Saures Aufstoßen (beim Baby): Symptome (Diagnose)
Saures Aufstoßen beim Baby kann sich in häufigeren Bäuerchen äußern und zu Spucken führen. Auch vermehrtes Schreien, Nahrungsverweigerung, Schlafstörungen, Unruhe, Nervosität und erhöhte Empfindlichkeit auf saure Nahrungsmittel und Getränke können auftreten [1]. Die Symptome sind sehr vielfältig und uncharakteristisch, sodass es für die Eltern oft schwer ist, die Ursache zu finden. Um keine Fehlbildungen oder schwerwiegende Erkrankungen zu übersehen, sollte ein Arzt zur Diagnosesicherung aufgesucht werden. Er kann mit verschiedenen Untersuchungen besser zwischen den meist harmlosen Ursachen unterscheiden.
Eine Schwäche des unteren Speiseröhrenschließmuskels äußert sich häufig durch viele verschiedene Symptome. Beim Säugling werden vor allem saures Aufstoßen, Schreiattacken, vermehrtes Spucken, Unruhe, Nervosität, Nahrungsverweigerung und im späteren Verlauf blutiges Erbrechen beobachtet. Die Symptome treten mehrmals täglich und meist direkt nach den Mahlzeiten auf [2] [3].
Die Diagnose sollte von einem Arzt gestellt werden. Dafür steht eine Reihe von möglichen Untersuchungen und Eingriffen zur Verfügung. Eine Ultraschalluntersuchung kann einzelne Refluxepisoden (das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre) sowie die Magenentleerung darstellen, ist aber nicht für die endgültige Diagnostik geeignet [2]. Beim Ösophagusbreischluck wird Kontrastmittel verabreicht und die Speiseröhre anschließend geröntgt. Auch eine Spiegelung der Speiseröhre mit Gewebeentnahme ist möglich. Über diesen Weg lässt sich auch eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) ausschließen [3] [4]. Die Untersuchungen ermöglichen es dem Arzt ebenfalls, eine Verengung des Dünndarms, die zu ähnlichen Symptomen führen kann, zu erkennen [5].
Die Symptomatik kann mit saurem Aufstoßen beginnen, sich jedoch imposant steigern und sich zu einem äußerst dringenden Notfall entwickeln. Durch die zunehmende Atemnot kann das Baby blau anlaufen und Schocksymptome wie Herzrasen in Kombination mit einem niedrigen Blutdruck aufweisen. Bei der ärztlichen Untersuchung können Atemgeräusche fehlen und hingegen Darmgeräusche durch die Verlagerung der Organe im Brustkorb zu hören sein [3].
Die korrekte Diagnose kann nur ein Arzt stellen. Schon bei der ärztlichen Untersuchung kann sich eine Zwerchfellhernie bemerkbar machen. So sind beim Abhören des Brustkorbs und der Lunge oft keine Atemgeräusche hörbar, sondern vielmehr Darmgeräusche [6]. Um die Diagnose beweisen zu können, kann der Arzt eine Röntgenaufnahme anordnen. Auf dem entstehenden Bild präsentieren sich häufig die Bauchorgane im Brustkorb. Auch kann die Lunge zur Gegenseite verschoben sein [5]. Um akute Notfälle zu vermeiden, wird bereits ein Ultraschall zur Zwerchfelluntersuchung während der Schwangerschaft empfohlen. So lässt sich bereits vor der Geburt eine Zwerchfellhernie ausschließen [3].
Diagnose der sonstigen Ursachen
Eine Nahrungsmittelallergie gegen Kuhmilchproteine oder Hühnerweiweiß kann ebenfalls zu saurem Aufstoßen, Übelkeit und Erbrechen führen [7]. Auch Hautausschlag, Bauchschmerzen und Durchfall können mögliche Symptome sein [5]. Um eine Nahrungsmittelallergie zu diagnostizieren, kann der Arzt einen Hauttest, den sogenannten Prick-Test, durchführen. Hierfür wird das vermutete Allergen (Kuhmilchprotein oder Hühnereiweiß) auf die Innenseite des Unterarms aufgetropft und die Haut kurz angestochen. Daraufhin können sich Quaddeln bilden, deren Größe abgelesen und anhand derer die Ausprägung der Allergie festgestellt werden kann [3].
Bei saurem Aufstoßen, Nahrungsverweigerung, Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen, Durchfällen und einem geblähten Bauch muss auch an eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) gedacht werden. Dia Diagnostik besteht hier in der Bestimmung besonderer Antikörper durch einen Arzt.
Quellenangaben
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„Symptomatik“, http://www.refluxkinder.de/reflux/symptomatik.html, 18.03.2016.
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„Diagnostik“, http://www.refluxkinder.de/reflux/diagnostik.html, 18.03.2016.
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Berthold Koletzko: Kinder- und Jugendmedizin. Springer Verlag, 2013, S. 72, S. 251, S. 421–422, S. 437.
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„Bäuerchen mit Folgen“, http://www.springermedizin.at/artikel/9101-baeuerchen-mit-folgen, 29.03.2016
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Friedrich Carl Sitzmann: Duale Reihe Pädiatrie. Georg Thieme Verlag, 2006, S. 250–251, S. 315, S. 548–549.
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Markus Müller et al.: Chirurgie. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, 2014, S. 278.
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George Marx, Pascal Müller: „Die gastrooesophageale Refluxkrankheit im Säuglings- und Kindesalter“,http://www.swiss-paediatrics.org/sites/default/files/paediatrica/vol16/n2/pdf/12-17.pdf, 19.03.2016
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 13.06.2016 |
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