Chronisches Sodbrennen: Symptome
Immer wiederkehrendes Sodbrennen betrifft etwa 50 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in den westlichen Industrieländern. Etwa ein Viertel leidet mindestens wöchentlich unter Sodbrennen [1]. Die Anzeichen von chronischem Sodbrennen sind in vielen Fällen leicht erkennbar. Chronisches Sodbrennen kann mit einer Vielzahl an Beschwerden einhergehen. Viele davon sind so typisch, dass chronisches Sodbrennen selbst diagnostiziert werden kann. Es können sich aber auch sehr uncharakteristische und seltene Beschwerden finden, bei denen eine genaue ärztliche Abklärung notwendig ist, um festzustellen, ob es sich um chronisches Sodbrennen handelt. Sodbrennen kann in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten und von harmlos bis gefährlich alle Folgen beinhalten.
Häufige Beschwerden
Sodbrennen geht häufig sowohl mit einem brennenden Gefühl und Schmerzen hinter dem Brustbein als auch mit saurem Aufstoßen einher. Diese Symptome gelten als die typischen Beschwerden. Sie können im Liegen, nach Nahrungsaufnahme, Alkoholkonsum, Rauchen, aber auch durch Medikamente oder psychische Belastungen verstärkt werden. Chronisches Sodbrennen führt ebenfalls häufig zu Schmerzen in der Magengrube [2]. Alle diese Beschwerden hängen mit dem Sodbrennen zusammen, da sie durch den Rückfluss von saurem Magensaft in die Speiseröhre bedingt sind und oft gemeinsam auftreten. Durch den Reflux treten Säure, aber auch andere aggressive Stoffe in die Speiseröhre über, wodurch Schädigungen durch eine erhöhte Durchlässigkeit im Gewebe entstehen und die typischen Beschwerden auslösen [3].
Besonders gefährdet, an chronischem Sodbrennen zu erkranken, sind Patienten, die an einer Störung des Säure-Basen-Gleichgewichts leiden. Diese kommt in den meisten Fällen durch eine überwiegend saure Ernährung zustande. Aber auch durch Stress ist eine negative Beeinflussung der Balance zwischen den Säuren und Basen möglich. Übergewicht und Schwangerschaft können durch eine Druckerhöhung im Bauchraum zu Sodbrennen führen.
Die typischen Symptome können jedoch auch durch einige anderer Erkrankungen der Speiseröhre hervorgerufen werden. So können Sodbrennen und saures Aufstoßen beispielsweise auch bei Bewegungsstörungen der Speiseröhre beobachtet werden. Es kann jedoch auch vorkommen dass trotz chronischen Refluxes kein Sodbrennen vom Patienten wahrgenommen wird. Dies kann darin begründet sein, dass bereits eine Umwandlung der Speiseröhrenschleimhaut erfolgt ist. Oft geben Patienten ein plötzliches Nachlassen oder komplettes Verschwinden der Symptome an [4].
Seltene Beschwerden
Selten äußert sich chronisches Sodbrennen mit atypischen Symptomen. Damit sind Beschwerden außerhalb der Speiseröhre gemeint. Atypische Symptome sind beispielsweise chronischer Husten, Räusperzwang, Globusgefühl oder Heiserkeit. Sodbrennen kann, wenn Magensäure bis in die Atemwege fließt, aber auch mit chronischen Lungenentzündungen einhergehen. Zahnschädigungen sind ebenfalls möglich, Nach Ausschluss anderer Ursachen sollte man bei diesen Symptomen daher an chronisches Sodbrennen denken [4].
Verschiedene Ausprägungen
Chronisches Sodbrennen kann in verschiedenen Ausprägungen Beschwerden verursachen. Es kann beispielsweise nur in bestimmten Situationen wie direkt nach der Nahrungsaufnahme auftreten. Dies hängt damit zusammen, dass die Auswahl der Lebensmittel sowie die Art der Mahlzeiten falsch gewählt werden. Häufig davon betroffen sind Menschen, die im Stress große Portionen essen und oft zu zuckerhaltigen Lebensmittel greifen. Tritt das chronische Sodbrennen nur im Liegen auf, liegt dies meist an einem zu kurzen Abstand zwischen Abendessen und Schlafengehen. Chronisches Sodbrennen kann sich auch bei einer Refluxösophagitis zeigen. Dabei müssen keine stärkeren Beschwerden vorhanden sein. Eine Umwandlung des Gewebes der Speiseröhre kann ebenso erfolgen und wird als Barrett-Ösophagus bezeichnet. Er besitzt das Risiko der bösartigen Entartung der Speiseröhre [4].
Häufig gestellte Fragen
Quellenangaben
-
Joachim F. Erckenbrecht, Sven Jonas: Viszeralmedizin: Interdisziplinäres Facharztwissen Gastroenterologie und Viszeralchirurgie. Springer-Verlag, 2015, S. 192.
-
Helmut Messmann: Klinische Gastroenterologie: Das Buch für Fort-und Weiterbildung plus DVD mit über 1.000 Befunden. Georg Thieme Verlag, 2001, S. 160–162.
-
Wolfgang Gerok: Die Innere Medizin: Referenzwerk für den Facharzt. Schattauer Verlag, 2007, S. 499.
-
Felix Harder: Praxis der Viszeralchirurgie: Gastroenterologische Chirurgie. Springer-Verlag, 2013, S. 276.
Ordnen Sie sich mit Ihrer Beschwerde genauer ein:
Wichtiger Hinweis
Die auf Sodbrennen-Wissen.de zur Verfügung gestellten Informationen sowie Kommentare und Diskussionsbeiträge können und dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen und/oder einer eigenständigen Auswahl und Anwendung oder Absetzung von Arzneimitteln, sonstigen Gesundheitsprodukten oder Behandlungsmethoden verwendet werden. Viele Symptome und Beschwerden können bei verschiedenen Erkrankungen auftreten. Für eine sichere Diagnose und Behandlung muss immer ein Arzt aufgesucht werden. Die auf Sodbrennen-Wissen.de zur Verfügung gestellten Inhalte sind sorgfältig erarbeitet und werden in regelmäßigen Abständen auf ihre Richtigkeit überprüft und aktualisiert. Jedoch unterliegen die Erkenntnisse in der Medizin einem ständigen Wandel. Wir übernehmen daher keine Gewährleistung für die Vollständigkeit, Richtigkeit, Genauigkeit und Aktualität sämtlicher Inhalte auf den Webseiten.
Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 31.05.2016 |
Prüfzyklus: | Jährlich |
Die DeGiN-Redaktion
Redaktions- und Lektoratsleitung: | Lorenz Graubner, Lisa Wunsch |
Lektoren: | Dr. rer. nat. Antje Kronenberg, Cand. med. Lil Meyer-Arndt, Cand. med. Viktoria Palm, Heike Marie Westhofen (Heilpraktikerin), Claudia Sarkady (Fachlektorat) |
Art Director: | Oleg Shmykov B.A. |