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Ständiges Sodbrennen (trotz Pantoprazol): Woran kann das liegen?

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Pantropazol ist einer der bekanntsten Wirkstoffe, die als Protoneninhibitoren, Säureblockern, in der Medizin zum Einsatz kommen. Andere Wirkstoffe können Omeprazol, Esomeprazol, Rabeprazol und Lansoprazol sein. Von therapieresistentem Sodbrennen kann gesprochen werden, wenn bei Standarddosis eines Protoneninhibitors nach vier bis acht Wochen keine zufriedenstellende Besserung eingetreten ist [1]. Die Gründe für ein ständig andauerndes Sodbrennen sind vielfältig. Eine falsche Diagnose, zu geringe Dosierung oder eine nicht ordnungsgemäße Einnahme der Medikation können Ursachen sein.


Ständiges Sodbrennen trotz PPI: Woran kann das liegen?

Protonenpumpeninhibitoren (PPI) werden bei dem Beschwerdebild Sodbrennen häufig vom Arzt verschrieben. PPI hemmen die Protonenpumpen, welche die in den Belegzellen der Magenschleimhaut produzierte Säure in den Mageninnenraum transportieren. Als Ursache von Sodbrennen wird meist eine Säureüberproduktion vermutet und somit ein PPI verschrieben. Schätzungen zufolge bekommt nur jeder zweite Protoneninhibitoren indikationsgerecht verschrieben [2].

Es gibt zahlreiche Gründe für ein ständig anhaltendes Sodbrennen trotz PPI. So kann eine zu geringe Dosis des entsprechenden Protoneninhibitors von dem Arzt verordnet worden sein. In diesem Fall kann eine Erhöhung der Einnahmedosis eine Besserung erzielen. Zudem ist der Zeitpunkt der Einnahme des Medikamentes für den Therapieerfolg entscheidend. Empfohlen wird eine Einnahme von 15 bis 30 Minuten vor einer Mahlzeit. Eine gesteigerte Säureproduktion findet während der Verdauung statt, sodass der Wirkstoff zu Mahlzeiten eingenommen, die Beschwerden lindern kann. Die Einnahme des PPI vor dem Schlafengehen ist wenig sinnvoll [1]. Wichtig ist außerdem eine regelmäßgie Einnahme nach Verordnung des Arztes. Studien zufolge nimmt nur ungefähr die Hälfte der Refluxpatienten ihre verschriebene Medikation wie verordnet einmal täglich über vier Wochen ein [1].
Die maximale Wirkung von Protoneninhibitoren ist zudem BMI abhängig, also abhängig von der Relation des Körpergewichts zur Körpergröße. Aus diesem Grund wird Betroffenen mit Übergewicht eine Gewichtsreduktion empfohlen [1].

Ein weiterer Grund dafür, dass der PPI nicht die gewünschte Wirkung erzielt, ist, dass Sodbrennen nicht durch eine Säureüberproduktion verschuldet wird [2]. Somit sind Wirkstoffe, welche die Säureproduktion hemmen sollen, wirkungslos. In manchen Fällen kommt es zu einer Verschlimmerung [3].

Saurer Reflux kann auch durch Nahrungsmittel wie Kaffee und Alkohol hervorgerufen werden. Sie führen jedoch lediglich zu lokalen Irritationen der Schleimhaut. Auch nicht-saurer Verdauungssaft aus dem Dünndarm kann bis in die Speiseröhre aufsteigen und als Sodbrennen wahrgenommen werden; dies ist jedoch meist weniger gefährlich. Oft handelt es sich nur um eine Befindlichkeitsstörung [4].

Eine Einnahme von PPI bei nicht-saurem Reflux ist wirkungslos.Handelt es sich bei der für Sodbrennen zugrunde liegenden Erkrankung um einen Reizmagen (funktionelle Dyspepsie), ist der Einsatz von PPI zwecklos. Auch in diesem Fall liegt die Ursache der Beschwerden nicht in einer Überproduktion von Säure. Oft besteht eine Aktivitätsstörung des Magens mit Folge einer Magenentleerungsstörung. Es befindet sich nicht zu viel Magensäure im Magen, sie wird lediglich falsch verteilt. Pflanzliche Mittel können in diesem Fall die zu geringe Aktivität am Mageneingang stimulieren und die zu hohe Aktivität des restlichen Magens hemmen [2]. Da es zahlreiche Ursachen für Sodbrennen gibt, ist eine richtige Diagnose ausschlaggebend für den Therapieerfolg.

Wie können die Beschwerden gelindert werden?

Es ist wichtig, dass der saure Reflux mittels Magenspiegelung und gegebenenfalls einer Gewebeuntersuchung einer entnommenen Gewebeprobe der Speiseröhrenschleimhaut sicher diagnostiziert wird. Bei gesicherter Diagnose wird gegebenenfalls die Dosis des verschriebenen Medikamentes angepasst. Zudem sollten die Betroffenen auf eine regelmäßige und korrekte Einnahme achten. Eine Gewichtsreduktion kann zur Linderung der Beschwerden beitragen [2]. Es wird empfohlen, Nahrungsmittel, die Sodbrennen begünstigen, zu meiden. Kohlensäurefreies Wasser und Kräutertee reizen die Schleimhäute der Speiseröhre nicht. Alkoholische Getränke, Säfte und Getränke mit Kohlensäure sollten vermieden werden. Viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen, ist besser als wenig große Mahlzeiten zu essen [3].

Wann bestehen ernsthafte gesundheitliche Risiken?

Gelegentliches Sodbrennen ist unbedenklich. Bei langanhaltenden Symptomen besteht die Gefahr, dass die aufsteigende Magensäure die Schleimhaut in der Speiseröhre angreift. Folge kann eine Entzündung bis zur Umwandlung der Schleimhaut in der Speiseröhre sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus der veränderten Schleimhaut Krebs entwickelt, ist erhöht. Bei regelmäßig wiederkehrenden Symptomen sollte daher ein Facharzt zu Rate gezogen werden.



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