesetzt werden können.
Um einen gastroösophagealen Reflux zu minimieren, sollten Allgemeinmaßnahmen, wie das Schlafen mit angehobenem Kopfende, der Verzicht auf späte Mahlzeiten und oben genannte Genuss- und Lebensmittel, eingehalten werden. Ebenso ist eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht anzustreben. Es sei darauf hingewiesen, dass eine Refluxerkrankung mit bereits bestehender Speiseröhrenentzündung immer von einem Arzt behandelt werden sollte. Folgende alternativmedizinische Therapien können in Absprache mit dem Arzt unterstützend eingesetzt werden.
Behandlung mit Homöopathie
Von folgenden Mitteln sollen laut Fachliteratur bei akuten Beschwerden stündlich 5 Globuli eingenommen werden; eine Besserung sollte spätestens fünf Stunden nach Einnahmebeginn eintreten. Ab dann genügen 5 Globuli dreimal täglich [1].
Nux vomica D6
Dieses Mittel findet Anwendung, wenn das Sodbrennen vor allem nach üppigen Speisen, Alkohol- oder Nikotinkonsum auftritt; das Mittel ist passend für ärgerliche und gereizte Menschen [1].
Acidum sulfuricum D6
Dieses Mittel wird Personen mit heftigem Sodbrennen und saurem Aufstoßen sowie einem starken Verlangen nach Obst und hochprozentigem Alkohol empfohlen; der Patient zu dem dieses Mittel passt, weist ein hastiges Wesen auf [1].
Iris D6
Iris wird angewendet, wenn die Beschwerden mit vermehrtem Speichelfluss und Erbrechen einhergehen; ebenso spricht eine niedergeschlagene Stimmung für dieses Mittel [1].
Behandlung mit Schüßler-Salzen
Bei chronischen Beschwerden können täglich 4 bis 6 Pastillen des passenden Salzes langsam gelutscht werden; in akuten Situationen können 10 Pastillen in einer kleinen Menge Wasser aufgelöst und getrunken werden [2].
Nr. 9 – Natrium phosphoricum
Da diesem Salz zugesprochen wird, Säure zu neutralisieren, wird es auch bei säureinduziertem Sodbrennen angewendet [3].
Nr. 3 - Ferrum phosphoricum
Dieses Salz wird generell bei Entzündungsprozessen im Körper angewendet; auch im Falle einer Speiseröhrenentzündung kann es unterstützend eingesetzt werden [2].
Nr. 4 - Kalium chloratum
Auch Kalium chloratum zählt zu den entzündungshemmenden Salzen und findet daher bei Speiseröhrenentzündungen Anwendung [2].
Sonstige alternativmedizinische Verfahren
Ebenso kann eine Bachblüten-Therapie unterstützend eingesetzt werden. Laut dem Gründer dieses Therapieverfahrens entsteht Krankheit durch ein seelisches Ungleichgewicht [4]. Die Blüten werden demnach nach dem Gemütszustand des Patienten ausgewählt, sodass eine generelle Empfehlung bei einer Refluxkrankheit nicht möglich ist [4].
Mittels Osteopathie kann das Zwerchfell mechanisch entlastet werden, was Reflux-Patienten zugute kommen kann [5].
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) nutzt vor allem Akupunktur und Kräutertherapie. Ihre Theorie besagt, dass ein Reflux zahlreiche unterschiedliche Ursachen haben kann (z. B. zu viel „Hitze“ im Magen oder eine unzureichende Leberfunktion) [6]. Mittels Puls-, Zungen- und Gesichtsdiagnose erstellen TCM-Ärzte individuelle Therapiepläne; eine generelle Aussage ist daher nicht möglich [6]. Zusätzlich wird bei Reflux eine sogenannte Tui Na Massage empfohlen, um den Fluss des Qi und somit die Balance der Organe zu fördern [6].
Bei der eosinophilen Ösophagitis handelt es sich um eine chronische Entzündung der Speiseröhre, bei der vor allem Schluckbeschwerden im Vordergrund stehen. Oftmals kommt es durch die starke Entzündung zu Verengungen der Speiseröhre, die eine Aufweitung des Innendurchmessers durch erfahrene Fachleute bedarf [7]. Es existieren keine alternativmedizinischen Verfahren, deren Wirksamkeit bei dieser Ursache belegt ist [8].
Generell kommt es nur bei Menschen mit einem geschwächten Abwehrsystem (z. B. Organtransplantierte, Aids-Patienten), Diabetes-Patienten oder älteren Menschen zu Infektionserkrankungen der Speiseröhre. Eine Candida-Ösophagitis benötigt immer entsprechende schulmedizinische Medikamente, die Pilze in ihrer Vermehrung hemmen bzw. Abtöten (Antimykotika). Alternativmedizin spielt bei diesem Krankheitsbild eine untergeordnete Rolle.
Alternativmedizinische Behandlung der sonstigen Ursachen
Werden die Beschwerden durch Viren (Herpes simplex, CMV) ausgelöst, werden meist intravenöse Mittel verabreicht, um die Erkrankung schnell zu beherrschen [7]. Da virale Speiseröhrenentzündungen zu schweren Komplikationen führen können, sollte sie nicht natürlich behandelt werden.
Treten die Beschwerden in Form von Medikamentennebenwirkungen auf, sollte dies immer mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Alternativmedizinische Mittel sollten nicht ohne dessen Wissen eingesetzt werden, da es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommen kann.
Des Weiteren kann Morbus Crohn die Speiseröhre betreffen. Es kann prinzipiell versucht werden, Alternativmedizin unterstützend einzusetzen; im Falle einer akuten Speiseröhren-Entzündung sollte jedoch schulmedizinisch therapiert werden.
Quellenangaben
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W. Stumpf: Homöopathie: Anleitung zur Selbstbehandlung. Gräfe und Unzer, 1990, S. 98 f.
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R. Kellenberger, F. Kopsche: Mineralstoffe nach Dr. Schüssler: Ein Tor zu körperlicher und seelischer Gesundheit. AT Verlag, 2003, S. 133f , S. 246, S. 31, S. 35.
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T. Feichtinger, S. Niedan: Schüßler-Salze für Frauen. Haug Verlag, 2000, S. 51.
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A. E. Röcker: Heilen mit Bachblüten: Kompakt-Ratgeber. Mankau Verlag, 2014, S. 8, S. 16.
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„Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis)“, http://www.heilpraxisnet.de/krankheiten/speiseroehrenentzuendung-oesophagitis.php, 05.12.2016
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„Traditional Chinese Medicine for Acid Reflux (GERD, Heart Burn), http://www.altmd.com/Articles/TCM-for-Acid-Reflex-GERD, 05.12.2016
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W. F. Caspary, J. Mössner, J. Stein: Therapie gastroenterologischer Krankheiten. Springer Verlag, 2005, S. 23., S.19.
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„Eosinophilic esophagitis: Alternative medicine“, http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/eosinophilic-esophagitis/basics/alternative-medicine/con-20035681, 05.12.201
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 28.11.2017 |
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