Sodbrennen durch Zwerchfellbruch: Symptome (Diagnose)
Eine mögliche Ursache von regelmäßig auftretendem Sodbrennen ist ein Zwerchfellbruch, der fachsprachlich auch als Hiatushernie bezeichnet wird. Dabei klaffen die Schenkel des Zwerchfells auseinander, sodass der untere Teil der Speiseröhre in den Bauchraum hochrutschen kann. In diesem Fall spricht man von einer axialen Hiatushernie. Normalerweise stabilisiert das Zwerchfell den unteren Speiseröhrenschließmuskel, damit kein saurer Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen kann. Bei einer Hernie kann diese Funktionalität gestört sein. Bei mehr als 50 % aller Patienten über 60 liegt ein Zwerchfellbruch vor. Viele Hernien sind asymptomatisch, d. h. der Patient klagt über keinerlei Beschwerden. Im Zusammenhang mit einer Refluxerkrankung kann es aber vermehrt zu Sodbrennen kommen. Für einen Laien ist eine axiale Hiatushernie kaum zu diagnostizieren [1].
Die meisten axialen Hiatushernien verlaufen ohne Symptome. In einigen Fällen können Refluxbeschwerden oder Brustschmerzen auftreten. Refluxbeschwerden betreffen aber vor allem diejenigen Patienten, die ohnehin an einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) leiden. Diese wird dann durch die Hernie verschlimmert. Da die Speiseröhre durch das Auseinanderklaffen der Zwerchfellschenkel nicht mehr verankert ist, ist sie beweglich und gleitet hin und her. Deshalb sind die Beschwerden häufig lageabhängig. Beim Bücken oder im Liegen kann es vermehrt zu Symptomen kommen. Auch nach schweren Mahlzeiten und in Folge von Alkohol- oder Nikotingenuss treten Beschwerden auf. Seltener kommt es zu Druckgefühlen im Oberbauch, Brustschmerzen, die bis in den Rücken oder die Arme ausstrahlen können, Schluckstörungen, Durchblutungsstörungen oder Herzsymptomen (Tachykardie) [2][3].
Für Laien ist es nicht möglich, eine axiale Hiatushernie zu diagnositizieren. Ein Facharzt kann die nötigen Diagnosemaßnahmen durchführen. Besonders häufig werden Zwerchfellbrüche zufällig im Rahmen einer Röntgenaufnahme des Brustraums entdeckt. Liegt der begründete Verdacht auf eine Hiatushernie vor, wird mit einem Schluck Bariumbrei diagnostiziert. Dem Patienten wird dabei ein Kontrastmittel eingeflößt, das auf einem Röntgenbild besonders gut zu sehen ist. Dadurch kann die Hernie sichtbar gemacht werden [2].
Diagnosemöglichkeiten der sonstigen Ursachen
Sodbrennen tritt häufig korrelierend mit einer axialen Hiatushernie auf. Das bedeutet, dass die Hernie die Refluxkrankheit zwar verstärkt, aber nicht verursacht. Fettige Speisen, üppige Mahlzeiten, Nikotin und Alkohol oder enge Kleidung verschlimmern die Beschwerden auch bei einem Zwerchfelldurchbruch. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht und eine Schwangerschaft, da beides den Druck im Bauchraum erhöht und so die Speiseröhre immer weiter in den Brustraum gleitet. Zur Diagnose ist in jedem Fall eine Röntgenaufnahme nötig [1][2][3].
Quellenangaben
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J. R. Siewert, M. Rothmund, V. Schumpelick (Hrsg.): Praxis der Viszeralchirurgie. Gastroenterologische Chirurgie. Springer, 2006, S. 296 ff.
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Das MSD-Manual. Urban & Fischer, 2007, S. 135.
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H.-U. Comberg, H.-D. Klimm (Hrsg.): Allgemeinmedizin, Thieme, 2004, S. 343 f.
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 10.06.2016 |
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