Sodbrennen durch Rauchen: Symptome (Diagnose)
Sodbrennen, das durch Rauchen verursacht wird, stellt eines von vielen Symptomen dar, die im Zusammenhang mit der gastroösophagealen Refluxkrankheit und ihren Komplikationen stehen. Im folgenden Artikel soll erklärt werden, wie die jeweiligen Krankheitsbilder symptomatisch voneinander unterschieden werden können und welche Diagnostik zur Diagnosesicherung notwendig ist.
Der durch Rauchen hervorgerufene Magensäurereflux manifestiert sich typischerweise durch einen brennenden Schmerz hinter dem Brustbein sowie Oberbauchschmerzen. Diese Beschwerden werden unter dem Begriff „Sodbrennen“ zusammengefasst. Häufige Begleitsymptome sind saures Aufstoßen, ein bitterer Mundgeschmack, Luftaufstoßen und das Würgen von Nahrungsresten sein [1]. In Studien konnte gezeigt werden, dass die Fehlfunktion des Speiserörenschließmuskels bereits 1 bis 4 Minuten nach dem Beginn des Rauchens auftritt. Dies ist der Grund, weshalb die Mehrheit aller Raucher während des Nikotinkonsums an refluxassoziierten Symptomen leidet [3]. Die Beschwerden können zudem durch eine horizontale Körperlagerung sowie Stress verstärkt werden [1].
Die beschriebenen Symptome weisen relativ spezifisch auf das Vorliegen eines gastroösophagealen Refluxes hin, weshalb eine Selbstdiagnose möglich ist. Allerdings sind die Übergänge zwischen einem natürlichen Reflux und der gastroösophagealen Refluxkrankheit mit all ihren Folgeerkrankungen fließend. Um Komplikationen des krankhaften Refluxes frühzeitig zu erkennen, ist es wichtig, mittels weiterführender Diagnostik die Auswirkungen des Magensäurerückflusses auf die Speiseröhre zu untersuchen. Mithilfe einer Speiseröhrenspiegelung kann die Schleimhaut in der Speiseröhre begutachtet werden und eventuelle Folgeerkrankungen können rechtzeitig erkannt werden [1].
Da die muskuläre Fehlfunktion und die verminderte Säure-Selbstreinigung der Speiseröhre in ihrer Kombination die gastroösophageale Refluxkrankheit begünstigen, sind die Symptome meist identisch. Allerdings kann es durch die verminderte Speichelproduktion zusätzlich zu vermehrtem Mundgeruch, einem trockenem Mund mit Schleimhautschäden sowie Zahnschäden kommen [1].
Tritt eine verminderte Speichelproduktion durch regelmäßiges Rauchen auf, so wird dies durch die Betroffenen in der Regel selbst bemerkt. Anhand der damit aussoziierten Symptome kann in der Regel eine Selbstdiagnose gestellt werden.
Speiseröhrenkrebs bleibt lange symptomlos, weshalb er auch als „stummes Karzinom“ bezeichnet wird. Ein allerdings sehr häufig beobachtetes Beschwerdebild sind zunehmende Schluckbeschwerden. Zusätzlich können Schmerzen beim Schlucken entstehen [1]. Durch das zerstörende Wachstum des Krebses werden Schleimhautschädigungen hervorgerufen, die mit Sodbrennen einhergehen können. Darüber hinaus wird bei der Mehrheit der Betroffenen ein deutlicher Gewichtsverlust beobachtet [2]. Wächst der Speiseröhrenkrebs in umliegende Strukturen kann bei Infiltration des Kehlkopfes Heiserkeit entstehen. Durchbricht das Ösophaguskarzinom die Speiseröhrenwand und dringt in die Luftröhre ein, bildet sich hierdurch eine Verbindung zwischen Speiseröhre und Luftröhre; diese wird als Fistel definiert. Sie geht mit Husten beim Schlucken einher und führt häufig zum Verschlucken von Nahrung. Gelangt Speisebrei in die Lungenwege, kann dies sowohl zu einer Verlegung der Atemwege mit akuter Luftnot als auch zu einer Entzündung der Lunge führen [1].
Das Ösophaguskarzinom kann ausschließlich mithilfe bildgebender Diagnostik diagnostiziert werden. Eine Selbstdiagnose ist daher nicht möglich. Als weiterführende diagnostische Maßnahmen kommt beispielsweise ein Röntgenbreischluck in Frage. Durch das Schlucken eines Kontrastmittels mit gleichzeitiger Röntgenaufnahme der Speiseröhre können Engstellen lokalisiert werden. Eine anschließende Speiseröhrenspiegelung mit Entnahme von mehrfachen Gewebeproben zur Untersuchung des Gewebes mit einem Mikroskop, ermöglicht die Sicherung der Diagnose. Zugleich kann eine Unterscheidung zwischen den beiden Formen von Speiseröhrenkrebs, dem Adenokarzinom und dem Plattenepithelkarzinom, vorgenommen werden. Eine Computertomographie des Körpers kann eventuelle Absiedlungen von Krebszellen in andere Organe (Metastasen) sichtbar machen [1].
Diagnose der sonstigen Ursachen
Ein akuter Herzinfarkt und dessen Vorbote, die sogenannte Angina pectoris, gehen mit einem dumpfen, drückenden oder auch einschnürendem Brustschmerz einher. Der Schmerz kann dabei in Arme, Kiefer, Bauch oder auch Rücken ausstrahlen. Die Symptome können auch durch körperliche Belastung, Stress, Kälte sowie fettige und üppige Speisen ausgelöst werden. Die Beschwerden können vor allem bei Frauen und Diabetikern vom klassischen Bild abweichen und sehr untypisch ausfallen.
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte in jedem Fall ein Notarzt alarmiert werden, da eine akute Lebensgefahr besteht [1].
Quellenangaben
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H. Renz-Polster, S. Krautzig: Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, 2013, S. 58 ff., S. 482 f., S. 487 ff., S. 492 ff.
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W. Piper: Innere Medizin. Springer Verlag, 2. Auflage, 2013, S. 342 ff.
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C. Stanciu et al.: „The effect of smoking on gastrooesophageal reflux”, Gut, 1972/ 13(4), S. 318
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Veröffentlicht durch: | DeGiN-Redaktion |
Erstellt am: | 23.05.2016 |
Zuletzt aktualisiert am: | 04.09.2018 |
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